Die Welt retten und dabei Geld verdienen: Nachhaltige Anlagen werden immer beliebter. Ihr Volumen ist in den letzten Jahren in Österreich stark angestiegen. Willst auch du mit deinem Geld Gutes bewirken? Wir erklären, welche Möglichkeiten es gibt und worauf du achten solltest.
Geld bewegt die Welt. Und auch das Geld ganz normaler Kleinanlegerinnen und Kleinanleger hat eine Wirkung. Immer mehr von ihnen werden sich dieser Wirkung bewusst. Umfragen zufolge schaut inzwischen ein großer Teil der Österreicher:innen bei der Kapitalanlage nicht mehr nur auf Sicherheit und Rendite, sondern legt auch Wert auf Nachhaltigkeit. Seit 2022 ist es gesetzlich vorgeschrieben, bei einer Anlageberatung nach Nachhaltigkeitspräferenzen zu fragen. Entsprechend wächst das Angebot an Anlagemöglichkeiten. Es reicht von Spar- und Girokonten über Wertpapierfonds bis hin zu speziellen Anleihen.
Die morgen&mehr Vorsorge von Wüstenrot ist eine Lebensversicherung, bei der du die Anlagestrategie deiner Versicherung selbst wählen kannst. Je nach deinem Risikoprofil nutzt du entweder die Ertragschancen des Kapitalmarkts oder gehst ganz auf Nummer sicher. Dabei hast du drei Strategien zur Auswahl:
klassisch, das heißt 100-prozentig sicher,
dynamisch: eine Veranlagung zu 100 Prozent in Fonds und damit mit Chancen auf einen höheren Ertrag
oder ein Mix aus beiden. Wie die Mischung aussieht, ob es ein 50/50- oder 70/30-Mix wird – auch das entscheidest du.
Eine Lebensversicherung wird für mehrere Jahrzehnte abgeschlossen. Da kann sich im Leben einiges verändern. Daher lässt sich die morgen&mehr-Vorsorge unkompliziert deiner deiner jeweiligen Situation anpassen.
Alle Fonds sind zu 100 Prozent grün, das heißt, nachhaltig in Hinblick auf ökologische und soziale Aspekte. Gewinne werden also durch nachhaltige Investitionen erzielt. Mit morgen&mehr sicherst du nicht nur deine Familie und dich ab, sondern leistest auch einen Beitrag für eine sichere Zukunft auf unserem Planeten.
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Wer sein Geld nachhaltig anlegt, möchte eine gute Rendite erzielen. Darüber hinaus berücksichtigt er aber auch ethische Kriterien, möchte, dass sein Geld für Zwecke eingesetzt wird, die dem Allgemeinwohl dienen – oder ihm zumindest nicht schadet.
Dafür, was nachhaltig ist, gibt es keine allgemeingültige Definition. Die Apekte, die bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eine Rolle spielen, werden unter drei englischen Begriffen zusammengefasst: „Environment”, „Social” und „Governance”, abgekürzt ESG. Es geht um Umwelt- und Klimaschutz, aber nicht nur. Unter dem Begriff „Social” werden Themen wie die faire Behandlung und Bezahlung von Arbeitnehmern und der Schutz ihrer Gesundheit betrachtet. Bei „Governance” geht es um eine ethische Unternehmensführung: das Beachten von Regeln und Gesetzen, das Zahlen von Steuern und die Verhinderung von Korruption.
Neben der Abkürzung ESG wird für nachhaltige Anlageprodukte auch die Bezeichnung Socially Responsible Investment (SRI) verwendet.
Die Europäische Union hat definiert, welche Ziele mit Nachhaltigkeit in Bezug auf unsere Umwelt verfolgt werden:
Klimaschutz
Anpassung an den Klimawandel
Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
Vermeidung von Umweltverschmutzung
Schutz und Wiederherstellung von Ökosysteme und Biodiversität
Die Taxonomie-Verordnung der EU verpflichtet Unternehmen dazu, ihre Anstrengungen in Bezug auf diese Ziele offenzulegen. Außenstehende können dadurch die Nachhaltigkeit von Unternehmen beurteilen. Darüber, ob Atomenergie oder auch Rüstung als nachhaltig gelten sollen, wird kontrovers diskutiert. Soziale Standards hat die EU bisher nicht definiert.
Nicht alles, was sich nachhaltig nennt, ist es auch. Anleger fühlen sich oft überfordert, die Nachhaltigkeit von Anlagen zu beurteilen.
