Unsere Spenden-Tipps: So hilft dein Geld, wie du es willst

Gerade zur Weihnachtszeit haben viele Menschen das Bedürfnis, nicht nur ihren Liebsten eine Freude zu machen, sondern auch anderen zu helfen. Willst auch du mit einer Spende ein Anliegen unterstützen, das dir am Herzen liegt? Dann bist du in guter Gesellschaft. Laut dem Dachverband der Spendenorganisationen in Österreich, dem Fundraising Verband Austria, engagierten sich 2021 rund 71 Prozent der Österreicher mit Spenden. Rund 850 Millionen Euro kamen so zusammen, umgerechnet etwa 114 Euro pro Kopf.

Mit einer Spende übernimmst du gesellschaftliche Verantwortung, setzt dich für ein Thema ein, das dir wichtig ist und hast das schöne Gefühl, etwas Gutes zu tun. Das unterstützt der Staat: Viele Spenden kannst du von der Steuer absetzen (siehe unten).

Spende immer mit Herz und Verstand. Mach dir ein Bild von der Organisation, indem du dir ihre eigene Webseite und Medienberichte anschaust. Finde heraus, welche Projekte sie bereits erfolgreich umgesetzt hat.

Gütesiegel: Die Interessenvertretung Gemeinnütziger Organisationen (IGO) hat 2001 das österreichische Spendengütesiegel (OSGS) eingeführt. Von den 100 größten Spendenorganisationen tragen bereits rund 80 das Spendensiegel. Auf dieser Seite kannst du nachschauen, ob eine Organisation bereits zertifiziert ist. Hier kannst du dir zertifizierte Unternehmen auch nach Themenbereichen sortiert anzeigen lassen.

Um das Siegel zu erhalten, müssen interessierte Organisationen einmal im Jahr eine Prüfung durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater zulassen. Diese stellen sicher, dass die Spenden transparent, sparsam und wirtschaftlich eingesetzt werden. Da die Prüfung mit Kosten verbunden ist, kann sie insbesondere für kleinere Organisationen eine Hürde darstellen. Das heißt: Eine Institution ist nicht automatisch unseriös, nur weil sie kein Siegel trägt.

Transparenz: Mach dich schlau: Gibt es auf der Website der Institution einen aktuellen Geschäftsbericht? Noch besser ist es, wenn transparent kommuniziert wird, welcher Anteil der Spenden für den eigentlichen Zweck verwendet wird und wie viel für Spendenakquise und Verwaltungsarbeit. So machen es zum Beispiel die Ärzte ohne Grenzen.

Außerdem sollten nachvollziehbare Ziele und Etappenziele für komplexere Projekte ausgewiesen und deutlich werden, mit welchen Maßnahmen die Ziele erreicht werden sollen?

Spendenakquise: Teilweise beauftragen Organisationen Dienstleister, die sich um die Spendenwerbung kümmern. Dabei kann ein nicht unerheblicher Teil des gespendeten Geldes nicht bei den Hilfsprojekten, sondern in den Taschen der Dienstleister landen. Verhalten sich Spendensammler an der Haustür oder in der Fußgängerzone aufdringlich oder manipulativ, kann das auf eine unseriöse Organisation hindeuten. Vorsicht gilt bei Spenden-Sammelbüchsen – erst recht bei solchen, die nicht verplombt sind. So kannst du deine Spende auch nicht steuerlich absetzen.

In Österreich sind Spenden von Privatpersonen bis zehn Prozent des Gesamtbetrages der Einkünfte des jeweiligen Jahres als Sonderausgaben abzugsfähig. Unternehmen können Sach- und Geldspenden bis zehn Prozent des Gewinns (vor Berücksichtigung des Gewinnfreibetrages) als Betriebsausgaben abziehen.

