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Mehr Förderung: So lohnt sich Photovoltaik für dich

Eine Photovoltaik-Anlage produziert günstigen, grünen Strom. Die Verbindung einer PV-Anlage mit E-Mobilität und einer Wärmepumpe ist besonders klimafreundlich. Der Investitionsaufwand ist zwar beträchtlich, die Bundesregierung unterstützt aber die Errichtung neuer PV-Anlagen mit Zuschüssen. Dazu kommen Förderungen von Ländern und Gemeinden. Eine intelligente Steuerung und ein Batteriespeicher erhöhen den Eigenverbrauch des produzierten Stroms und damit die Effizienz der Anlage. Der Ertrag der Anlage hängt neben der Größe, dem Standort und der Ausrichtung auch vom Wirkungsgrad der Module ab. Sind die Modulflächen nicht verschattet, nach Süden ausgerichtet und um 30 Grad geneigt, nutzen sie das Sonnenlicht optimal.

Lesedauer: 8 Min.

Kosten sparen und Klima schützen

Die Sonne scheint umsonst. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend durch. Bis 2030 will Österreich seinen Strombedarf komplett aus erneuerbaren Energien decken. Mit einer Photovoltaik-Anlage leistest du einen Beitrag dazu und sparst gleichzeitig Stromkosten. Auch im Winter trägt sie einen großen Teil zur Versorgung deines Haushalts bei. Besonders sinnvoll und gleichzeitig klimafreundlich ist es, die Errichtung einer PV-Anlage mit einem Umstieg auf E-Mobilität und mit einer Wärmepumpe zu verbinden.

Zunächst sind beträchtliche Investitionskosten zu stemmen. Doch dann kannst du dich mindestens 20 Jahre über günstigen eigenen Ökostrom freuen. Die Bundesregierung unterstützt die Errichtung neuer PV-Anlagen mit Zuschüssen. Im Jahr 2023 mit einem Rekordbudget von rund 600 Millionen Euro.

So funktioniert Photovoltaik

Steuert die PV-Anlage: Wechselrichter
Steuert die PV-Anlage: Wechselrichter

Durch Photovoltaik wird die Energie der Sonne in elektrische Energie umgewandelt. Dabei setzt Sonnenlicht in den Solarzellen Elektronen in Bewegung: Es fließt Strom. Zu einer PV-Anlage gehören mehrere Module mit Solarzellen. Der Strom aus den Modulen wird über einen Wechselrichter von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt. Das ist der Strom, der aus der Steckdose kommt. Der Wechselrichter optimiert außerdem die Leistung der Anlage, überwacht die Interaktion mit dem Stromnetz, sammelt Daten und informiert über Störungen. Meistens wird er im Keller installiert. Der selbst produzierte Strom fließt in das Netz des Hauses. Strom, der im eigenen Haushalt nicht verbraucht wird, wird ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. Überschüssiger Strom kann aber auch gespeichert werden.

So erzielt eine PV-Anlage einen hohen Ertrag

Optimal für PV-Module: 30 Grad-Neigung, kein Schhatten, Süd-Ausrichtung
Optimal für PV-Module: 30 Grad-Neigung, kein Schhatten, Süd-Ausrichtung

Die Menge an Strom, die eine Anlage produziert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Größe der Anlage spielen Standort, Ausrichtung und Neigung der Module eine wichtige Rolle. Nach Süden ausgerichtete Anlagen mit um 30 Grad geneigten Modulflächen nutzen das Sonnenlicht am besten. Die Photovoltaikmodule sollten auch möglichst nicht verschattet werden – durch Bäume, Berge oder benachbarte Gebäude.

