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Jubiläumsstorys

100 Jahre Wüstenrot Zentrale: vom privaten Wohnzimmer bis zum modernen Headquarter

Wer heute vor der Wüstenrot Zentrale in Salzburg steht, kann sich kaum vorstellen, dass alles einmal in einem privaten Wohnzimmer begann. Fast 40 Jahre und verschiedene Stationen sollte es brauchen, bis Wüstenrot in der Alpenstraße 70 eine Heimat fand. So sehr sich die Zentrale dabei auch veränderte, eines stand immer im Mittelpunkt: dass sich Mitarbeiter:innen und Kund:innen wie zu Hause fühlen.   

Lesedauer: 5 Min.

444 Kilometer beträgt die Entfernung zwischen dem kleinen deutschen Luftkurort Wüstenrot und der österreichischen Bundeshauptstadt Salzburg. Genau diese Entfernung legte einer der ersten Wüstenrot Mitarbeiter 1925 zurück, um die neue Idee des Bausparens nach Österreich zu bringen. Dabei war der erste Hauptsitz von Wüstenrot in Salzburg lediglich ein Wohnzimmer, dem im Laufe der Zeit – und mit wachsender Mitarbeiter:innen- und Kund:innen-Zahl – die erste Zentrale und schließlich der heutige Hauptsitz in der Alpenstraße folgte. 

Wir feiern 100 Jahre Wüstenrot!

 

Entdecke HIER alles zum großen Wüstenrot Jubiläumsjahr:

 

  • Chronologie mit Bildmaterial aus der Historie des Unternehmens
  • Wüstenrot Jubiläumsstorys
  • Interviews zur Frage „Wie wird man als Unternehmen 100 Jahre alt?"
  • Artikelserie zu „100 Jahre Wohnen"
  • Geburtstags-Aktionen wie die Verdoppelung der Bausparprämie
  • Gewinnspiele
  • Events, uvm.

1. Station: im Wohnzimmer der Familie Kropp

Das Haus von Wüstenrot Gründer Georg Kropp ist die erste offizielle Adresse von Wüstenrot

In einer Ausgabe der Kundenzeitschrift „Mein Eigenheim“ erinnert sich der Mitarbeiter Oskar Schröter anlässlich des 10. Geburtstages von Wüstenrot an die Anfänge der jungen Bausparkasse. Dabei schildert er, wie er mit 19 Jahren als Buchhalter bei Wüstenrot tätig war. Damals gab es noch keine offizielle Zentrale – deshalb traf man sich im Wohnzimmer des Gründers Georg Kropp im Ort Wüstenrot. Oskar Schröter berichtet von diesen Tagen: 

In einer kleinen Wohnung, die einschließlich der Küche aus drei Räumen bestand und der Familie Kropp zur Wohnung diente, wurde gegessen, gearbeitet und geschlafen. Bald arbeiteten in dem einzigen Wohnraum 8 Personen. An unserem Mittagstisch im gleichen Raume […] war der Humor gerade so wie der Hunger zu Gast.

Oskar Schröter einer der ersten Mitarbeiter von Wüstenrot

Bereits zu Beginn waren Spaß und Mitarbeiter:innen-Zufriedenheit unmittelbar mit der Arbeit verbunden. Dies bestätigt auch Oskar Schröter in seinem Bericht: 

Trotz aller Bescheidenheit und Enge der Verhältnisse machte uns das Arbeiten wirklich Freude. Wir fühlten uns nicht als Nummer, nein, wir erlebten alles miteinander, freuten uns über alles gemeinsam, und war es ein noch so kleiner Erfolg.

Oskar Schröter einer der ersten Mitarbeiter von Wüstenrot

2. Station: Privatzimmer in Salzburg

Foto des Inserts zum 1. öffentlichen Vortrag von Wüstenrot Österreich am 30.11.1925
Im Kurhaus zu Salzburg fand der erste öffentliche Vortrag von Wüstenrot in Österreich statt.

Kurz nach diesen ersten Tagen im deutschen Wüstenrot fasste die junge Bausparkasse in Salzburg Fuß. Hier gab es zu Beginn noch keinen offiziellen Firmensitz, und so traf man sich in einem Privatzimmer – zuerst in der Stauffenstraße, dann in der Neuhauser Straße und schließlich am Reitgutweg. Da die Mitarbeiter:innen die Kund:innen in diesen privaten Räumlichkeiten nicht angemessen beraten konnten, lud Wüstenrot zu öffentlichen Vorträgen, bei denen über den Bauspargedanken informiert wurde. Zu diesen Veranstaltungen erschienen mitunter hunderte Menschen – also mietete Wüstenrot größere öffentliche Säle, um alle unterzubringen. So geschehen zum Beispiel am 30. November 1925 beim ersten Vortrag von Wüstenrot in Österreich im Kurhaus Salzburg. 

