Patschen Picken ist nicht schwer und auch Einstellungen am Bremsen, Gangschaltung und Kette kannst du schnell selbst erledigen. Wer eigenhändig zum Werkzeug greift, spart auch Geld. Wir geben Tipps für die Fahrradreparatur.
Radfahren ist gut für die Umwelt und gesund. Damit du sicher unterwegs bist und lange Freude an deinem Rad hast, ist regelmäßige Pflege und Wartung wichtig. Vor allem, wenn du das Rad täglich brauchst, solltest du auch kleinere Reparaturen selbst vornehmen können. Das ist einfacher, als das defekte Rad zur Fahrradwerkstatt zu schleppen oder zu schieben, spart Geld und hilft dir, die Technik und Ausstattung besser zu verstehen. Wir zeigen dir, worauf es ankommt und geben nützliche Tipps und Tricks zu den wichtigsten Handgriffen, mit denen du dein Rad auf Vordermann bringst. Mit dem richtigen Werkzeug, Geduld und Übung kommen auch Anfänger zum Erfolg bei Wartungsarbeiten und Fahrradreparatur.
Hat dein Fahrrad vielleicht noch Garantie? Bei einem Neukauf ist eine Gewährleistung von 24 Monaten gesetzlich vorgegeben. Das gilt auch dann, wenn du ein gebrauchtes Radl bei einem Händler kaufst. Manche Händler reduzieren den Anspruch auf eine kostenlose Instandsetzung auf zwölf Monate. In der Regel gilt, dass Defekte in den ersten sechs Monaten auf einen Mangel beim Kauf zurückgeführt werden. Bei einem Schaden nach sechs Monaten muss der Kunde nachweisen, dass nicht er den Schaden verursacht hat. Das bedarf einer gewissen Kulanz des Händlers oder Herstellers.
Über die Hälfte der verkauften Fahrräder sind inzwischen Pedelecs beziehungsweise E-Bikes besonders beliebt. Viele Reparaturen an Elektrofahrrädern kannst du wie auch für ein herkömmliches Fahrrad selbst durchführen. Den Elektromotor solltest du als Laie jedoch nicht warten. Eine plötzlich aussetzende Motorunterstützung kann viele Ursachen haben. Ob es sich um Softwareprobleme, ausgefallene Sensoren, schwache Akkus, wackelnde Steckverbindungen oder schlicht um einen heiß gelaufenen Motor handelt, kann der Händler oder Hersteller feststellen. Auch die Garantie- und Gewährleistungsbedingungen schließen Eigenreparaturen am Motor aus.
Für Sicherheit und Freude am Fahren ist es wichtig, regelmäßig einen Schnell-Check durchzuführen – besonders gründlich nach einer Panne oder einem Sturz. Prüfe dein Fahrrad dabei auf offensichtliche Schäden am Rahmen und an den Komponenten. Achte darauf, ob Teile verzogen sind oder Dellen aufweisen. Kontrolliere dann, ob alle Teile fest sitzen: Laufräder, Lenker, Vorbau, Kurbel, Pedale. Teste Fahrradbeleuchtung, Bremsen und Gangschaltung. Ob die Bremsbeläge verschlissen sind, siehst du an der entsprechenden Markierung. Deine Kette sollte sauber sein und nicht rattern, dein Lenker sollte sich reibungsfrei bewegen und die Laufräder leichten Lauf haben.
Dieses Werkzeug brauchst du für dein Rad im Werkzeugkoffer:
Drehmomentschlüssel: Ein Drehmomentschlüssel ermöglicht es, Schrauben und Muttern mit der richtigen Kraft anzuziehen – so, dass Teile weder zu fest noch zu locker sitzen. Beispielsweise bei Lenker und Vorbau, Sattelstütze, Kurbeln oder Pedale. Denn das kann Schäden am Fahrrad oder Unfälle verursachen. Es wird mit verschiedenen Aufsätzen verwendet.
verschiedene Inbus-Schlüssel/Innensechskantschlüssel
Kleinere Schraubenzieher
Fahrradpumpe, möglichst Standpumpe mit Manometer
Kettenöl, Fett
Flickzeug und Ersatzschlauch
Reifenheber
Nicht unbedingt nötig, aber bei häufigeren Fahrradreparaturen sehr praktisch: Montageständer
Für unterwegs ist ein Multitool die beste Lösung. Die beliebten und einfachen „Knochen” sind für moderne Fahrräder oft nicht mehr geeignet, da diese hauptsächlich Innensechskantschrauben verwenden. Der „Knochen” ist ein kompakter Schraubenschlüssel, mit dem Sechskant-Schrauben oder Muttern in bis zu zehn Größen gedreht werden können.
