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Material-Check: Welcher Bodenbelag eignet sich für deine Terrasse?

Der Bodenbelag ist bei einer Terrasse das Wesentliche. Eine große Auswahl an verschiedenen Materialien steht zur Verfügung. Unsere Übersicht mit den Vorteilen und Nachteilen der verschiedenen Beläge hilft dir, den Passenden für deine Terrasse zu finden.

Lesedauer: 6 Min.

Terrassen bieten Outdoor-Genuss als Übergang zum Garten oder Erweiterung höher gelegener Stockwerke. Bei der Wahl des Terrassenbodens stehen neben ästhetischen und finanziellen Erwägungen diese Aspekte eine Rolle:

  • Ist die Terrasse ebenerdig oder als Balkon angelegt? 
  • Ist sie viel Feuchtigkeit und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt oder ist sie überdacht und vor Wind und Wetter geschützt? 
  • Wie möchtest du die Terrasse nutzen ─ spielen Kinder auf der Terrasse, laufen Hunde darüber und möchtest du auf der Terrasse grillen? 
  • Wieviel Zeit kannst und möchtest du in die Pflege investieren? 
  • Wie lange soll die Terrasse halten? 

Wenn du das Anforderungsprofil deiner Terrasse kennst, kannst du dich als nächstes mit den verschiedenen Bodenbelägen auseinandersetzen: 

Warm und natürlich: Holzdielen

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Gemütlich aber pflegeintensiv: Holzdielen sollten regelmäßig gereinigt werden.

Holzdielen sind der klassische Terrassenbelag. Holz wirkt warm, natürlich und angenehm beim Barfußlaufen. Auch im Sommer kannst du barfuß laufen, ohne dir die Füße zu verbrennen, wie es bei Stein passieren kann. Bei einigen Holzarten, beispielsweise bei Thermohölzern, können sich jedoch mit der Zeit Splitter bilden. Holzbeläge eignen sich für eine vielseitige und intensive Nutzung. Eine Holzterrasse erfordert regelmäßige Reinigung und Pflege mit Ölen, bei guter Pflege sind sie wetterbeständig und können bis zu 20 Jahren halten. Durch Eisennägel können dunkelbraune bis schwarze Verfärbungen im Holz entstehen.

Terrassendielen brauchen eine stabile Unterkonstruktion, der Verlegeaufwand und die Kosten sind dadurch deutlich höher als bei Klickfliesen, Kies oder Splitt. Im Vergleich zu Natursteinen sind sie jedoch die günstigere Lösung. Wenn du handwerklich geschickt bist, kannst du den Unterbau der Terrasse selber planen und bauen und so Geld sparen. Beachte dabei, für Unterbau und Beplankung dieselbe Holzart zu wählen, denn dann zeigt das Holz das gleiche Ausdehnungsverhalten und besitzt vergleichbare Witterungsbeständigkeit.

Holz ist ein nachwachsender und damit nachhaltiger Werkstoff – vorausgesetzt du verwendest heimische Hölzer aus kontrolliertem Anbau vorziehen. Tropische Hölzer haben dagegen eine schlechte Ökobilanz und können aus Entwaldungsgebieten stammen. Die Zertifikate FSC und PEFC garantieren Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Als Terrassenholz eignen sich Hartholz-Sorten wie Esche, Eiche oder Lärche. Sie sind besonders wetterfest. Weichhölzer wie Douglasie, Kiefer und Fichte werden durch Thermobehandlungen widerstandsfähig gemacht, wodurch das Holz nachdunkelt. Damit du mit dem Farbton auch langfristig zufrieden bist, lass dir zunächst ein Musterstück zuschicken, bevor du Holz im Versandhandel kaufst. 

Beliebt und beständig: WPC

Die Holz-Alternative: WPC wirkt genauso urig, ist aber weniger pflegeintensiv. Diese Variante gibt es über www.megawood.com und nennt sich "Classic Vario".

Der beliebteste Bodenbelag im Außenbereich ist WPC (Wood Plastic Composite), eine Mischung aus 40-70 Prozent gemahlenen Holzfasern und Kunststoff. WPC-Dielen kommen der natürlichen Holzoptik sehr nahe, es fehlt aber die individuelle Maserung. WPC hält bis zu 35 Jahre und ist damit langlebiger als Echtholz. Und es erfordert weniger Pflege. Es bilden sich kaum Risse oder Verfärbungen, der Bodenbelag ist rutsch- und wasserfest und splitterfrei, weshalb WPC auch „Barfußdiele“ genannt wird. Die Oberflächen können gerillt, glatt oder gewellt sein.

