Adventszeit ist Kekszeit. Backen mit Kindern macht Spaß und bringt euch in Weihnachtsstimmung. Wir haben ein paar Tipps – und sechs feine Rezepte ausgesucht.
Der Geruch von frischgebackenen Weihnachtskeksen lässt (nicht nur) Kinderherzen höher schlagen. Gemeinsam den Teig ausrollen, ihn mit Förmchen ausstechen und dann mit Zuckerguss und Perlen dekorieren, ist für Kinder magisch. Das macht auch den Eltern Freude und entschädigt dafür, dass Backen mit Kindern ein ganzes Stück anstrengender werden kann als ohne. Am besten, du nimmst dir keinen Backmarathon vor und beherzigst ein paar Kleinigkeiten, die wir dir hier verraten.
Du hast alle Zutaten des Rezepts eingekauft und merkst kurz vor dem Backen, dass du kein Backpapier mehr hast? Das ist ärgerlich. Checke deshalb vor dem ersten Backtag mit den Kindern deine Ausstattung. Gibt es genug und passende Schürzen für alle? Hast du ein kleineres Nudelholz für Kinder? Ist die Lebensmittelfarbe noch haltbar? Wenn du alles beisammen hast, dann kann es losgehen.
Je nach Lust und Alter kann dein Kind vom Einkaufen bis zum Aufräumen vieles bereits mit machen. Es ist aber auch okay, wenn es sich sprichwörtlich die Rosinen herauspickt und nur den Teig ausrollen und ausstechen möchte. Manche Kinder verlieren die Motivation, wenn sie nicht alles selber machen dürfen. Andere sind glücklich, wenn sie drei Plätzchen mit Zuckerguss dekorieren (und den Löffel ablecken) können.
Teile deine Backzeit mit den Kleinsten deshalb in einzelne Arbeitsschritte ein. Du brauchst nicht alles an einem Stück oder Tag zu machen. Mürbeteig muss zum Beispiel mindestens ein bis zwei Stunden im Kühlschrank ruhen, durch das Warten vergeht Kindern schnell die Lust. Vermenge mit ihnen lieber am Vorabend die Zutaten, knete den Teig und stelle ihn über Nacht in den Kühlschrank. Dann könnt ihr ihn am nächsten Tag voller Vorfreude direkt ausrollen, ausstechen, backen und verzieren. Tipp: Wenn du die Deko aus der Verpackung in kleine Schalen füllst, können auch Kleinstkinder sie gut verteilen und verbessern dadurch gleich ihre Feinmotorik. Bleib geduldig, wenn einmal ein Kugerl oder Streusel daneben fallen. Nicht alles funktioniert auf Anhieb.
Beim Backen geht es einerseits um Genauigkeit: Zutaten abwiegen, Backdauer und Temperatur exakt einhalten. Aber wie dick oder dünn du den Teig ausrollst oder wie viele Perlen auf ein Platzerl passen, da gehen Kinder und Erwachsene ganz unterschiedlich vor. Wenn die Weihnachtskekse vom Nachwuchs so dick wie Brotscheiben sind, passe einfach die Backdauer entsprechend an. Lass dein Kind machen und achte auf die wirklich wichtigen Dinge: Darauf, dass sich niemand an einem heißen Backblech oder Backrohr verbrennt. Vereinbare deshalb mit deinem Kind im Vorfeld, dass Toben in der Küche nicht erlaubt ist und es am Backrohr vorsichtig sein muss.
Ist Naschen erlaubt? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen – die von Experten und die von Schleckmäulern. Es ist richtig, dass rohes Ei und rohes Mehl E. Coli-Bakterien enthalten können. Das Essen von rohem Teig kann zu Bauchschmerzen und Durchfall führen. Du minimierst die Gefahr, wenn du frische Zutaten verwendest, das Mehl zweimal für zwei Minuten auf höchster Stufe in der Mikrowelle erhitzt und die Kinder nur wenig Teig verzehren. Stell dich außerdem darauf ein, dass das Mehl von der Arbeitsfläche auf Fußboden und Stühlen landet und die Verzierung durch die gesamte Küche rollt. Das darf (und muss sogar) passieren und gehört beim Backen mit Kindern einfach dazu. Oft macht es den Kindern sogar Spaß, im Anschluss die Küche noch zu saugen oder zu kehren.