Werkzeug: Kübel Wasser, Schwamm, Spülmittel, Lappen, Kettenreiniger, Zahnbürste, speziell vorgesehene Bürste, Zahnstocher und Fahrradketten-Öl
So geht’s:
Stelle dein Fahrrad auf Lenker und Sattel und entferne zunächst den groben Dreck mit einem Lappen von der Kette. Bei einer Kettenschaltung kannst du das Schaltwerk und die Ritzel im Schaltwerk, die sogenannten Schaltröllchen, mit einer Zahnbürste reinigen. Oder du setzt vorsichtig einen Schraubendreher an, um den Schmutz von den Schaltröllchen zu entfernen. Für die Zwischenräume der Ritzel am Zahnkranz gibt es Zahnkranzreiniger. Aber auch ein Zahnstocher ist gut geeignet. Für die Feinreinigung der Kette bringe den Kettenreiniger auf einen Lappen oder direkt auf die Kette auf. Umschließe die Fahrradkette mit dem Lappen und lass die Kette mit leichtem Druck hindurch laufen.
Nach der Reinigung trägst du Kettenöl auf die Kette auf. Nach einer Einwirkzeit überschüssiges Öl mit einem trockenen Lappen entfernen. Hinweis: Hast du Felgenbremsen, achte darauf, dass kein Öl auf die Felgen kommt.
Wenn du einen Zahnteilungs-Carbonfaser-Riemen anstelle einer herkömmlichen Fahrradkette hast, reinigst du den sogenannten Gates-Riemen zunächst mit einer weichen Bürste. Für die Feinwäsche trägst du Fahrradreiniger mit derselben Bürste auf und lässt ihn ein paar Minuten einwirken. Danach reibst du mit einem nassen Schwamm mit Spülmittel die Ober- und Unterseite ein. Zum Schluss spülst du mit klarem Wasser nach. Ein Gates-Riemen wird nicht geölt.
Werkzeug: Kettennieter
Tipp: Hältst du deine Kette sauber und geölt, reduzierst Reibung und Verschleiß. Schmutz, Feuchtigkeit und Schlamm beschleunigen den Verschleiß und lassen sich beim Radfahren nicht vermeiden. Fahrradketten sollten nach 2.000 bis 3.000 Kilometern gewechselt werden. Kettenlehre hilft, den Verschleiß zu messen. Eine Längung der Kette von mehr als 0,75 bis einem Prozent zeigt an, dass die Kette gewechselt werden sollte.
Hast du kein Kettenschloss, lässt sich die Fahrradkette mit einem Kettennieter öffnen und schließen, indem der Kettenbolzen in die Kette hinein oder aus ihr herausgeschoben wird.
Die Fahrradkette sollte bestenfalls immer mit dem hinteren Ritzelpaket ausgegetauscht werden.
Ein höherer Druck bedeutet zumindest auf glattem Untergrund einen niedrigeren Rollwiderstand und einen besseren Schutz vor Pannen. Ein nicht so hart aufgepumpter Reifen ist dagegen komfortabler, weil er besser federt.
Generell gilt: Je breiter der Reifen ist, desto weniger Druck benötigt er. Schmale Rennradreifen benötigen sehr hohen Druck, um pannenfrei zu bleiben. Breite und robuste Reifen wie an Mountainbikes kommen mit viel weniger Druck aus.
Wenn du regelmäßig Rad fährst, dann lohnt sich die Anschaffung einer Standpumpe. Mit ihr kannst du nicht nur mit wenig Aufwand deine Reifen aufpumpen, sondern auch mit dem eingebauten Druckmesser deinen Luftdruck überprüfen.
Speziell auf dem Mountainbike und dem Gravelbike setzen sich die pannensicheren Tubeless-Reifen immer stärker durch, die Mantel und Schlauch vereinen. Aber auch beim traditionellen Aufbau mit Mantel und Schlauch sind Reifen mit Einlagen aus hochelastischem Spezialkautschuk weitgehend pannensicher.
Hast du doch mal eine „Platten”, musst du den Schlauch austauschen oder flicken. Am besten hältst du immer einen Ersatzschlauch bereit, dann kannst du einen undichten Schlauch schnell ersetzen und ihn bei Gelegenheit flicken.
Werkzeug: Marker, zwei Reifenheber, bei einem Platten eine Schale mit Wasser oder ein „Lochschnüffler”, Flickzeug oder einen neuen Schlauch, Luftpumpe
So geht’s:
Prüfe bei Luftverlust zuerst das Ventil, ist es dicht, liegt es am Schlauch.