Vor der Anschaffung einer Anlage solltest du dich außerdem über den Wirkungsgrad der Module informieren. Am Wirkungsgrad lässt sich ablesen, wie gut eine Solarzelle die Sonnenenergie verwertet. Je höher der Wirkungsgrad, desto mehr elektrische Energie wird im Verhältnis zur einstrahlenden Lichtenergie erzeugt. Am höchsten ist er bei Modulen mit Scheiben aus monokristallinem Silizium (Wirkungsgrad 19 bis 24 Prozent). Preiswerter sind Module aus polykristallinem Silizium mit einem Wirkungsgrad von 16-20 Prozent. Am wenigsten kosten Dünnschichtzellen mit einem Wirkungsgrad von nur sechs bis zehn Prozent. Wenn nur wenig Fläche zur Verfügung steht oder wenn die Lage nicht optimal ist, gleichen Module mit höherem Wirkungsgrad diese Nachteile aus.

Die Kosten für eine PV-Anlage

Die Kosten für eine Solaranlage mit einer Leistung von 5 kWp liegen 2023 zwischen 7.500 – 10.000 Euro oder 1.500 – 2.000 Euro pro kWp. Kilowatt-Peak oder kurz kWp ist die Maßeinheit für die Leistung einer Photovoltaik-Anlage. Mit einem Kilowatt-Peak lassen sich im Jahr etwa 1.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen kann seinen Strombedarf mit einer Anlage einer Leistungsgröße von 5 kWp decken.

Ein großer Teil der Kosten entfällt auf die eigentlichen Solarmodule, dazu kommen Kosten für den Wechselrichter, die Verkabelung und Montage. Für einen passenden Speicher mit einer Kapazität von 8 kWh musst du mit weiteren 8.000 Euro rechnen. Die Kosten sowohl für die PV-Anlage als auch für den Batteriespeicher kannst du mit Fördermittel erheblich reduzieren. Laufenden Kosten fallen für Wartung, Versicherung und die Zählermiete des Stromnetzbetreibers an.

Deine Finanzierung

Auch wenn du Förderungen in Anspruch nimmst: Eine Fotovoltaikanlage ist mit hohen Kosten verbunden. Informiere dich frühzeitig über Finanzierungsmöglichkeiten. Der Immoflex Kredit von Wüstenrot beispielsweise bietet eine flexible Ratenzahlung in drei Varianten. Vom ersten Gedanken an eine Finanzierung bis zur Begleichung der letzten Rate ist jederzeit eine persönliche Beratung möglich. Eine Finanzberaterin oder einen Finanzberater in deiner Nähe findest du hier.

Photovoltaik-Förderungen in Österreich

Die österreichische Bundesregierung fördert im Rahmen des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) den Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Sonnenstrom-Produzenten können eine dauerhafte Prämie auf den Marktpreis für den von ihnen eingespeisten Strom beantragen. Für Privatpersonen interessanter sind die Investitionszuschüsse für die Errichtung einer Photovoltaikanlage – mit oder ohne Stromspeicher. Bis zu 30 Prozent der Kosten werden übernommen. Von März bis Ende Oktober 2023 finden vier sogenannte Fördercalls statt. Die Termine findest du auf der Seite der EAG-Abwicklungstelle. Erstmals können Anträge für die Förderung auch nach Beginn der Arbeiten gestellt werden. Hast du die Anlage bereits in Betrieb genommen, ist es allerdings zu spät.

Um einen Antrag zu stellen, ziehst du dir auf der Onlineplattform der Oemag zunächst ein sogenanntes „Ticket”. Die Oemag ist die Abwicklungsstelle für Ökostrom. Von ihr erhältst du per E-Mail eine Ticketnummer. Mit dieser Nummer kannst du dann innerhalb von sieben Tagen deinen Antrag stellen. Einen Leitfaden zum Ticketsystem findest du hier herunterladen.

