Gut Wohnen im Alter
Meine Gesundheit

Sicher Wohnen im Alter

Wir werden immer älter. Das ist gut so, wenn wir gut unterkommen im Alter. Oder wenn wir wissen, dass unsere Angehörigen gut versorgt sind. Wir zeigen, worauf du achten solltest.

Lesedauer: 6 Min.

Die Menschen in Österreich leben länger, bleiben länger fit und sind auch im Alter noch mobil. Doch wer altert, stellt oft immer mehr körperliche Einschränkungen fest. Die Muskelkraft nimmt ab, die Beweglichkeit sinkt, das Hören oder Sehen fällt schwerer. Deshalb stürzen alte Menschen öfter und verletzen sich schneller und schwerer als jüngere. Größte Gefahrenzone ist die eigene Wohnung, denn rund 85 Prozent aller Stürze finden zu Hause statt.

Umbau der Wohnung

Schwellen- und barrierefrei nach dem Umbau
Schwellen- und barrierefrei nach dem Umbau

Umso wichtiger ist es, Gefahrenquellen in der Wohnung zu beseitigen und Vorsorge zu treffen, um in Notsituationen rasch Hilfe zu erhalten. Die Wohnung oder das Haus sollten barrierefrei oder zumindest seniorengerecht gestaltet werden. Du solltest auf ausreichend Platz in Fluren und Durchgängen achten, auf tiefer gesetzte Lichtschalter, Türdrücker oder eine bodengleiche Dusche mit Haltegriff und Sitzmöglichkeit. 

Sind Umbauten nötig, können die von den Bundesländern oder der Kommune gefördert werden – hier hilft dir das digitale Amt, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Ein Tipp: wenn der Umbau gefördert wird, darfst du erst dann mit den Bauarbeiten beginnen, wenn das Förderungsansuchen positiv beschieden ist.

Telefonische Erreichbarkeit

Telefonische Erreichbarkeit ist wichtig
Telefonische Erreichbarkeit ist wichtig

Wer alleinstehend ist und auch trotzbei Hilfsbedürftigkeit in den eigenen vier Wänden bleiben möchte, sollte immer ein Schnurlos- oder Mobiltelefon bei sich tragen. Damit kann im Notfall Hilfe angefordert werden, auch nachts oder wenn das Festnetztelefon eben eines Sturzes nicht erreichbar ist. Hilfreich können auch manche Hightech-Geräte sein: Eine Smartwatch oder Sprach-Assistenzgeräte wie Alexa können Hilfe herbeirufen.

Die Rufhilfe

Eine weitere Alternative zum Telefon ist die Rufhilfe, die wie eine Armbanduhr am Handgelenk getragen wird. In wenigen Sekunden entsteht automatisch eine Verbindung zur Rufhilfe-Zentrale einer Hilfsorganisation. Viele verschiedene Hilfsorganisationen wie die Caritas, das Österreichische Rote Kreuz oder die Hilfswerke in den Bundesländern bieten eine solche Rufhilfe in verschiedenen Formen und zu unterschiedlichen Kosten an. Solche Rufhilfe können sowohl in- als auch outdoor funktionieren und im Notfall über GPS den genauen Standort verschicken. 

Mehr Sicherheit

Unangekündigter Besuch
Unangekündigter Besuch

Gerade für ältere Menschen ist die Sicherheit ihrer Wohnung sehr wichtig: Eine Sicherheitskette, ein Sperrbügel und ein Türspion an der Wohnungs- oder Haustür sorgen für mehr Sicherheit. Dabei ist natürlich entscheidend, dass die Wohnungstür immer verschlossen wird. Eine kostenlose Beratung über die Polizei-Servicenummer 059133 hilft dir, das Zuhause wirkungsvoll abzusichern. Allgemeine Informationen zu dem Thema findest du auch im Internet auf den Seiten des Digitalen Amts.

Kontakt zu Nachbarn oder Verwandten

Für mehr Sicherheit solltest du auch auf den guten Kontakt zu Nachbarinnen und Nachbarn, Verwandten und anderen Vertrauenspersonen achten. Bei Unsicherheiten, zum Beispiel bei Bankbesuchen oder Handwerkerterminen, können sie begleiten und helfen oder zumindest anwesend sein.

Achtung beim Umzug

Ein Treppenlift kann unentbehrlich sein
Ein Treppenlift kann unentbehrlich sein

Irgendwann kann der Moment erreicht sein, an dem du oder deine Angehörigen umziehen müssen. Wenn du nun nach einer passenden Wohnung für dich oder Angehörige suchst, solltest du dir die Annoncen genau anschauen, denn die Sprachregelung ist nicht eindeutig. Barrierefrei bedeutet grundsätzlich, dass sich ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen ohne fremde Hilfe in der Wohnung bewegen können. Dafür gibt es klare gesetzliche Anforderungen: Eingänge und höheren Etagen sind für Rollator oder Rollstuhl zugänglich. In den Fluren und einzelnen Räumen ist Platz, um zu wenden. Stolperfallen sind beseitigt und Lichtschalter, Steckdosen oder Fensterriegel bequem erreichbar. 

Dagegen kann eine Wohnung, die als „barrierearme“ oder „barrierereduzierte“ annonciert wird, auch nur einen Aufzug, Treppenlift oder eine bodengleiche Dusche enthalten, oder einfach nur niedrige Schwellen. Für eine Wohnung, die als „seniorengerecht“ oder „altengerecht“ gelten darf, reichen oft schon Haltegriffe im Badezimmer. Manchmal handelt es sich bei einer solchen Wohnung auch nur um ganz normale Räume, in deren Nähe sich Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte oder Apotheken befinden.

Rechtzeitige Wahl des Pflegeheims

Betreuung im Pflegeheim
Ein Treppenlift kann unentbehrlich sein

Schwieriger wird es, wenn das selbstbestimmte Leben nicht mehr in dieser Form in den eigenen vier Wänden stattfinden kann. Dann ist möglicherweise ein Umzug in ein Pflegeheim oder eine betreute Einrichtung notwendig. Heute gibt es mehr als 800 Pflegeheime in Österreich. Doch die Zahl der Plätze ist begrenzt, auch steigt die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen. Über das Gesundheitsportal findest du viele Informationen zu dem Thema. Eines ist wichtig dabei: Du solltest frühzeitig eine entsprechende Einrichtung aussuchen und dann ein Vormerkansuchen stellen. Die Wartezeiten können bis zu anderthalb Jahre betragen.

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