So wird Weihnachten noch schöner
Auf unserer Weihnachtsseite findest du einer Übersicht unserer Artikel mit inspirierenden Tipps und Ideen rund um Weihnachtsgeschenke, Weihnachtsmärkte, stimmungsvolle Dekorationen, Weihnachtsbäckerei und das Zusammensein mit der Familie. Tauche ein in die Magie der Weihnachtszeit.
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Linzer Plätzchen - der Klassiker
Zutaten für ein Blech:
Zubereitung:
Verrühre Mehl, Mandeln, Zucker, Vanillezucker, Butter und Ei mit den Knethaken eines Mixers zu einem glatten Teig. Stelle den Teig anschließend in Klarsichtfolie gewickelt für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Roll den Teig auf einer mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche aus. Steche mit einer Ausstechform kreisrunde Plätzchen mit einem Durchmesser von circa 5 Zentimetern und bei der Hälfte der Plätzchen mit einem kleineren Ausstecher mittig kleine Sterne oder Herzen aus.
Lege die Linzer Plätzchen, auch Spitzbuben oder Hildaplätzchen genannt, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und backe sie bei 200 Grad für 8 bis 12 Minuten – sie dürfen dabei nicht zu braun werden. Erwärme währenddessen die Marmelade in einem Topf. Nach dem Backen lass die Plätzchenhälften kurz auskühlen, bis sie hart werden. Dann gibst du auf die Plätzchen ohne Loch einen Klecks Marmelade und legst die ausgestanzten Plätzchen als Deckel darauf. Fülle die Vertiefung gegebenenfalls mit etwas Marmelade auf. Zum Schluss mit Staubzucker bestäuben.
Vanillekipferl – wie von Uroma
Zutaten für ein Blech:
Zubereitung:
Hacke Mehl, Zucker, Mandeln und Butter mit dem Messer durch und verknete alles rasch zu einem glatten Teig. Schlage den Teig in Klarsichtfolie und lass ihn mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ruhen. Heize das Backrohr auf 180 Grad Heißluft vor. Rolle den Teig zu Schnüren mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Zentimetern. Teile die Schnüre in etwa 8 Zentimeter große Stücke und forme daraus die Kipferl. Lege die Kipferl nicht zu eng aneinander auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Backe die Kipferl nun für circa. 15 Minuten und achte darauf, dass die Enden nicht zu braun werden. Wende die Kipferl noch warm in der Staub-Vanillezuckermischung.
Paste di Mandorle – italienische Mandelkekse
Zutaten für circa. 30 bis 40 Stück:
Zubereitung:
Trenne die Eier und schlage das Eiweiß mit 250 Gramm Puderzucker, dem Bittermandelöl und der Prise Salz cremig. Gib die gemahlenen Mandeln hinzu und stelle die Schüssel für 60 Minuten in den Kühlschrank. Heize das Backrohr auf 160 Grad vor und belege ein Backblech mit Backpapier. Nimm vom Teig Portionen mit einem Löffel ab und forme kleine Kugeln. Bestäube die Kugeln in Staubzucker und lege sie auf das Backblech. Drücke je eine Mandel in die Mitte der Kugeln. Backe die Bällchen für 15 bis 20 Minuten. Die Kekseabkühlen lassen und genießen.