Ein Nachteil: Im Sommer heizt sich WPC stark auf ─ unser Tipp: Wähle für deine Terrasse in Südlage helles WPC, denn dieses reagiert weniger stark auf Sonne als dunkle Sorten.

WPC-Dielen sind als Hohlkammer und Vollprofil erhältlich. Hohlkammer-Produkte sind leichter und günstiger als die massiven Dielen, sie können sich jedoch eher verformen oder spröde werden.

Ein Qualitätssiegel der Hersteller bietet Gewähr für Beständigkeit, Stabilität und die Herkunft der Holzfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft mit FSC- oder PEFC-Zertifizierung. Die Ökobilanz von WPC ist besser als die von Tropenhölzern und gleichwertig zu einheimischen Nadelhölzern. 

Kreativ und pflegeleicht: Keramik

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Keramikfliesen machen alles mit: Sie sind pflegeleicht und langlebig.

Keramikfliesen werden in einer großen Auswahl an Farben und Mustern angeboten und bieten dafür viele Möglichkeiten für eine individuelle Gestaltung. Mit Fliesen kann auch ein fließender Übergang zwischen Innen- und Außenbereich geschaffen werden. Das Material ist frost- und witterungsbeständig, sehr robust und erfordert kaum Pflege. Der Preis variiert je nach Art der Fliese, ist aber günstiger als Naturstein.

Die glatten und mitunter leicht glänzenden Oberflächen Keramikplatten wirken nüchterner als Holz oder Naturstein, die Rutschgefahr ist höher. Unser Tipp: Wähle kleinere Fliesen, denn je mehr Fugen da sind, desto geringer ist die Rutschgefahr.Bei direkter Sonneneinstrahlung heizen sich Fliesen stark auf – besonders dunkle Fliesen.

Wichtig ist, nur hochwertige und für den Außenbereich geeignete Fliesen zu verwenden, Steinzeug und Terrakotta-Fliesen sind sehr wetterbeständig.
Die Verlegung erfordert Präzision, Geschick und Erfahrung. Sie erfolgt im Mörtelbett auf einem ebenen Untergrund. Besonders wichtig dabei ist es, einer Durchfeuchtung der Unterkonstruktion vorzubeugen und einen schnellen und ausreichenden Wasserablauf zu gewährleisten. Der Mörtel für die Fugen sollte eine mineralische Struktur haben und flexibel und belastbar sein. Bei nicht fachmännischer Verlegung ist Keramik sehr anfällig für Frostschäden.

Klickfliesen

Klickfliesen werden in unterschiedlichen Materialien angeboten – Holz, WPC, Stein – angeboten. Und abhängig vom Material haben sie auch unterschiedliche Eigenschaften sind. Klickfliesen mit verschiedenen Oberflächen oder aus verschiedenen Materialien können zusammengeklickt und damit miteinander kombiniert werden.

Ein aufwendiger Unterbau ist nicht nötig, die einzelnen Platten werden schnell miteinander verzahnt, die Verlegung ist dadurch sehr einfach und schnell gemacht.  Die Fliesen haben wenig Gewicht und eignen sich daher für Dachterrassen. Klickfliesen sind jederzeit wieder zu entfernen und anderweitig zu verwenden. Ein Nachteil: Klickfliesen können wackeln. Eine gute Lösung besonders für gemietete Immobilien.

Robust und vielseitig: Naturstein

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Auch Granit zählt zu den Natursteinen. Du kannst ihn in beliebigen Formen verlegen.

Die Haltbarkeit eines Terrassenbelags aus Naturstein-oder Feinsteinplatten ist unschlagbar. Die Pflege und Reinigung zumindest von glatten Böden ist einfach und unaufwändig. Terrassenplatten gibt es in unterschiedlichen Formen, Größen, Farben und Oberflächen. Platten aus Feinsteinzeug wirken nüchterner und moderner, Natursteine individueller. Bruchsteinplatten kennt man aus dem mediterranen Raum, sie sehen durch ihre unregelmäßige Form besonders interessant aus.
 

Helle Steinplatten sind besonders schmutzanfällig. Auf dunklen Steinplatten können Salze und andere Mineralien helle Flecken hinterlassen, auch Kratzer sind deutlich sichtbar. Naturstein sollte regelmäßig imprägniert werden, um Flecken vorzubeugen.

Im Sommer kann sich Naturstein sehr aufheizen. Dunkle Steine so sehr, dass sie nur noch mit Schuhen betreten werden können. Bei einer Südterrasse sollte es daher eine Markise geben. 