Je nachdem, wie dein Rad fixiert ist, löse den Schnellspanner, die Steckachse oder die Muttern des Rads. Baue dafür das Rad aus und schraube die Ventilschutzkappe und Ventilhaltermutter ab. Ziehe nun den Reifen über den Felgenrand. Manche Reifen lassen sich ohne Reifenheber abziehen. Ist das nicht möglich, fixierst du zunächst einen Reifenheber bei einer Speiche und einen zweiten an einer anderen Speiche in etwa 15 Zentimeter Abstand. Ziehe das Ventil aus der Felge und dann den Schlauch aus dem Mantel. Untersuche den abgezogenen Reifen auf eventuelle Fremdkörper, in dem du die Innenseite des Mantels mit den Fingern abtastest.
Um ein Loch im Fahrradschlauch zu suchen, pumpst du ihn auf und legst ihn in ein Wasserbad. Eine Alternative sind sogenannte „Lochschnüffler”. Das sind kleine Behälter, in dem sich kleine Styroporkugeln befinden. Wenn der Lochschnüffler über eine Stelle gehalten wird, aus der Luft austritt, wirbeln die Styroporkugeln hin- und her.
Hast du das Loch gefunden, säubere, trockne und markiere die Stelle um das Loch und raue die Oberfläche mit Schmirgelpapier auf. Es gibt selbstklebende Flicken oder solche, die mit einer Vulkanisierungslösung verwendet werden. Bei Letzteren bestreichst du die angeraute Stelle dünn mit der Lösung und lässt sie fünf Minuten antrocknen. Danach setzt du den Flicken auf und drückst ihn fest.
Bevor du den Schlauch in den Reifen setzt, kontrolliere den richtigen Sitz des Felgenbands. Pumpe den Schlauch zunächst nur ein wenig auf und kontrolliere mit den Händen, ob der Schlauch vollständig gleichmäßig im Mantel sitzt.
Werkzeug: 5-Millimeter-Inbus-Schlüssel, Kreuzschlitzschraubendreher
So geht’s:
Damit die Fahrradbremse einwandfrei funktionieren kann, kontrollierst du zunächst, ob die Felge in einem guten Zustand ist oder eventuell einen schalag (auch „Acht“ genannt) aufweist. Eine solche Delle kann mit einem Speichenschlüssel durch Anspannen oder Lockern von Speichen ausgeglichen werden. Das ist aber eher eine Arbeit für Profis.
Es gibt Scheibenbremsen oder Felegenbremsen. Letztere unterscheidet man nochmal in Rennradbremse und V-Brake.
V-Brakes
Die weit verbreitete V-Brake besteht aus zwei parallel stehenden Armen, die am oberen Ende über den Bremszug verbunden sind. V-Brakes haben, im Vergleich zu anderen Felgenbremsen, besonders lange Bremsbeläge für mehr Bremswirkung.
Sind die Bremsbeläge verschlissen, erneuere sie. Das ist der Fall, wenn die Profile eingeebnet oder bis zur Indikatorlinie abgenutzt sind.
Um die Beläge auszurichten, hängst du am besten zuerst den Bremszug aus. Die Bremsbeläge müssen von der Seite betrachtet parallel zur Bremsflanke stehen bzw. aufliegen. Zum Justieren öffnest du eine Befestigungsschraube etwas, drückst den Bremsarm an die Felge und richtest den Belag aus. Anschließend ziehst du die Befestigungsschraube mit angedrücktem Bremsarm wieder fest. Hänge den Bremszug wieder ein und prüfe, ob das Laufrad frei zwischen den Belägen durchläuft.
Die Zugspannung verringerst bzw. erhöhst du über die Justierschraube am Bremsgriff, oder falls das nicht reicht, über die Befestigungsschraube des Zugs am Bremsarm. Um die Bremse am Bremsarm einzustellen, drehst du die Einstellschraube am Bremshebel komplett zu. Mit dem Inbusschlüssel drehst du danach die Klemmschraube am Bremsarm auf. Drücke die Bremsschraube mit einer Hand weiter an die Felge heran und ziehe die Schraube wieder fest. Prüfe, ob die Bremse jetzt wieder besser zupackt. Kleine Feinheiten lassen sich mit der Stellschraube am Bremshebel einstellen.
Rennrad-Bremse
Entspanne zuerst die Bremse über den kleinen Hebel am Bremskörper. Löse mit einem inbus-/Innensechskantschlüssel die Bremsbeläge. Richte die Beläge so aus, dass sie mittig auf der Felge und parallel zum Felgenrand sitzen. Ziehe anschließend die Schrauben wieder fest.