Eine Orientierungsmöglichkeit bieten ESG-Ratings, die von Rating-Agenturen bestimmt werden. Anhand dieser Ratings werden nachhaltige Fonds zusammengestellt. Dabei gehen die Agenturen nach jeweils eigenen Kriterien vor, messen und gewichten unterschiedlich.
Bei der Zusammenstellung nachhaltiger Fonds werden unterschiedliche Strategien angewendet:
Ab Mai 2025 gelten neue Regeln der europäischen Wertpapier-und Marktaufsichtsbehörde (ESMA). Sie schützen Anleger:innen vor unbegründeten oder übertriebenen Nachhaltigkeitsaussagen in Fondsnamen. Wenn Fonds Begriffe wie „ökologisch“ verwenden, müssen sie halten, was sie versprechen – zumindest bei 80 Prozent ihrer Investitionen.
Das österreichische Umweltzeichen prüft und zertifiziert im Auftrag der Bundesregierung nachhaltige Spar-, Giro- und Kreditprodukte, allerdings keine Wertpapierfonds. Das Siegel wird verliehen, wenn dem Geld, das auf Spar- und Girokonten liegt, Kredite in mindestens derselben Höhe gegenüberstehen, mit denen nachhaltige Projekte umgesetzt werden.
Nachhaltige Fonds und ETFs prüft und bewertet die deutsche Stiftung Warentest.
Kleinanlegerinnen und Kleinanleger haben in der Regel weder Zeit noch Lust, sich intensiv mit einzelnen Unternehmen zu befassen. Alles Geld in ein oder wenige Unternehmen zu investieren, ist überdies sehr riskant. Mit Investmentfonds beteiligst du dich an einem Bündel von Unternehmen und streust so das Verlustrisiko. Sehr beliebt sind börsengehandelte Indexfonds, kurz ETF (Exchange Traded Funds) genannt. Diese Fonds bilden einen bestimmten Aktienindex ab, enthalten also die gleichen Aktien wie dieser Index – und in der gleichen Gewichtung. Da ihre Zusammensetzung vorgegeben ist, müssen ETFs nicht aktiv verwaltet werden. Das hält die Gebühren gering. Über ETFs können Anleger in einen breiten Topf von Aktien investieren.
Inzwischen gibt es eine große Zahl an nachhaltigen Indizes und ETFs. Die nachhaltigen Indizes treffen in der Regel eine Auswahl aus einem etablierten Index, beispielsweise dem „MSCI-World-Index” , der rund 1.500 Unternehmen umfasst. Für den „MSCI World Socially Responsible Index” werden die 400 Unternehmen mit dem besten ESG-Rating ausgewählt. Positivkriterien werden hier also nicht angewendet.
Es lohnt sich, genauer hinzuschauen, nach welchen Kriterien der jeweilige Index die in ihm enthaltenen Unternehmen auswählt. Wenn du höhere Ansprüche an Nachhaltigkeit hast, solltest du dich auch mit aktiv gemanagten Fonds beschäftigen. Bei diesen wird die Einhaltung von ESG-Kriterien durch die im Portfolio enthaltenen Unternehmen ständig überprüft.
Wenn du höhere Ansprüche an Nachhaltigkeit hast, solltest du dich auch mit aktiv gemanagten Fonds beschäftigen. Bei diesen wird die Einhaltung von ESG-Kriterien durch die im Portfolio enthaltenen Unternehmen ständig überprüft.
Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Wenn du nachhaltige Aktien oder Fonds kaufst, erzielst du damit keine direkte positive Wirkung. Denn die Aktie wechselt lediglich den Eigentümer – dein Geld fließt nicht dem betreffenden Unternehmen zu. Das passiert nur, wenn du Aktien direkt beim Börsengang eines Unternehmens erwirbst.
Durch den Erwerb von Aktien eines Unternehmens wirst du zwar Miteigentümer:in und erwirbst auch ein Stimmrecht. Doch kannst du mit nur wenigen Aktien keinen Einfluss auf den Kurs von Unternehmen nehmen.
Indirekt wirkt die Geldanlage in grüne Aktien und Fonds aber doch:
Wenn mehr Geld in Unternehmen mit guten ESG-Ratings fließt, wächst ihr Börsenwert. Damit verbessert sich für diese Unternehmen der Zugang zu Kapital und das erleichtert ihre Investitionen in nachhaltige Technologien.
ESG-Fonds signalisieren: Nachhaltigkeit ist ein Kriterium für Investoren. Das erhöht den Druck auf Unternehmen, sich in Sachen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zu verbessern. .
Einige Fondsanbieter nutzen ihre Stimmrechte aktiv, um Nachhaltigkeitsthemen auf Hauptversammlungen einzubringen oder mit Unternehmen in den Dialog zu treten.