Beim ersten Fördercall 2023 für Photovoltaik und Speicher wurden innerhalb von zwei Wochen über 100.000 Projekte eingereicht. Wegen des großen Interesses wurde über den Klima- und Energiefonds ein zusätzliches Budget geschaffen. Antragsteller müssen sich jedoch nicht entscheiden, ob sie bei der Oemag oder dem Klima- und Energiefonds einreichen – zentrale Anlaufstelle bleibt die Oemag. Kommst du bei der Förderung über das EAG nicht zum Zug, wird dein Antrag von der Oemag automatisch an die Förderschiene des Klima- und Energiefonds weitergeleitet. Der Klima- und Energiefonds fördert über ein separates Programm die Errichtung von Stromspeichern für bestehende Anlagen.

Auch die Bundesländer und viele Gemeinden fördern die Photovoltaik. Die Fördergelder über das EAG dürfen mit Förderungen von Ländern und Gemeinden kombiniert werden. Der Bundesverband Photovoltaic Austria bietet hier einen Überblick über die Förderungen in den Bundesländern. Über die Förderungen in Wien findest du hier Informationen.

So nutzt du deine PV-Anlage wirtschaftlich

Besonders grün und günstig: Kombination von PV-Anlage und Wärmepumpe
Besonders grün und günstig: Kombination von PV-Anlage und Wärmepumpe

Laut dem Verband Photovoltaic Austria amortisiert sich eine PV-Anlage bei den gegenwärtigen Strompreisen und Fördersätzen nach ungefähr zehn Jahren. „Engagierte Betreiber, die ihre Geräte einschalten, wenn die Sonne scheint, kommen auch auf sieben bis acht Jahre”, sagt die Geschäftsführerin des Verbands, Vera Immitzer.

Am wirtschaftlichsten ist deine Photovoltaikanlage, wenn du möglichst viel selbst produzierten Strom nutzt. Der Grund dafür: Für den Strom aus dem Netz zahlen wir neben dem eigentlichen Strompreis auch Netzgebühren und Steuern. Für Strom, den du von außen zukaufst, zahlst du also mehr Geld, als du für die Einspeisung deines Stroms ins öffentliche Stromnetz erhältst. Als Eigenheimbesitzer hast du die Möglichkeit, durch Elektromobilität und Wärmepumpen deinen Stromverbrauch zu steigern und mehr eigenen Strom zu nutzen. Damit wirst du unabhängiger von Anbietern und Marktpreisen.

Im Haushalt wird üblicherweise morgens und abends am meisten Strom verbraucht. Die PV-Anlage liefert aber mittags den meisten Strom. Es lohnt sich, den Strom dann zu nutzen, wenn du ihn erzeugst, also zum Beispiel tagsüber die Waschmaschine laufen zu lassen, das E-Auto zu betanken oder den Strom für die Wärmepumpe zu beziehen. Smart-Home-Systeme helfen dabei. Mit einem Stromspeicher speicherst du Strom, den du tagsüber nicht verbrauchst, für die Tages- und Nachtstunden.

Eine weitere Möglichkeit, die Effizienz deiner PV-Anlage zu steigern, sind „Stromclouds”: Im Sommer erzeugen Photovoltaikanlagen häufig mehr Strom als verbraucht oder gespeichert werden kann. Diese überschüssige Energie kannst du über das öffentliche Stromnetz an eine virtuelle Energiewolke schicken. Die funktionieren wie ein Konto, auf das du Geld einzahlst und abhebst. Den eingezahlten Strom kannst du im Winter oder an wolkenreichen Tagen wieder aus der Cloud abrufen. Mit diesem Tool von Photovoltaic Austria rechnest du dir in wenigen Schritten die Anlagenlösung aus, die zu deinem Jahresstromverbrauch und zu deinem Nutzungsverhalten passt.

