Eine gute Nacht zu haben, ist für viele Menschen nicht selbstverständlich. Dabei ist die nächtliche Erholung essenziell für deine Leistung am Tag. Wenn du ein paar einfache Regeln beachtest, kannst auch du wieder besser schlafen.
Wir lieben und wir brauchen ihn: unseren Schlaf. Im Schlaf regenerieren wir und verarbeiten die Erlebnisse des Tages. Doch bei immer mehr Menschen ist dieser natürliche Rhythmus gestört. Knapp die Hälfte der Österreicher schläft schlecht. Dabei brauchen wir die Erholungsphase in der Nacht, damit wichtige Prozesse in unserem Körper funktionieren – vom Herzschlag über unseren Hormonhaushalt bis hin zum Stoffwechsel. Auch psychisch und emotional wird Schlaflosigkeit schnell zur Belastung. Damit du fit in deinen Tag starten kannst, haben wir für dich sechs Tipps für eine erholsame Nacht zusammengestellt.
Das Sonnenlicht am Tage ist für unseren Schlaf ebenso bedeutend, wie die Dunkelheit bei Nacht. Bei Tageslicht produziert der Körper das „Glückshormon“ Serotonin: Es wirkt vielfältig auf unser Herz-Kreislauf-, Magen-Darm- und Nervensystem. Bekannt ist es vor allem für seine Wirkung auf unsere Stimmung, denn Serotonin macht uns gelassen und glücklich. Was nicht so viele wissen ist, dass Serotonin auch wichtig für den Schlaf ist, weil daraus bei Dunkelheit das Hormon Melatonin produziert wird, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Achte also darauf, dass du nicht den ganzen Tag im Büro sitzt, sondern dich auch bei Tageslicht an der frischen Luft bewegst. Und sorge dafür, dass dein Schlafzimmer dunkel ist, wenn du schlafen willst. Unser Tipp: Am besten vor dem Sonnenuntergang kurz spazieren gehen, um noch ein wenig Licht zu tanken und durch die Bewegung Stress abzubauen. Danach wirst du bestimmt besser zur Ruhe kommen.
Nach einem anstrengenden Tag im Büro gönnst du dir gerne eine ausgiebige Jause? Keine gute Idee – denn wer zu spät schlemmt, der wird nicht gut schlummern. Deshalb solltest du ausreichend Zeit zwischen Mahlzeit und Schlafenszeit einplanen. Gönne deinem Körper mindestens drei Stunden, um dein Abendessen zu verdauen, bevor du zu Bett gehst.
Eben noch einmal E-Mails und WhatsApp checken oder eine spannende Serie schauen, bevor die Augen endgültig zufallen? Das solltest du vermeiden, wenn du erholsamen Schlaf suchst. Mobiltelefone, Tablets, Fernseher und andere Geräte mit Bildschirmen strahlen blaues Licht aus. Das hat die gleiche Wellenlänge wie das Tageslicht mit seiner wachmachenden Wirkung auf den menschlichen Organismus. Also schalte alle Bildschirme aus, damit du wirklich abschalten kannst. Wer überzeugt ist, absolut nicht einschlafen zu können, ohne ein letztes Mal auf den Bildschirm zu schauen, sollte sein Smartphone oder Tablet abends zumindest auf den Nachtmodus (Night Shift) schalten. Dann färbt sich das Display automatisch rötlich ein – so wie die Abendsonne.
Mache dein Bett zu einem Ort für Rückzug und Ruhe. Einschlafrituale und Gewohnheiten können dich dabei sehr unterstützen, etwa ein Glas warme Milch oder Kräutertee vor dem Einschlafen. Gehe am besten auch immer zur gleichen Zeit ins Bett und nimm dir noch ein wenig Zeit, um ein Buch zu lesen. Auf eine zu aufregende Lektüre solltest du allerdings verzichten. Dann kommst du ganz automatisch zur Ruhe und dein Körper fährt herunter. Unser Tipp: Wenn du deine Gedanken nicht loslassen kannst, schreibe sie auf. So erlaubst du deinem Geist, sich ein stückweit davon zu lösen.
Wer einen gesunden Schlaf sucht, sollte für die richtige Atmosphäre im Schlafzimmer sorgen. Frische Luft ist die Basis eines guten Raumklimas. Lüfte deshalb regelmäßig nach dem Aufstehen und vor dem zu Bett gehen. Wenn möglich, lasse das Fenster über Nacht offen. Achte dabei auf die richtige Raumtemperatur, die zwischen 16 und 18 Grad liegen sollte. Unser Tipp: Durch Aromaöle wie Lavendel oder Neroli duftet dein Schlafzimmer nicht nur herrlichsondern das Ein- und Durchschlafen fällt auch leichter.
Rund ein Drittel deines Lebens verbringst du im Bett. Stelle also sicher, dass deine Matratze wirklich zu deinem Körper passt. Ob hart oder weich, Federkern oder doch lieber Kaltschaum – das solltest du nach deinen persönlichen Vorlieben entscheiden. In einem Fachgeschäft wirst du beraten und hast die Möglichkeit, verschiedene Matratzen zu testen. Richte dein Augenmerk auch auf Decke und Kissen. Nutze nicht das ganze Jahr über dieselbe Decke, schließlich ziehst du auch nicht im Sommer und Winter die gleiche Kleidung an. Achte bei deinem Kissen darauf, dass es sich an deine Schlafposition anpasst und deinen Kopf sowie die Halswirbelsäule stützt. Ein Nackenkissen etwa hilft gegen Rücken- und Kopfschmerzen und ist sowohl für Seiten- als auch Rückenschläfer zu empfehlen. Wer auf dem Bauch schläft, sollte auf ein flaches Kissen zurückgreifen. Seitenschläferkissen hingegen unterstützen zusätzlich deine Beine und schonen die Knie.
Wenn du weiterführende Informationen zu Schlafstörungen suchst, findest du sie bei der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung. Wir wünschen dir eine erholsame und gute Nacht!