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Zero Waste: Zehn Tipps, wie du (fast) keinen Plastikmüll produzierst

In den Meeren schwimmen immer größer werdende Plastikinseln und mit dem Essen nehmen auch wir winzige Plastikpartikel in unseren Körper auf. Grund genug, den eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren.

Lesedauer: 6 Min.

Ärgerst Du dich auch immer wieder über die Mengen an Plastikabfall, die mit jedem Einkauf entstehen? Warum wird Gurke in Folie verpackt? Warum sind die Teile des neuen Puzzles in einer Plastiktüte verpackt, wenn doch schon die Verpackung eingeschweißt ist? Der Verpackungsmüll ist nicht nur lästig, er belastet auch Mensch und Umwelt: Heute treiben Plastikinseln größer als Länder in unseren Meeren. Plastikpartikel werden von den Meeresbewohnern aufgenommen und gelangen so über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper. Und das Problem nimmt weiter zu: Seit den 1950er Jahren produzieren wir Plastik. Mittlerweile sind es weltweit etwa 391 Millionen Tonnen pro Jahr (Stand: 2021).

Dabei ist es gar nicht so schwer, Alternativen zu finden und weniger Plastik zu verwenden – oder sogar ganz darauf zu verzichten. Immer mehr Menschen versuchen deshalb, durch einen bewussteren Konsum – stets reflektierend, was sie wirklich brauchen – ihren Beitrag zu weniger Müll zu leisten. Und auch das Umweltministerium setzt auf weniger Plastik: Ab 2020 sind in Österreich Einwegtragetaschen aus Plastik verboten und auch Plastikverpackungen sollen reduziert werden. Wie du schon heute Plastikmüll im Alltag reduzierst, zeigen dir unsere zehn Tipps:

Essen und Trinken: Mehrweg to go

Grundausstattung für weniger Müll im Alltag: Stofftasche, Becher und Flasche
Grundausstattung für weniger Müll im Alltag: Stofftasche, Becher und Flasche

1. Ganz wichtig: Trinke Wasser nicht aus Einweg-Plastikflaschen. Es gibt längst sehr schöne Alternativen, zum Beispiel zauberhaft gestaltete Trinkflaschen aus Glas von Soulbottle oder aus Edelstahl, beispielsweise von 720°DGREE. Auch Trinkhalme aus Glas und Edelstahl gibt es mittlerweile. Viel Müll vermeidest du, wenn du für deinen Coffee-to-go einen Mehrwegbecher aus Edelstahl oder Glas verwendest, zum Beispiel von Frank Green. Einfache Thermobecher gibt es auch im Drogeriemarkt.

2. Wer sein Lunch von Zuhause mitbringt, füllt es am besten in einen Thermobehälter aus Edelstahl. Einige Restaurants, die Speisen außer Haus verkaufen, befüllen auch diese Behälter für dich. Wer mittags nur ein Pausenbrot verspeist, und dies nicht in eine altmodische Brotdose packen möchte, kann das Sandwich ganz stylish in ein wiederverwendbares Wrap einwickeln, das unterwegs auch als Platzdeckchen dienen kann. Die Wraps gibt es auch aus Biobaumwolle. 

Lebensmittel: unverpackt geht auch

Unverpackt einkaufen: Lose Lebensmittel kannst du einfach in Stoffbeutel und Gläser füllen und aufbewahren.
Unverpackt einkaufen: Lose Lebensmittel kannst du einfach in Stoffbeutel und Gläser füllen und aufbewahren.

3. Statt Tee in Beuteln zu kaufen, kannst du ihn lose erwerben. So sparst du viel unnötiges Verpackungsmaterial. Den losen Tee aus dem Teeladen kannst du in wiederverwendbaren Tee-Eiern ziehen lassen. Auch andere Lebensmittel lassen sich auf dem Markt oder in Zero Waste Shops – zu Deutsch: Unverpacktläden – ohne schädliches Drumherum kaufen. Du füllst die Ware, zum Beispiel dein Müsli, direkt in dein Sackerl, Dose oder Glas ab. Behälter kannst du auch in den Shops kaufen oder in einigen sogar mieten.

