Tobias Kohl war vor 25 Jahren Wüstenrots erster Lehrling. Seitdem hat er einen beeindruckenden Karriereweg hingelegt und ist heute als Chief Customer Officer der Wüstenrot Gruppe tätig. Im Interview gibt er uns einen Einblick in die wichtigsten Meilensteine seines Werdegangs und verrät uns sein Erfolgsgeheimnis.
Bald feiern wir 100 Jahre Wüstenrot. Und gleichzeitig ein Vierteljahrhundert Tobias Kohl. Als Lehrling hast du bei uns begonnen und heute bist du CCO – Chief Customer Officer. Erzählst du uns kurz, worin deine Aufgaben bestehen?
Der CCO ist Mitglied des Management Boards der Wüstenrot Gruppe. Gemeinsam mit Alexander Knezevic, dem Chief Sales Officer, bin ich verantwortlich für die Vertriebsleitung. Dazu gehört das zentrale Vertriebsmanagement, die Vertriebssteuerung für alle Vertriebszweige, das strategische Produktmanagement und der österreichweiten Sales-Support. Die großartigen Teams Digital Sales und Customer Centricity ergänzen zudem mein spannendes Verantwortungsgebiet.
Du interessierst dich für eine Lehrstelle bei Wüstenrot? Als Lehrling bist du vollwertiges Mitglied unseres Teams. Die Wüstenrot Gruppe vereint drei Produkthäuser und bietet dir daher eine vielfältige und abwechslungsreiche Ausbildung.
Wir bieten folgende drei Lehrberufe:
Als Lehrling erwarten dich umfangreiche Benefits:
Hier findest du alle offenen Stellen.
Kannst du dich noch erinnern, wie dein erster Arbeitstag vor 25 Jahren bei uns ausgesehen hat?
Ja, ich kann mich tatsächlich noch erinnern. Ich war 16 Jahre jung, trug ein Flinserl im Ohr, war blond gefärbt und grün hinter den Ohren. Mit dem Moped bin ich – so wie fast jeden Tag in den drei Jahren meiner Lehre – zur Arbeit gefahren.
Der erste Weg führte gemeinsam mit meiner Lehrlingsausbilderin Gerlinde Galler-Fischill zur Bank Austria, um dort ein Konto für mich zu eröffnen, auf das mein Lehrlingsgehalt überwiesen werden konnte. Heute sparen wir uns diesen Weg, denn dafür haben wir jetzt das Wüstenrot Konto.
Danach gab es eine Einschulung und anschließend setzte mich meine Ausbilderin an den Schalter der Landesdirektion Steiermark in die erste Reihe. Dort erlebte ich vom ersten Tag an Kundenberatung aus nächster Nähe – das hat mich geprägt. Dass ich von Beginn an so viel Verantwortung übernehmen durfte, war für mich ein Zeichen der Wertschätzung.
Warum hast du dich damals für Wüstenrot entschieden?
Das war eine glückliche Fügung. Ich habe schon lange den Wunsch gehegt, auf eigenen Beinen zu stehen und mich mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Zufälligerweise haben meine Eltern in diesem Sommer wegen eines Beratungstermins Besuch von einem sehr kompetenten und erfolgreichen Wüstenrot Finanzberater bekommen – einem richtigen Urgestein: Josef Vorraber.
Er hat von meinen Überlegungen erfahren, eine Lehre zu machen und daraufhin zu meinen Eltern gesagt: „Wissen Sie was: Wüstenrot sucht gerade Lehrlinge!“ Es war tatsächlich die erste Lehrstelle, die bei Wüstenrot ausgeschrieben wurde. Ich habe mich beworben und startete am 1. Oktober 2000 meine Lehre.
Einige Kolleg:innen von damals sind ebenfalls noch Teil der Wüstenrot Familie.
Genau, das ist besonders nett. Ich habe meine Lehre damals mit Christian Lanner begonnen und wir haben gemeinsam die gesamte Grundausbildung absolviert. Er ist heute im Vertrieb in der Landesdirektion in Salzburg tätig und wir freuen uns jedes Mal sehr, wenn wir uns bei Besprechungen oder bei einer Veranstaltung wieder begegnen.
Meine Lehrlingsausbilderin Gerlinde Galler-Fischill war damals eine sehr engagierte, junge Nachwuchskraft und hat mich die ersten Jahre begleitet. Sie ist ebenfalls noch bei Wüstenrot und mittlerweile erfolgreiche Maklerbetreuerin in der Steiermark. Die gute Ausbildung und Betreuung durch Gerlinde waren sicher auch ausschlaggebend dafür, warum ich nach meiner Lehre im Unternehmen geblieben bin.
Tobias kam damals mit seinen Eltern zum Vorstellungesgespräch. Beide waren Lehrkräfte und sehr sympathisch. Sie suchten während Tobias' Ausbildungszeit regelmäßig das offene Gespräch, was ich wirklich zu schätzen wusste. Ich habe Tobias als neugierigen, netten, jungen Mann kennen gelernt. Er wechselte seine Haarfarbe im Wochentakt und war mit seiner herzerfrischenden Art im Unternehmen von Anfang an beliebt.
Er war stets mit viel Engagement und Motivation bei der Sache und auch der Humor hat nie gefehlt. Mit der notwendigen Zielstrebigkeit konnte er zudem seine tolle Karriere verwirklichen.
Was waren weitere Gründe dafür, dass du dir dachtest: „Hier will ich bleiben“?
