Selbst Profis wie Schauspielerinnen und Schauspieler kämpfen mit Herzklopfen und zitternden Knien. Doch vor Publikum zu sprechen, kannst du mit etwas Geduld – und diesen Tipps und Tricks – leicht lernen.
Referat, Vortrag, Rede, größeres Kundenmeeting – die Vorstellung, vor einer Gruppe von Menschen zu reden, kann einem leicht ein flaues Gefühl im Magen verursachen. Unsere Tricks zeigen dir, wie du die Redeangst besiegst, rhetorisches Geschick entwickelst und deine Zuhörerinnen und Zuhörer entspannt und locker von deiner Sache überzeugst.
Schlagfertigkeit ist den wenigsten Menschen in die Wiege gelegt. Eine gute Vorbereitung ist deshalb das A und O einer Rede oder eines Vortrages. Denn wer genau weiß, was er sagen will, hat festen Boden unter den Füßen und strahlt Souveränität aus. Übe deinen Vortrag einige Male zuhause vor dem Spiegel. So kannst du erkennen, bei welchen Textstellen dir etwas schwer über die Lippen geht. Wenn du die schwierigen Passagen änderst, wirst du insgesamt sicherer werden.
Lampenfieber lässt einen manchmal geradezu hyperventilieren. Statt vor Aufregung flach und schnell zu atmen und dadurch die eigene Anspannung nur noch mehr zu steigern, versuche vor deiner Rede bewusst Luft zu holen. Atme langsam und lange ein, halte den Atemzug kurz an und atme genauso langsam wieder aus. Wiederhole das einige Male. Du kannst auch versuchen, vor deinem Vortrag bewusst Energie zu tanken, indem du folgende Übung aus dem Yoga ausprobierst: Halte dir zuerst das rechte Nasenloch zu und atme durch das linke ein. Verschließe anschließend das linke Nasenloch und entlasse die Luft durch das rechte. Wiederhole auch hier die Übung einige Male. Diese Technik kann dir innere Ruhe schenken.
Notizkarten geben guten Halt. Vergiss aber nie, dass sie nur ein Instrument und keine Dauerlösung sind: Achte unbedingt darauf, dass du mit deinen Augen nicht am Blatt kleben bleibst, sondern über sie mit deinem Publikum Kontakt hältst. Notiere dir auf den Notizkarten deshalb nur Stichpunkte. Diese bilden das Gerüst deines Vortrages. Ein vollständiger Text würde dich womöglich zum Vorlesen verleiten und das Interesse deiner Zuhörerschaft verschenken. Zu deiner Vorbereitung sollte gehören, den Einsatz der Notizkarten zu üben, um Pausen zu vermeiden, wenn du auf sie schaust.
Am Anfang einer Rede oder eines Vortrages still zu stehen, nichts zu sagen und nur freundlich den Blick über das Publikum zu werfen, erfordert sicher Mut. Doch der lohnt sich. Denn du sendest so ein deutliches Zeichen an die Zuhörerinnen und Zuhörer, dass du dich auf deinen Vortrag freust. Beginne erst zu reden, wenn das Publikum ruhig geworden ist.
Erfahrene Rednerinnen und Redner schwören auf die Hafenmethode: Um deinen Vortrag zu rahmen, solltest du deinem Anfangs- und Schlusssatz besondere Beachtung schenken. Sie sind die Häfen, von denen du sicher startest und an denen du heil ankommst. Mit einem Redebeginn, der auf die Zuhörerinnen und Zuhörer eingeht, kannst du Aufmerksamkeit für den gesamten Vortrag gewinnen. Wie dein Start aussieht, hängt von dem Inhalt deiner Rede und von dir selbst ab. Du kannst beispielsweise klären, um was es dir in den folgenden Minuten geht oder du steigst mit einer lustigen Begebenheit ein. Ein gekonnt gesetzter Schluss lässt deine Worte nachhallen und erzielt Wirkung über deine Redezeit hinaus.
Wer aufgeregt ist, redet meist sehr schnell. Wer sich bei seinem Referat, dem Vortrag oder der Rede vor der versammelten Verwandtschaft unwohl fühlt, hetzt oft durch seine Sätze und kann damit kaum das Publikum für sich gewinnen. Mache dir das bewusst und bemühe dich um ein langsames Sprechtempo. Du zeigst so Besonnenheit.
Mit Pausen strukturierst du deine Rede. Und sie geben deinem Publikum eine Chance, deine Worte zu verstehen und ihren Inhalt wirklich aufzunehmen. Markiere dir deshalb in der Vorbereitung sinnvolle Stellen, um kurz innezuhalten. Zudem erzeugt eine geschickt gesetzte Pause Spannung und steigert die Aufmerksamkeit deines Publikums.
Nichts ist ermüdender als ein monotoner Singsang. Vermeide deshalb unbedingt eine durchgängige Tonlage. Es mag selbstverständlich klingen, geht aber in der Aufregung nicht selten unter: Achte auf die Betonung. Am Ende eines Satzes ist ein Gedanke üblicherweise zuende. Du solltest dann die Stimme senken, um das den Zuhörerinnen und Zuhörern auch zu zeigen. Sprich eine Frage auch wie eine Frage aus – nämlich mit dem Heben deiner Stimme. Unterstützend wirkt es, wenn du das Publikum dazu kurz fragend anschaust.
Sich hinter dem Rednerpult zu verstecken, gilt nicht. Hebe den Kopf, ziehe die Schultern nach hinten und versuche, aufrecht und trotzdem entspannt zu stehen. Versuche, dein Publikum als deinen Freund zu betrachten. Nicht nur deine Stimme ist auf der Bühne aktiv, sondern zu dem Auditorium spricht dein ganzer Körper. Beachte aber, dass du nicht zu viel gestikulierst und wild herumfuchtelst. Das macht oft einen unruhigen und womöglich inkompetenten Eindruck.
Du wirkst ungemein sympathischer und viel überzeugender, wenn du lächelst. Das entspannt dich und dein Publikum. Dein Anliegen mit einem Lächeln zu vermitteln, hilft, deine Zuhörerinnen und Zuhörer für dich zu gewinnen. Setze dazu leichte Gesten ein. Du fühlst dich unsicher dabei? Dann übe vor dem Spiegel daheim. Stelle dir dich dabei als ein Teil des Publikums vor und sieh dich selbst auf der Bühne stehen. Du hast so viel Potential – entfalte es.