Batteriespeicher

Ein Batteriespeicher hilft bei der optimalen Ausnutzung des selbst produzierten Stroms. Er speichert den Strom, der tagsüber nicht verbraucht wird, für die Nachtstunden. Eine intelligente Steuerung sorgt dafür, dass erst dann Strom ins Netz eingespeist wird, wenn der Speicher geladen ist. Ein Speicher erhöht den Anteil des selbstverbrauchten Stroms von rund 30 auf 70 Prozent. Das steigert die Wirtschaftlichkeit deiner PV-Anlage. Die Kapazität der Batterie sollte zu der Leistung der Anlage passen. Wenn du 60 bis 70 Prozent deines Stroms selbst verbrauchen willst, sollte die nutzbare Kapazität des Speichers in kWh 1,2- bis 1,5-mal so hoch sein wie die kWp-Leistung der Photovoltaik-Anlage.

Installation der Photovoltaikanlage

In der Regel werden die Solarmodule als Aufdach-Konstruktion auf Aluminiumschienen gelegt, die wiederum auf dem Dach befestigt werden. Die Montage dauert in diesem Fall inklusive des Netzanschlusses nicht mehr als zwei Tage. Wenn das Dach noch nicht gedeckt ist oder neu gedeckt werden soll, könntest du über eine Indach-Montage nachdenken. Dabei werden die Module anstelle der Ziegel direkt in deinem Dach eingefasst. Bei einer Indach-Konstruktion sparst du Kosten für Dachziegel. Ein weiterer Vorteil: die Verkabelung und die Elektroanschlüsse der Solarmodule sind gegen Nässe und Wind geschützt. Dagegen bietet eine Aufdach-Montage die Möglichkeit, über Ständer den optimalen Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad zur Sonne zu erreichen.

Nach der Montage der Module werden die Leitungen zum Standort des Wechselrichters verlegt. Schließlich wird dein Solarkraftwerk an das Haus- beziehungsweise an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Die PV-Anlage ist jetzt betriebsbereit.

Fazit

Die Installation einer Photovoltaikanlage hat sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile. Durch den eigenen Verbrauch werden die Stromkosten erheblich reduziert. Durch eine Umstellung auf Elektromobilität und Wärmepumpen sparst du außerdem Geld für fossile Brennstoffe ein. Du leistest nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern senkst deine laufenden Kosten und wirst unabhängiger von Energieversorgern.

FAQs – häufig gestellte Fragen

Wie hoch sind die Kosten für eine Photovoltaikanlage?
Im Durchschnitt liegen die Kosten in Österreich bei etwa 1.000 bis 2.000 Euro pro Kilowatt-Peak oder zwischen 7.500 – 10.000 Euro für eine Anlage mit einer Leistung von 5 kWp. Für einen Stromspeicher kommen mindestens weitere 8.000 Euro hinzu.

Welche Förderungen gibt es für Photovoltaikanlagen?
In Österreich gibt es verschiedene Förderprogramme für Photovoltaikanlagen. Für private Haushalte ist vor allem der Investitionszuschuss für neue Anlagen der Oemag interessant.

Was muss ich bei der Wartung und Pflege meiner Photovoltaikanlage beachten?
Alle ein bis zwei Jahre sollte die Photovoltaikanlage gereinigt werden. Eine Verschmutzung durch Staub oder Blätter kann zu einer Minderung des Ertrags führen. Am besten schließt du dazu einen Wartungsvertrag mit einer Fachfirma.

Brauche ich für meine Photovoltaikanlage deine Versicherung? Welche Schäden werden versichert?
Ein Schaden an einer Anlage kann zu hohen Kosten führen. Deshalb ist es sinnvoll, die Anlage einschließlich der Peripherie (Wechselrichter, Zähler, Verteilerkästen) zu versichern. Zur Grunddeckung gehören Feuer, Leitungswasser oder Naturgefahren. Eine Allgefahrendeckung schließt auch Schäden durch Kurzschlüsse, Überspannung, Diebstahl, Vandalismus, Bedienungs- oder Montagefehler, Konstruktions- oder Materialfehlern ab. Die Versicherung der PV-Anlage ist oft in einer Wohngebäudeversicherung eingeschlossen, zum Beispiel in der Haus&Heim Versicherung von Wüstenrot.

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