3. Station: das erste Verwaltungsgebäude

Das allererste Verwaltungsgebäude von Wüstenrot Österreich befand sich in der Auerspergstraße in Salzburg

Es sollte nicht lange dauern und die privaten Räume wurden mit wachsender Anzahl an Bausparer:innen und Mitarbeiter:innen zu eng. Im Jahr 1930 feierte Wüstenrot deshalb die Eröffnung der ersten Zentrale in der Salzburger Auerspergstraße. Hier fanden bereits beim Einzug in die neuen Räumlichkeiten 70 Angestellte Platz, die für die 14.000 Kund:innen tätig waren. Natürlich wurde die Einweihung des neuen Hauses auch gebührend gefeiert: Zahlreiche heimische Politiker:innen und Ehrengäste hielten Lobeshymnen auf Wüstenrot und die Idee des Bausparens.

Aber auch bei den Kund:innen kam das Verwaltungsgebäude gut an. So schrieb ein Bausparer beispielsweise begeistert: 

Hinter den Türen, die alle kleine saubere Schilder tragen, klappern die Schreibmaschinen, Telefonsignale ertönen, geräuschlos eilen junge Menschen über die Gänge, verschwinden wieder, andere tauchen auf, das ganze Haus ist voll Freude und Arbeit, springlebendig wie ein Ameisenhaufen.

ein Wüstenrot Kunde um 1930
Schreibstube in der Wüstenrot Zentrale in der Auerspergstraße

Diese ersten Schilderungen zeigen, dass das Arbeiten bei Wüstenrot schon damals am Puls der Zeit war und ist und: Moderne Ausstattung und ausreichend Entfaltungsraum trugen seit den ersten Stunden zur Motivation der Mitarbeiter:innen bei – und auf diese Weise sollte es auch weitergehen. 

4. Station: ein Neubau für die Wüstenrot Verwaltung

1968 wurde der Neubau der Zentrale in der Salzburger Alpenstraße feierlich eröffnet

35 Jahre lang war das Haus in der Auerspergstraße der Hauptsitz der österreichischen Wüstenrot. 1965 erkannte der Vorstand jedoch, dass die Räumlichkeiten mittlerweile zu eng geworden waren und es keine Ausweichmöglichkeiten mehr gab. Der Beschluss zum Neubau der Zentrale in einem noch wenig bebauten Gebiet Salzburgs wurde gefasst: Bereits zweieinhalb Jahre später feierte die Festgemeinde am 5. Juni 1968 die Einweihung und Eröffnung des Gebäudes in der Alpenstraße. Im Kundenmagazin verkündete man stolz: „Wir sind im neuen Haus“ und zitierte Kommerzialrat Manhardts Festrede zur Eröffnung: 

Das Verwaltungsgebäude der Bausparkasse Wüstenrot sei bewusst in einem neuen Stadtteil errichtet worden, und gleichzeitig habe die Bausparkasse Wüstenrot mit diesem Neubau in Salzburg dokumentieren wollen, dass es möglich sei, auch außerhalb Wiens die Zentrale eines gesamtösterreichischen Instituts zu haben. „Wüstenrot wird damit ein für allemal ihren Sitz in der Landeshauptstadt Salzburg haben

Kommerzialrat Manhardt

Dass er damit recht behalten sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen. Doch durch die moderne Gestaltung des Neubaus mit dem Fokus, den Mitarbeiter:innen einen angenehmen und großzügigen Arbeitsplatz zu bieten, sollte die Zentrale bis in die heutige Zeit überdauern.

Stolz war Wüstenrot damals nicht nur auf das Gebäude an sich, auch den Innenräumen des neuen Hauses wurde viel Beachtung geschenkt: 

Stolz war man auch auf den modernen Kassaraum der neuen Zentrale. (Bildunterschrift original)

5. Station: mutiger Umbau

Mit dem Umbau der Zentrale im Jahr 2005 setzte Wüstenrot für ökologisches und energiesparendes Bauen.