Naturstein ist teurer als Keramik oder Holz. Die Verlegung sollte fachmännisch umgesetzt werden. Steinterrassen sind meist zu schwer für eine Holzunterkonstruktion, weshalb ein Kies- oder Mörtelbett angelegt wird. Der größere Aufwand lohnt sich, da ein professionell gelegter Boden über Jahrzehnte hält. 

Auch Pflastersteine eignet sich als Terrassenbelag. Natursteinpflaster lässt eine Terrasse lebendig und natürlich erscheinen. Funktionspflaster aus Beton wirkt dagegen sehr regelmäßig und aufgeräumt. Es ist im Vergleich zu Natursteinpflaster leichter zu verlegen und zu pflegen. Das so wie Funktionspflaster industriell gefertigte Zierpflaster bietet mehr Varianten und individuellere Gestaltungsmöglichkeiten. 

Pflastersteine sind generell frostbeständig, belastbar und langlebig. Der Pflegeaufwand ist gering. Das Verlegen erfordert hingegen Geschick und Erfahrung – bei Natur- und Ziersteinen mehr, bei Funktionspflaster weniger.

Harmonisch und unkompliziert: Kies und Splitt

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Tisch und Stühle haben im Kies einen festen Stand.

Auch wenn sogenannte „Schottergärten” in Verruf geraten sind: Zierkies auf der Terrasse fügt sich harmonisch in den Garten ein und schafft einen fließenden Übergang zu den Pflanzen rund um die Terrasse. Er ist in vielen Farben und Formen erhältlich und kann künstlich abgerundet oder als Ziersplitt verwendet werden. Wer gerne barfuß läuft, sollte abgerundeten Kies wählen. Achtung: dunkler Kiez heizt sich in der Sommersonne stark auf.

Grundsätzlich ist Kies nicht unbedingt der ideale Bodenbelag für Kinder – bei schafkantigem Splitt können sie sich weh tun und die schönen abgerundeten Steine verwenden Kinder gern mal als Wurfgeschoss. 

Kies und Splitt sind langlebig und witterungsbeständig, aber sie lassen sich nur schwer reinigen, bei hellen Steinen werden Verunreinigungen wie Grünbelag sichtbar.

Regenwasser kann durch die Zwischenräume der einzelnen Steinchen mühelos versickern, daher ist der Belag gut für Flächen geeignet, die unversiegelt bleiben sollen. 

Unkraut dringt durch den Kies- und Splittbelag nur schwer durch. Um sicherzugehen, verlegst du ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies unter dem Belag.

Je nach Größe der Steine wird in Feinkies, Grobkies und Mittelkies unterschieden. Gartenmöbel bekommen durch eine feine Körnung einen stabilen Stand.
Wenn deine Terrasse nur mit Pflanzen dekoriert wird und du keine Möbel aufstellen möchtest, kannst du Kies auch ohne Unterkonstruktion aufschütten. Das ist sehr günstig und einfach. Möchtest du mehr Stabilität und beispielsweise Möbel auf deine Terrasse stellen, sind Wabenprofile zu empfehlen, die Wabe für Wabe mit Kieseln gefüllt werden. So können die Kieselsteine nicht verrutschen und zum Unfallrisiko werden.

Kühl und robust: Beton

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Betonböden: Der gegossene Terrassenboden wirkt besonders elegant.

Beton wirkt eher kühl aber besonders mit stilvoll ausgewählten Pflanzen, Töpfen und Gartenmöbeln auch sehr edel. Es gibt zwei Varianten: die klassischen sehr günstigen Pflastersteine und Steinplatten, die direkt in den Sand verlegt werden können, und Betonfliesen, die auf einen frost- und tragsicheren Untergrund wie einer Sandzementmischung oder einen Alurahmen verlegt werden. Betonfliesen müssen regelmäßig imprägniert werden. Je größer die Platte ist, desto weniger Fugen gibt es und umso ebener wird die Fläche.

Beton als Bodenbelag lässt sich leicht verlegen, ist robust, wetterbeständig und pflegeleicht. Auch der Preis überzeugt, sowohl die Anschaffungs- als auch die Instandhaltungskosten sind gering. Zu glatte Oberflächen können bei Nässe extrem rutschig werden.

Beton ist dank seiner besonders dichten Oberfläche sehr langlebig. Durch die Behandlung mit einer schützenden Beschichtung gegen Schmutz und Verblassen der Farbe erreicht Beton eine hohe Widerstandsfähigkeit. Mängel entstehen durch fehlerhafte Verarbeitung oder schlechte Verlegung.

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