Löse dann die Feststellschraube des Zuges ein wenig. Ziehe am Ende des Bowdenzugs ziehen und spanne die Zugzange so weit, dass die Bremsbelägen dicht über der Felge sitzen. Ziehe die Feststellschraube des Zuges fest.
Scheibenbremse
Wenn die Scheibenbremse schleift oder quietscht, ist meist der Bremssattel nicht richtig eingestellt. Um den Bremssattel auszurichten, löst du die zwei Inbusschrauben an der Bremssattelaufnahme, bis sich der Bremssattel bewegen lässt. Verschiebe nun den Bremssattel, indem du ihn durch die Langlöcher horizontal bewegst, bis die Bremsscheibe mittig zwischen den Bremsbelägen sitzt. Ziehe dann die Schrauben vorsichtig wieder an.
Um den Bremssattel korrekt auszurichten, lockere die beiden Befestigungsschrauben der Bremssattelaufnahme mit einem Inbussschlüssel so weit, bis sich der Bremssattel leicht hin- und herbewegen lässt. Er sollte nicht zu locker herumwackeln.
Ziehst jetzt den Bremshebel bzw. Bremsgriff, damit sich der Bremssattel automatisch parallel zur Bremsscheibe ausrichtet. Halte den Bremshebel, während du die beiden Befestigungsschrauben wieder vorsichtig gleichmäßig anziehst. Einfacher geht es, wenn du den Bremshebel mit einem starken Gummiband fixierst. Am besten ziehst du die Schrauben im Wechsel an und achtest auf die angegebenen Drehmomente.
Kein Werkzeug benötigt
So geht’s:
Wenn Gänge beim Schalten durchrutschen oder haken, muss die Gangschaltung des Fahrrads im Rahmen deiner Fahrradreparatur eingestellt werden. Die Einstellungen von Nabenschaltungen sind abhängig vom Hersteller. Ziehe, falls vorhanden, die Anleitung des Herstellers zurate.
Die klassische Sachs-3-Gang-Nabe wird zum Einstellen in den 3. Gang geschaltet. Dann wird die Kunststoff-Fixierhülse am Hinterrad so weit auf das Zugkettchen geschoben, bis dies straff gespannt ist. Lässt sich der 1. Gang nur schwer einlegen, ist die Einstellung zu straff und du musst sie wiederholen. Bei zu loser Einstellung ziehst du das Zugkettchen weiter aus der Nabe und spannst es wie oben beschrieben.
Bei modernen Shimano-Nabenschaltungen befinden sich praktische Farbmarkierungen direkt am Nabenkörper hinter dem Kettenschutz. Die Einstellung erfolgt in dem Gang, der an der Nabe farbig markiert ist. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ebenfalls eine farbige Markierung. Diese beiden Markierungsstriche sollten einander genau gegenüberliegen. Die Einstellung nimmst du über die Stellschraube an der Nabe vor.
Passt alles, sollten anschließend alle Gänge knackig einrasten. Falls sich die Schaltung oder der Aufbau von deinem Radl unterscheidet, findest du im Internet sicher die passende Anleitung.
Auch Pedale wechseln kannst du selbst, vorausgesetzt du hast einen Pedalschlüssel. Wichtig ist: Es gibt jeweils ein Pedal mit Linksgewinde und eines mit Rechtsgewinde. Das Rechtsgewinde ist das Normalgewinde. In der Regel sind die Pedale mit einem R und einem L gekennzeichnet – das erleichtert die Montage der Fahrradpedale. Wenn du die Pedale falsch herum montierst, können sich die Pedale während der Fahrt lösen und abfallen.
Werkzeug: Pedalschlüssel
So geht’s:
Bringe das Rad zuerst in eine stabile Position.
Starte mit dem rechten Pedal. Das ist das Pedal auf der Antriebs- oder Kettenseite. Setze den Pedalschlüssel von hinten zwischen Pedal und Kurbelarm an. Übe mit einer Hand Druck auf das Pedal aus und drücke mit der anderen Hand den Pedalschlüssel nach unten – und zwar links herum, also gegen den Uhrzeigersinn.
Als nächstes löst du das linke Pedal. Dieses Pedal hat ein Linksgewinde. Drehe den Pedalschlüssel deshalb rechts herum, also im Uhrzeigersinn.
Fett die Gewinde beider Pedale mit Fettpaste oder Fett ein. Das verhindert eine Korrosion zwischen Gewinden der Pedale und der Kurbel.