Seit 1968 befindet sich der Hauptsitz von Wüstenrot in der Alpenstraße 70. Doch so wie das Unternehmen sich veränderte und über die Jahrzehnte wuchs, veränderten sich auch die Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz. Bereits in den späten 1960er-Jahren zogen die erste Datenfernverarbeitung und mit ihr allerhand technische Geräte ein, in den 1980er-Jahren begrüßte Wüstenrot den ersten Großrechner. All diese Entwicklungen erforderten Platz und besondere Gegebenheiten. Aber auch die Gestaltung der Räume und Außenfassade sowie die Anforderungen an einen energieeffizienten Arbeitsplatz entsprach nach einigen Jahrzehnten nicht mehr dem aktuellen Trend. Ein Architekturwettbewerb zur Neugestaltung der Wüstenrot Zentrale sollte dem Abhilfe schaffen, den das Architekturbüro Trauner.Strobl.Bach für sich entschied.

Pünktlich zum 80. Geburtstag von Wüstenrot wurde dieser Umbau 2005 eingeweiht. Seitdem ziert eine moderne Fassade aus Edelmetallflächen das Gebäude. In einer Presseaussendung erklärte Wüstenrot: 

Unter Verwendung modernster bautechnischer Erkenntnisse soll ein Prototyp für ökologisches, energiesparendes Bauen entstehen. Dass bis zu 60 % wertvoller Heizenergie eingespart werden können, dafür sorgen spezielle Isolierglas-Fenster in formschönen Holzrahmen, besondere Dämmstoffe und eine Glas-Haut vor der rund 3.000 m2 großen Fassadenfläche. Der Umbau verfolgt auch architektonisch ambitionierte Ziele. Besonders auffällig: Die dem gesamten Gebäudekomplex vorgelagerten Edelmetallflächen. Die matt schimmernden Lamellen des Bauteils werden ständig in Bewegung sein und so auch die Dynamik des Unternehmens nach außen transportieren.

6. Station: neuer Tower für die Wüstenrot IT

Wüstenrot IT-Tower in Salzburg
Ein neues Zuhause für modernes Arbeiten: der IT-Tower wurde 2022 eingeweiht.

Der nächste Meilenstein konnte im Jahr 2022 gefeiert werden: Inmitten der Covid-Zeit und der damit verbundenen Lockdowns und Einschränkungen baute Wüstenrot den IT-Tower als Ergänzung des Bestandsgebäudes in der Alpenstraße 70. Ein enormes Unterfangen, das trotz der erschwerten Bedingungen pünktlich fertiggestellt werden konnte und nun für die Verbindung von Energieeffizienz und modernem Arbeiten steht. Neben Gemeinschaftsarbeitsplätzen für Teams, Besprechungsräumen in Themen-Designs, einer Shared-Office-Mentalität, einer Gaming Lounge und Telefonzellen für ungestörte Telefonate ist vor allem die äußere Gestaltung des IT-Towers auffällig: Lamellen an der Fassade sorgen im Sommer für Beschattung und halten im Winter die Wärme im Inneren. Zugleich stellen sie eine optische Verbindung zur Fassadengestaltung des Bestandsgebäudes dar. Der IT-Tower bietet seit seiner Eröffnung Platz für rund 225 Mitarbeiter:innen, der Strom für das Gebäude wird über eine PV-Anlage am Dach gewonnen.

7. Station: der Arbeitsplatz der Zukunft

Umweltfreundliches, modernes Bürointerieur mit Tischen, Bürostühlen, Pendelleuchten und vertikalem Garten.
Sieht so der Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Die Geschichte zeigt, dass Wüstenrot mithilfe neuer Entwicklungen und Technik stets bestrebt war, den Mitarbeiter:innen ein angenehmes Arbeitsumfeld zu bieten. Und das ist sogar nach 100 Jahren noch so: Heute setzt das Unternehmen zum Teil auf flexible Arbeitsplatzmodelle, Homeoffice und attraktive Rückzugsmöglichkeiten für Besprechungen oder Pausen. Mit Mitteln wie höhenverstellbaren Schreibtischen, einer hundefreundlichen Umgebung und Grünzonen soll nicht nur ein Arbeiten am Puls der Zeit ermöglicht, sondern vor allem die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen gesteigert werden.

Ob künstliche Intelligenz unseren Arbeitsplatz in Zukunft maßgeblich verändert oder wir uns in virtuellen Räumen treffen – Wüstenrot wird wie immer die Augen nach neuen Trends offenhalten und alles dafür tun, dass sich Mitarbeiter:innen und Kund:innen wohlfühlen. 

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