Joulutorttu – Süßer Gruß aus Finnland
Zutaten für circa 30 Sterne:
Zubereitung:
Der finnische Weihnachtsklassiker (Joulu = Weihnachten) ist ein Plundergebäck in Sternform. Für den Teig mischt du Zitronenabrieb mit Doppelrahmfrischkäse, Mehl, Butter, Staubzucker, Salz, Anis und Zimt sowie einem Eigelb und verarbeitest alles mit dem Knethaken zu einem glatten Teig. Stell den Teig abgedeckt drei Stunden in den Kühlschrank. Danach knetest du den Teig noch einmal mit den Händen geschmeidig, rollst ihn einen halben Zentimeter dick aus und teilst ihn in Quadrate von etwa 9 Zentimeter Kantenlänge. Diese schneidest du jeweils in den Ecken etwas ein. Setze einen Klecks Pflaumenkonfitüre in die Mitte der Quadrate und falte je einen Zipfel zur Mitte hin, sodass ein Windrad entsteht. Bestreiche die Teigecken mit Eigelb und backe die Plunderteilchen bei 180 Grad ungefähr 15 Minuten.
Vegane Zimtsterne – noch einen bitte!
Beim Backen auf tierische Produkte wie Butter, Eier und Milch zu verzichten, klingt erst einmal kompliziert. Ist es aber nicht, denn es gibt genug Alternativen. Statt Butter nimmst du vegane Margarine und statt Kuhmilch Mandel- oder Hafermilch. Eier ersetzt du durch Ei-Ersatzpulver. Dabei handelt es sich in der Regel um Mischungen aus Lupinenmehl, Tapioka, Kartoffel- oder Maisstärke. Diese Produkte werden meist mit etwas Wasser angerührt, sind geschmacksneutral und binden (so wie Eier) Flüssigkeit.
Zutaten für circa 60 Stück:
Zubereitung:
Mische alle Zutaten für den Teig (bis auf das Mehl) sorgfältig miteinander. Der Teig ist sehr klebrig. Bemehle die Arbeitsfläche gut und rolle den Teig etwa ein Zentimeter dick aus. Lässt sich der Teig nur sehr schwer verarbeiten, knete nach und nach etwas Mehl unter. Steche mit einem Sternenausstecher Sterne aus und lege sie auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Heize das Backrohr auf 230 Grad vor. Backe die Plätzchen für 5 bis 7 Minuten im Backrohr. Die heißen Sterne sind sie noch recht weich, werden beim Abkühlen aber fest. Misch die Glasur mit Puderzucker und Zimt mit gerade so viel Wasser, bis eine dickflüssige Masse entsteht. Verteile mit einem Teelöffel Glasur auf den Sternen vorsichtig bis zu den Rändern der Spitzen.
Glutenfreie Ausstechplätzchen – so süß, so lecker
Gluten ist ein Klebereiweiss, das in den meisten Getreidesorten enthalten ist. Wer eine Glutenunverträglichkeit hat, reagiert allergisch, da der Körper Antikörper produziert. Um Mehl zu ersetzen, kannst du glutenfreies Mehl verwenden. Das lässt sich aber nicht 1:1 mit herkömmlichem Mehl vergleichen, da glutenhaltiges Mehl die Konsistenz des Teiges entscheidend beeinflusst. Backe also extra glutenfreie Rezepte oder solche, in denen gemahlene Mandeln statt Mehl verwendet werden (wie die italienischen Mandelkekse). Verwende auch für die Arbeitsfläche glutenfreies Mehl.
Zutaten für 50 Stück:
Zubereitung:
Knete Butter, Staubzucker, Ei, Vanillezucker, Zitronenabrieb und gesiebtes glutenfreies Mehl zu einem Teig. Wickel den Teig in Frischhaltefolie und stell ihn für 60 Minuten kühl. Heize das Backrohr auf 180 Grad vor. Lege zwei Backbleche mit Backpapier aus. Roll den Plätzchenteig auf dem glutenfreien Mehl dünn aus. Steche die Plätzchen wie Butterteigplätzchen aus und verteile sie mit Abstand auf die Bleche. Backe sie für 7 Minuten bei Ober-/ Unterhitze 200 Grad (Umluft: 180 Grad). Lass die Platzerl abkühlen. Misch in der Zwischenzeit die Glasur an. Dekoriere die abgekühlten Plätzchen mit Glasur und Perlen nach Herzenslust.