Meine ersten 10 Jahre im Unternehmen waren besonders geprägt von der kontinuierlichen Unterstützung meiner Aus- und Weiterbildung. Ich habe nach meiner Lehre sehr schnell erkannt, dass ich die Matura und ein Studium anhängen möchte. In dieser Entscheidung hat mich Wüstenrot zu 100% bestärkt und gefördert, sei es in Form von Zeit, Verständnis oder auch eines Zuschusses. Das hat mir gezeigt, dass sich das Unternehmen für mich als Person interessiert und mich voranbringen möchte. Dadurch hat sich meine Bindung zum Unternehmen verstärkt.
Auch die Personen, die mich begleitet haben, haben zu dieser Bindung beigetragen. Es waren Führungskräfte und Vorstände, die mir viel zugetraut und mich stets unterstützt haben. Ich hatte die Möglichkeit, verschiedene Funktionen kennenzulernen und mit unterschiedlichen Teams zusammenzuarbeiten.
Und jetzt, fast 25 Jahre später, hast du einen sehr erfolgreichen Weg beschritten: vom Lehrling bis ins Management Board. Wie viele Visitenkarten hattest du bereits und was stand jeweils drauf?
Es waren insgesamt acht Visitenkarten. Hier ein kurzer Überblick:
1) Lehrling Finanzberatung
2) Kundenberater in der Landesdirektion Steiermark
3) Vertriebsassistent
4) Produktleiter Wohnbaufinanzierung
5) Leiter Stammvertrieb Graz und Oststeiermark
Zu diesem Zeitpunkt übernahm ich zum ersten Mal Personalverantwortung im operativen Vertrieb. Ich war 27 Jahre alt und es war ein entscheidender Punkt meiner Karriere, denn ich konnte zwei sehr gute Teams zusammenführen und damit tolle Erfolge erzielen. Gemeinsam mit dem neuen Team wurden wir zum stärksten Wüstenrot Vertriebsgebiet in ganz Österreich - eine schöne Bestätigung für meine Arbeit.
6) Landesdirektor Niederösterreich und Burgenland
Und das als Steirer! Mit 30 Jahren war ich der jüngste Landesdirektor der gesamten Branche.
7) Regionaldirektor Österreich OST (Wien, NÖ und Burgenland)
8) Chief Customer Officer
Wie ist es dir gelungen, in so jungen Jahren so erfolgreich zu sein?
Ich konnte in meinen ersten Jahren das Unternehmen richtig gut kennenlernen: die Menschen, die Kultur, die Dynamiken. Damit und mit der Bereitschaft, viel zu geben und in die Teams zu investieren, stellte sich der Erfolg ein.
Was reizt dich am Vertrieb?
Es ist die direkte Beeinflussbarkeit. Du bist so messbar, wie wahrscheinlich in keinem anderen Bereich des Hauses. Die Dinge, die du ausprobierst, führen entweder sofort zum Erfolg oder Misserfolg und dann kannst du nachjustieren, dich weiterentwickeln und aus Fehlern lernen.
Das klingt ziemlich herausfordernd. Wie schaffst du es, damit umzugehen?
Ich habe das auch erst lernen müssen. Mir hat es sehr geholfen, Personen im Unternehmen zu haben, an die ich mich wenden kann und die mich mit guten Ratschlägen versorgen. Seit bald 12 Jahren bilde ich mit Alexander Knezevic die Doppelvertriebsspitze. Wir tauschen uns intensiv aus und sind immer füreinander da. Ich bin überzeugt, dass dieses starke Teamgefüge unser Erfolgsrezept ist.
Als Führungskraft muss ich auch darauf schauen, den Druck, den man zweifelsfrei in einer Führungsposition ab und an verspürt, nicht an die Mitarbeiter:innen weiterzugeben. Ich konzentriere mich darauf, die Aufgaben so herunterzubrechen und zu verteilen, dass alle wissen, was sie zu tun haben und dabei stets motiviert bleiben. Auf diese Art erreichen wir gemeinsam die gesetzten Ziele.
Worin findest du deinen Ausgleich?
Meine beiden Jungs, 4 und 6 Jahre alt, bringen mich einfach immer zum Lachen und halten mich ordentlich auf Trab. Meine Familie ist für mich das Wunderbarste auf der Welt. Ich liebe es, Zeit mit den Kindern und meiner Frau zu verbringen, gemeinsam Hobbys nachzugehen und so oft wie möglich wegzufahren. Das macht den Kopf frei und sorgt für einen Tapetenwechsel.
Wie gestaltet sich die Vereinbarkeit?
In meiner Funktion gehört es dazu, viel unterwegs zu sein. Mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und flexiblen Arbeitsmodellen lässt sich aber alles sehr gut vereinbaren. Vor einigen Jahren habe ich mich entschieden, den Job als CCO anzunehmen. Ich habe aber von Anfang an betont, dass ich ein verantwortungsbewusster Familienvater bin und mein Lebensmittelpunkt in der Steiermark bei meiner Familie ist.
Es ist problemlos möglich, Meetings bis hin zu Vorstandssitzungen digital abzuhalten und mit den Teams trotz örtlicher Entfernung in Verbindung zu bleiben und sie zu unterstützen. So kann ich meine Funktion erfüllen und abends bei meiner Familie sein.
Welchen Tipp möchtest du einem jungen Menschen für die ersten Karriereschritte bei uns mitgeben?
Bei Wüstenrot sind Lehrlinge von Anfang an voll eingebunden und Teil des Teams. Wir wollen jungen, motivierten Kolleg:innen alle notwendigen Mittel an die Hand geben, um langfristig bei uns erfolgreich zu sein und Karriere zu machen.
Daher sind meine Tipps: Bleib wissbegierig und suche dir Mentor:innen aus unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens, denen du aufmerksam zuhörst und deren Ratschläge du annimmst. Lasse zu, dass man dich anleitet und unterstützt und stecke dir ambitionierte Ziele – dann kommt der Rest wie von selbst 😊.
Vielen Dank für deine Zeit und die wertvollen Einblicke, Tobias!
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