Klimawandel, endliche Ressourcen, Umweltschutz: Es gibt viele Gründe für den Einsatz regenerativer Energien. Mit wenig Aufwand fließt der Ökostrom auch im eigenen Zuhause.
Fast 80 Prozent des in Österreich produzierten Stroms ist „grün“. Damit gehört Österreich zu den Spitzenreitern, wenn es um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien geht. Und trotzdem fließt durch unsere Netze Kohle- und Atomstrom, da Elektrizität in Europa keine Grenzen kennt. Denn etwa 30 Prozent des in Österreich verbrauchten Stroms wird aus den Nachländern importiert (Quelle unter anderem HIER). Mit den nachfolgenden Tipps stellst du sicher, dass du deinen Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen beziehst.
Der Stromeinkauf funktioniert über die sogenannte Strombörse. Die Herkunft des dort eingekauften Stroms ist getrennt vom Herkunftsnachweis und trägt deshalb den Namen „Graustrom“, da die direkte Quelle unbekannt ist. Mit günstigen Wasserkraftzertifikaten aus Norwegen können Stromhändler ihren Strom unproblematisch „grün“ waschen. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus hat mit dem österreichischen Umweltzeichen „Grüner Strom“ deshalb eine Möglichkeit geschaffen, echten grünen Strom zu erkennen. Neben der Garantie, dass die eingekaufte Energie frei von Atomstrom und Strom aus fossilen Quellen ist, verpflichten sich die Zeichennutzer, in neue Anlagen zur Gewinnung von Strom aus Sonne, Wind, Biomasse und Wasserkraft zu investieren.
Besser als der Einkauf grünen Stroms ist die Eigenproduktion. Das ist nicht nur gut für das grüne Gewissen, sondern hilft auch beim Geld sparen. Denn: Überschüssiger Strom kann verkauft werden. Besonders praktisch sind dafür Unternehmen, die sowohl Strom liefern als auch abkaufen. Auf diese Weise entsteht eine einfache Bilanz, auf der du direkt deine Ersparnisse siehst. Eine Übersicht der Energieversorger, die deinen Strom abkaufen, findest du unter pvaustria.at. Wer das Geld zum Umrüsten nicht auf dem Konto hat, findet mit den individuellen Produkten von Wüstenrot eine rasche und unkomplizierte Finanzierungsmöglichkeit.
Wie aber kann man selbst Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen? Der Klassiker für Hauseigentümer ist die Photovoltaik. Dabei wird einfach auf dem eigenen Dach eine Solaranlage installiert. Optimal ist dabei eine Ausrichtung nach Süden. Abweichungen von bis zu 30 Prozent sind ohne große Einbußen möglich. Auch ein Süd-Ost- oder Süd-West-Dach ist für eine Solaranlage geeignet. Eine spannende Alternative zu herkömmlichen Panelen liefert auch der US-Energieriese Tesla mit seinem Solar Roof. Photovoltaik-Anlagen werden durch diverse Förderungen unterstützt.
Für detaillierte Informationen zur Förderung von Photovoltaik haben wir einen Artikel verfasst.
Eine kleine Windkraftanlage im Garten ist ebenfalls möglich, jedoch schwerer umzusetzen, da mehrere Genehmigungen erforderlich sind. Je nach Bundesland kommen die Bauordnung, die Raumordnung, das Elektrizitätswesengesetz sowie das Naturschutzgesetz zum tragen. Abhängig von der Dachlage und vorherrschendem Wind kann sich eine solche Anlage im Vergleich zur Photovoltaik aber lohnen. Informationen zur Förderung findet sich ebenfalls auf der Seite der OeMAG.
Eine Mini-Biogasanlage lohnt sich erst auf den zweiten Blick zur Reduzierung der Stromkosten. Denn mit dem erzeugten Biogas kann zum Beispiel gekocht werden, statt den Elektroherd zu verwenden. Außerdem produziert eine Biogasanlage als Abfallprodukt Flüssigdünger – eine gute Voraussetzung für die eigenen Paradeiser, Erdäpfel und Kräuter im Garten. Eine entsprechende Anlage verkauft unter anderem das israelische Unternehmen HomeBiogas für mehrere Hundert Euro.