Impact Investing, auf deutsch „wirkungsorientierte Geldanlage“, strebt eine positive Wirkung auf Gesellschaft oder Umwelt an. Die erwünschte Wirkung hat dabei eine größere Bedeutung als bei der Anlage in nachhaltige Aktien oder Fonds.
Impact Investing lenkt Geld in Form von Impact-Fonds und Green Bonds gezielt in Branchen und Projekte, die zum Kampf gegen den Klimawandel, soziale Ungleichheit und Armut beitragen, zum Beispiel durch Investitionen in erneuerbare Energien, Gesundheits- und Bildungsprojekte oder bezahlbaren Wohnraum.
Sehr wichtig beim Impact Investing: Die positive Wirkung der Investition soll messbar sein und möglichst mit Zahlen belegt werden – erzeugter Ökostrom in Kilowattstunden, eingespartes CO2 in Tonnen, die Zahl neu errichteten Schulen.
Durch Anleihen (englisch: Bonds) leihst du Unternehmen oder auch Staaten für einen bestimmten Zeitraum und zu einem festen Zinssatz Geld. Anleihen gelten im Vergleich zu Aktien als die sicherere Veranlagungsform. Auch ihr Kurs kann schwanken, aber die Zinsen stehen fest und am Ende der Laufzeit bekommst du dein Geld zurück, es sei denn, das Unternehmen oder der Staat geht pleite.
Anleihen werden wie Aktien in Fonds gebündelt. Auch diese sogenannten Rentenfonds streuen das Risiko. Und auch für Anleihen gibt es ETF-Fonds, die sich an Anleihe-Indizes orientieren. Die Veranlagung in grüne Bonds und ETFs hat in den vergangenen Jahren ein sprunghaftes Wachstum erlebt.
Der Staat Österreich gibt seit 2022 grüne Bundeswertpapiere aus. Deren Erlöse werden vor allem für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der erneuerbaren Energien verwendet. Diese Anleihen sind aufgrund der ausgezeichneten Bonität der Republik Österreich eine sehr sichere Anlageform. Mehr Infos zur grünen Bundesanleihe liest du hier.
Als Hausbesitzer kannst du mit einer energetischen Sanierung und dem Einbau einer modernen Heizungsanlage ganz konkret in den Klimaschutz investieren. Mit einer gedämmten Gebäudehülle schaffst du eine ideale Voraussetzung für den Betrieb einer Wärmepumpe geschaffen. Und stellst du dir außerdem noch eine Photovoltaikanlage , versorgst du diese Wärmepumpe und andere Geräte im Haus mit grünem Strom.
Damit machst dich unabhängig von externen Anbietern. Haben sich die Kosten amortisiert, fährst du den Gewinn in Form geringerer Energiekosten ein. Bei der Finanzierung deiner Investitionen unterstützt dich ein zinsgünstiges Bauspardarlehen.
Nachhaltiges Investieren leistet einen Beitrag für eine klimafreundliche und soziale Zukunft.
Für Kleinanleger:innen sind nachhaltige Aktien-ETFs ein guter Einstieg, die durch breite Streuung das Verlustrisiken begrenzen. Grüne Anleihen oder Anleihe-ETFs sind sicherere Veranlagungsformen als Aktien. Neben Anleihen können nachhaltige Tages- oder Festgeldkonten ein Sicherheitsbaustein im Portfolio sein. Wer für strengere Maßstäbe höhere Gebühren in Kauf nimmt, sollte auch aktive Fonds in Betracht ziehen. Sie bieten eine ständige Überprüfung der ESG-Standards.
Was sind die Vorteile von nachhaltigem Investieren?
Mit nachhaltigen Geldanlagen kannst du Unternehmen und Branchen unterstützen, die einen positiven Beitrag zur Umwelt und Gesellschaft leisten – ohne dafür einen Nachteil bei der Rendite in Kauf nehmen zu müssen. Und du vermeidest, dass dein Geld Unternehmen fließt, die sich nicht verantwortungsvoll verhalten.
Was können nachhaltige Geldanlagen konkret für den Umwelt- und Klimaschutz bewirken?
Nachhaltige Geldanlagen entfalten eine Wirkung in der Masse. Je größer das Volumen nachhaltiger Anlagen wird, desto größer wird der Druck auf Unternehmen, ihr ESG-Ranking zu verbessern. Sie riskieren sonst, dass sie für Anleihen höhere Zinsen bieten müssen oder dass die Aktienkurse des Unternehmens sinken.