Seit 2017 sind Spendenorganisationen verpflichtet, deine Spende direkt an das Finanzamt zu melden. Hierfür musst du bei der Überweisung deinen Vor- und Zunamen sowie dein Geburtsdatum angeben. Bist du als Arbeitnehmer angestellt, wird deine Spende automatisch deiner Steuerveranlagung hinzugefügt. Das heißt: Du brauchst deine Zahlungsanweisung nicht mehr aufzuheben und dich auch nicht mehr gesondert um den Steuerabzug zu kümmern – das geschieht automatisch. Nähere Informationen findest du auf der Seite des Finanzministeriums.

Spenden an Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, Museen sowie die rund 4.000 Freiwilligen Feuerwehren und die Landesfeuerwehrverbände in ganz Österreich kannst du von der Steuer absetzen. Darüber hinaus sind Spenden an Institutionen abzugsfähig, die sich im Bereich humanitäre und Katastrophenhilfe einsetzen, mildtätige Zwecke verfolgen, Entwicklungshilfe leisten oder sich für den Umwelt-, Natur- oder Artenschutz engagieren. Voraussetzung: Sie müssen vom Finanzamt Wien als begünstigte Institution anerkannt sein und in der Liste der spendenbegünstigten Unternehmen und Organisationen des Bundesfinanzministeriums stehen. Diese Liste ist eine gute Hilfe, wenn du nicht sicher bist, ob die von dir favorisierte Institution spendenbegünstigt ist.

Die Bandbreite an Wohltätigkeitsorganisationen ist riesig. Sie reicht von kleinen privaten und regionalen Initiativen wie Kinder haben Zukunft über kirchliche Träger wie die Caritas bis hin zu international aufgestellten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie SOS-Kinderdorf, das Rote Kreuz oder UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Bei einem Projekt in deiner Heimatstadt weißt du ganz konkret, wohin dein Geld fließt. Auf Privatinitiative basierende Vereine sind oft flexibler und helfen ohne einen großen Verwaltungsapparat. Doch ist für den Außenstehenden schwieriger zu beurteilen, wie effizient die Spenden eingesetzt werden. Große bekannte Organisationen wie das Rote Kreuz wecken Vertrauen und können im Katastrophenfall schnell Personal und Ressourcen bereitstellen. Aber große Organisationen haben auch einen großen Verwaltungsapparat.

Große Spendenorganisationen wie die Caritas oder Ärzte ohne Grenzen setzen sich in der ganzen Welt und in vielfältigen Projekten ein. Hier kannst du entweder gezielt ein konkretes Projekt deiner Wahl unterstützen oder eine freie Spende leisten. Eine freie Spende bietet der Organisation die größere Flexibilität. Sie kann das Geld genau dort einsetzen, wo es gerade am dringendsten gebraucht wird.

In Fällen von Krieg, Hungersnöten oder Naturkatastrophen muss schnell humanitären Hilfe geleistet werden. Bereits seit 142 Jahren hilft das  Österreichische Rote Kreuz Menschen in Not – lokal, national, global. Eingebettet in ein internationales Netzwerk aus mittlerweile 192 Organisationen des Roten Kreuzes oder Roten Halbmonds, leistet das Rote Kreuz unmittelbare Hilfe: vom Rettungsdienst über Blutspenden bis hin zur Katastrophenversorgung.

„Not sehen und handeln“ – das ist seit rund 100 Jahren das Motto der  Caritas. Auch die Caritas leistet Hilfe im Katastrophenfall. Mit deiner Spende kannst du aber auch Projekte zur Entwicklung und Armutsbekämpfung in 60 Ländern unterstützen.

Einen Schwerpunkt auf Kinder in Not legt das SOS-Kinderdorf. In 138 Ländern unterstützt es Familien in schwierigen Lebenslagen und ermöglicht Kindern ein Aufwachsen in Sicherheit und Geborgenheit.

Durch die steigenden Lebensmittel-und Energiepreise wird auch in Österreich für viele Menschen das Geld knapp. Mit Geld- oder Sachspenden an eine der Österreichischen Tafeln hilfst du Menschen in deiner Nähe.

