Österreich erzeugt 87 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen und liegt damit im europäischen Vergleich auf dem zweiten Platz.
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Der Erneuerbaren-Anteil steigt: So gewinnt Österreich seinen Strom

Österreich erzeugt 87 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen und liegt damit im europäischen Vergleich auf dem zweiten Platz. Weniger gut sieht es beim Gesamtenergieverbrauch aus. 

Lesedauer: 4 Min.

Klimawandel in Österreich

Der Klimawandel ist in Österreich deutlich zu spüren. Seit Beginn der Industrialisierung verzeichnen wir bereits eine Erwärmung von etwa zwei Grad. Sie fällt fast doppelt so hoch aus wie im globalen Durchschnitt. Besonders die Städte heizen sich im Sommer stark auf, gleichzeitig kommt es häufiger zu starkem Regen, das Unwetterrisiko ist seit den Nullerjahren um etwa 20 Prozent angestiegen. Österreich kann zwar nicht im Meer versinken, aber die Sommer werden noch heißer und trockener, die Winter milder und weniger schneereich, die Gletscher schmelzen weiter.

Das Ziel: 100% sauberer Strom

Österreich will einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und weg von fossilen Energiequellen: Bis zum Jahr 2030 sollen 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen, und auch beim Heizen von Wohnräumen heißt es: „Raus aus Öl und Gas".

Im Jahr 2023 konnte Österreich einen Rekordzuwachs beim Anteil von erneuerbaren Energiequellen bei der Stromerzeugung vermelden. Innerhalb eines Jahres stieg der Anteil von 78 auf 87 Prozent. Damit liegt das Land im EU-Vergleich hinter Luxemburg auf Platz 2.
Beim Stromverbrauch in Österreich ist der Anteil der Erneuerbaren etwas geringer, denn Österreich verbraucht mehr Strom, als es produziert, muss also einen Teil seines Stroms importieren.

Energie wird nicht nur für Strom verbraucht. Schaut man sich den gesamten Energieverbrauch in Österreich an, ist es noch ein weiter Weg bis zur Klimaneutralität: Im Jahr 2022 lag der Anteil der erneuerbaren Energieträger erst bei 33,8 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs.  

Der Energiemix beim Strom

Den größten Anteil an der Stromerzeugung hat in Österreich, den Alpen sei Dank, die Wasserkraft mit 57 Prozent. Zugenommen hat der Anteil der Windkraft, sie kommt mit rund 15 Prozent an zweiter Stelle. Der Anteil an nicht erneuerbaren Energiequellen, fast ausschließlich Gas, ist stark gesunken – auf nunmehr 13 Prozent. Es folgen biogene Brennstoffe mit 7 Prozent. Das Rekordplus bei den Erneuerbaren ist vor allem dem Anstieg bei der Photovoltaik zu verdanken. Der PV-Anteil an der Stromerzeugung hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt auf rund fünf Prozent. Hier wirken die Förderungen des Klimaschutzministeriums.

Der Strombedarf verdoppelt sich

Eine Studie der Österreichischen Energiewirtschaft rechnet bis zum Jahr 2040 mit einer Verdoppelung des Strombedarfs. Die wird besonders von der Elektromobilität und dem erhöhten Bedarf der Industrie bewirkt werden.

Österreich muss also nicht nur die fossile Stromerzeugung vollständig ersetzen, um auf die angestrebten 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu kommen, sondern zusätzlich die Stromproduktion in Österreich verdoppeln – und das nur mithilfe erneuerbarer Energieträger. Zwei Drittel dieses Zubaus werden auf Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen entfallen. Eine große Herausforderung, denn neben weiteren Erzeugungsanlagen muss auch der Netzausbau vorangetrieben werden. 

Spitzenplatz in der EU

Im europäischen Vergleich ist Österreich mit seinem Anteil an erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung weit vorne. Einen größeren Anteil haben nur Luxemburg und Norwegen (98,9 Prozent), das ebenfalls den größten Teil seines Stroms aus der Wasserkraft bezieht. Norwegen ist jedoch kein Mitglied der Europäischen Union.

Österreich liegt auch weit über dem europäischen Durchschnitt. EU-weit entfallen durchschnittlich nur 43,6 Prozent auf die Erneuerbaren und noch 31,9 Prozent auf die Fossilen. Dazu kommen 24,6 Prozent Kernkraft-Anteil.

Wie unterschiedlich der Strommix in den einzelnen Mitgliedsländern ausfällt, zeigt der Vergleich mit dem Nachbarland Deutschland. Es setzt vor allem auf Wind- und Sonnenenergie, Wasserkraft spielt praktisch keine Rolle. Einen großen Teil seines Stroms (44 Prozent) gewinnt Deutschland aber immer noch aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl.

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