Das rechte Pedal mit dem Normalgewinde schraubst du im Uhrzeigersinn an. Das linke Pedal schraubst du in entgegengesetzter Richtung, also gegen den Uhrzeigersinn, an.
Gerade bei der Beleuchtung hat sich der Stand der Technik in den letzten Jahren rasant verändert: Fuhr man früher mit einer 2,4-Watt-Glühbirne (entspricht 12 bis 15 Lumen), werden heute moderne leuchtstarke LED-Scheinwerfer mit einer Lichtausbeute von 100 Lumen eingesetzt. Doch bei allem technischen Fortschritt wurde die „unkaputtbare“ Fahrradbeleuchtung bisher leider noch nicht erfunden.
Werkzeug: Je nach Ursache Isolierband, Lappen, neue Glühbirne, neuer Dynamo, 4,5-Volt-Batterie
So geht’s:
Schau dir erst einmal genau an, was defekt ist. Oft sind lose Kabel die Ursache von Beleuchtungsproblemen. Zum Beispiel löst sich die doppeladrige Verkabelung an den Frontscheinwerfern leicht aus der Verankerung. Auch die Stecker beim Nabendynamo sind einfach abziehbar.
Bei verschmutzten Anschlüssen kann der Strom nicht ungehindert seinen Weg zur Leuchte finden. Beseitige diesen Dreck mit einem Lappen.
Falls ein Kabel geknickt oder gebrochen ist, flicke die Stelle mit einem Isolierband. Mit einer 4,5-Volt-Batterie kannst du die Birne am Rück- oder Frontlicht prüfen. Funktioniert das Rücklicht nicht, öffne die Rücklichtabdeckung und kontrolliere den Kontakt zwischen Lampengehäuse und Schutzblech.
Checke auch beim Dynamo, ob sich der Kopf richtig dreht und bei einem Nabendynamo, dass der Stecker festsitzt. Ist der Nabendynamo defekt, solltest du eine Fahrradwerkstatt aufsuchen.
Nun hast du alles repariert, und dein Radl läuft wieder wie geschmiert. Doch bevor du losfährst, überprüfe auch noch einmal die richtige Einstellung für eine optimale und gesunde Haltung.
Werkzeug: Wasserwaage, einen Helfer, Inbusschlüssel, eventuell Fett, Filzstift
So geht’s:
Der Sattel soll exakt waagerecht ausgerichtet sein, eine Wasserwaage hilft dir dabei. Mit dem Inbusschlüssel löst du die Schraube oder den Schnellspannverschluss an der Sattelstütze.
Die ergonomisch richtige Sitzhöhe erreichst du, wenn du im Sitzen dein Knie komplett durchdrücken kannst, während deine Ferse auf dem Pedal liegt. Markiere die Position und stelle den Sattel fest. Achte darauf, dass die Minimum- oder Maximum-Markierungen nicht über- oder unterschritten sind.
Die richtige Höhe deines Lenkers hängt vom Fahrradtyp ab. Der Lenker ist richtig eingestellt, wenn das Becken nach vorne gekippt ist und dabei ein leichtes Hohlkreuz entsteht. Nuzt du ein Hollandrad oder ein normales Stadtrad, sollte der Winkel zwischen Oberarm und Oberkörper bei ca. 20 Grad liegen, bei einem Trekkingrad über 20 und auf einem Rennrad bei 80 Grad.
Die Lenkerhöhe verstellst du, indem du mit einem Inbusschlüssel die Schraube am Vorbau löst. Nun klemmst du das Vorderrad zwischen die Beine und rüttelst am Lenker, bis er die gewünschte Höhe erreicht hat. Die Markierung für den maximalen Auszug darf dabei nicht zu sehen sein. Zum Schluss ziehst du mit dem Inbusschlüssel den Lenker wieder fest.
Eine Schritt-für Schritt-Anleitung gibt eine Bike-Fitting-Box. Damit bestellst du dir ein Tool zur präzisen, einfachen und ergonomisch richtigen Einstellung einfach nach Hause. Wenn trotzdem beim Fahren Taubheitsgefühle oder Schmerzen in Rücken, Gesäß, Knie oder Handgelenken entstehen, empfiehlt sich ein professionelles Bike-Fitting beim Händler.
Du hast Lust, dein Fahrrad zu reparieren, dir fehlt aber das Werkzeug und ein bisschen Anleitung könntest du auch gut gebrauchen? Dann such dir eine Selbsthilfe-Werkstatt. Hier geben Betreuer Tipps, wenn du nicht mehr weiter weißt. Lebst du in Wien, findest du hier eine Selbsthilfe-Werkstatt in deiner Nähe.
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