Eine noch nicht so große Einrichtung ist der österreichische Verein ZUKI (Zukunft für Kinder), der Straßenkinder in Kalkutta unterstützt und ihnen eine faire Chance auf Bildung ermöglicht.

Liegt dir insbesondere die Natur und deren Erhalt am Herzen? Dann könntest du den Naturschutzbund Österreich unterstützen. Seit mehr als 100 Jahren macht sich der Verein für den Schutz bedrohter Tierarten und denErhalt ihrer Lebensräume stark. Die Umweltschutzorganisation  Greenpeace setzt sich weltweit für den Klimaschutz, den Erhalt der Wälder und den Schutz der Meere ein. Sie ist mit spektakulären Aktionen bekannt geworden, durch die sie auf Gefahren für Umwelt und Klima aufmerksam gemacht hat. Tierschutz steht bei den Österreichern ganz oben auf der Liste der beliebtesten Spendenzwecke. Der WWF setzt sich global für den Schutz gefährdeter Arten und den Erhalt ihrer Lebensräume ein.

Einen bemerkenswerten Beitrag zur Linderung von Tiernot leistet das Gut Aiderbichl: Hier bekommen vom Leid geplagte Tiere (Haustiere, Nutztiere aber auch ehemalige Labortiere und Wildtiere), die auf Hilfe und oder veterinärmedizinische Versorgung angewiesen sind, ein neues Zuhause.

In vielen Ländern der Welt werden Menschenrechte missachtet. Die größte Menschenrechtsorganisation ist Amnesty International. Sie setzt sich für unrechtmäßig Inhaftierte ein, kämpft gegen die Todesstrafe und Folter, das „Verschwindenlassen“ von Menschen und politischen Mord.

Im Bereich Sport unterstützen Menschen gerne Vereine und Organisationen aus der Region, zu denen sie einen Bezug haben. Mit der Unterstützung der Sporthilfe Österreich bringst du Sport-Talente aus dem ganzen Land näher zum Erfolg.

Mit einer Spende an die Österreichische Gesellschaft der Denkmalfreunde trägst du zur Erhaltung und Restaurierung bedeutender Gebäude und Kunstwerke in Österreich bei. Wikimedia Österreich hat sich der Förderung freien Wissens verschrieben, namentlich dem Ausbau des frei verfügbaren Online-Lexikons Wikipedia in deutscher Sprache. 

Du bist noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für einen Freund oder ein Familienmitglied, das eigentlich schon alles hat? Wie wäre es mit einem Spendengeschenk beziehungsweise einer Patenschaft? Ist dein Vater ein großer Tierfreund? Dann freut er sich bestimmt über eine Patenschaft bei einer Tierschutzorganisation. Auch das  SOS-Kinderdorf bietet Patenschaften an, mit denen du für den Beschenkten ein Jahr lang ein Kinderdorf unterstützt.

Wüstenrot unterstützt als langjähriger Partner die Arbeit dieser Organisationen:

• Die Stiftung Kindertraum erfüllt die Träume vonKindern mit seltenen Erkrankungenoder Behinderungen. Ihre Wünsche sind so individuell wie die Kinder selbst und reichen von mehr Unabhängigkeit durch einen Assistenzhund bis hin zu mehr Bewegungsfreiheit durch ein behindertengerechtes Fahrrad.
   
• Für behinderte Menschen setzt sich auch der Verein Rollon Austria ein. Ins Leben gerufen hat ihn vor mehr als 30 Jahren die wahrscheinlichbekannteste Rollstuhlfahrerin Österreichs, Marianne Hengl.
   
• Bereits seit mehr als 100 Jahren ist die Österreichische Krebshilfe die Anlaufstelle bei den Themen Vorsorge und Früherkennung von Krebs. Sie bietet Hilfe für Erkrankte und Angehörige, fördert die Krebsforschung und engagiert sich für die Enttabuisierung von Krebserkrankungen.
   
• Das Gut Aiderbichl bietet an sechs Standorten 6.000 geretteten Tieren eine Heimat.