4. Plastiktüten für Obst und Gemüse vermeidest du beim Einkaufen ganz einfach mit Stoffbeuteln in verschiedenen Größen. Obstbeutel kannst du auch selbst aus Netzstoff oder aus alten Stoffresten nähen. Auch Wurst und Käse kannst du dir an der Theke in deine Mehrweg-Dose füllen lassen – wenn der Supermarkt mitmacht.

5. Backst du gerne? Dann solltest du wissen, dass auch Backpapier mit Kunststoff beschichtet ist, damit nichts anhaftet. Oft landet es nach nur einer Benutzung im Müll. Eine gute Alternative sind Backmatten. Diese lassen sich nach der Benutzung abwaschen und können problemlos viele Male verwendet werden. Modelle gibt es zum Beispiel bei Hagen Grote.

Geschenke: mit Stoff und Paketschnur

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Natürlich schöne Geschenke brauchen kein Plastikband und Glitzerpapier.

6. Gerade zu Weihnachten fallen Unmengen von Abfall durch Geschenkverpackungen an. Eine Alternative ist Zeitungspapier. Das ist kostengünstig und schont die Umwelt – und du kannst das Zeitungspapier nach Belieben aufpeppen. Wenn dir das optisch nicht reicht, kannst du auch schöne Tücher zum Verpacken verwenden. In Japan wird das schon lange so gemacht, das japanische Furoshiki-Tuch gibt es in wunderschönen Designs.

7. Statt Geschenkbändern aus Plastik verwendest du einfach Stoffbänder, Paketschnur oder farbige Bänder aus Bast. Die findet du in jedem gut sortierten Bastelladen.

8. Plastik-Klebestreifen sind out. Leim zum Zukleben lässt sich ganz einfach selbst machen. Dazu brauchst du: 1 EL feines Weizenmehl, das du mit maximal 200 ml Wasser mischst. Einfach verrühren und schon hast du deinen Geschenkkleber. Im Kühlschrank ist dieser sogar ein paar Tage haltbar. Möchtest du auf Klebeband nicht verzichten, ist das Washi-Tape aus Reispapier eine gute Alternative zum Plastik-Klebeband. Auch für Versandpakete gibt es ökologisches Klebeband aus Papier und Naturkautschuk.

Hygieneartikel: länger haltbar ohne Plastik

Bambuszahnbürste, Seife und Co.: Auch im Bad lässt sich gut auf Plastik verzichten.
Bambuszahnbürste, Seife und Co.: Auch im Bad lässt sich gut auf Plastik verzichten.

9. Beim täglichen Zähneputzen haben die meisten von uns eine Plastikzahnbürste im Mund. Wie wäre es mit einer aus Bambus? Diese Zahnbürsten sehen nicht nur schön aus, sondern sind plastikfrei und recyclebar. Es gibt sie in gut sortieren Bio-Supermärkten oder auch online, zum Beispiel im Zero Waste Shop Naturalou.

10. Viele Rasierer sind aus Plastik. Eine gute Alternative ist ein Rasierhobel. Dieser besteht aus Metall und ist recyclebar. Außerdem sparst du damit viel Geld. Rasierhobel halten nämlich ewig, du kaufst ihn einmal und kannst ihn über Jahre benutzen.

Übrigens kannst du deine Kosmetik auch selbst herstellen. Eine gute Anleitung gibt es  beispielsweise von heylilahey

Möchtest du weitere Tipps für ein Leben mit weniger Müll?

Auf der Plattform Zero Waste Austria, mit deren Gründerin Helene Pattermann wir im Sommer gesprochen haben (Unverpackt: Zero Waste für mehr Lebensqualität), erhältst du gute Tipps und Adressen. Für alle, die sich weiter einlesen wollen, empfehlen wir zudem das Buch „Noch besser leben ohne Plastik“ und den gleichnamigen Blog von der Bestseller-Autorin Nadine Schubert (112 Seiten, oekom Verlag, 2018). Ebenfalls eine Lektüre wert ist das Buch „Ohne Wenn und Abfall“ (304 Seiten, KiWi, 2017), das es auch als Hörbuch gibt. Darin beschreibt Milena Glimbovski, Gründerin des Supermarkts „Original Unverpackt“ ihren Weg zu einem Alltag ohne Verpackungsmüll und zeigt, wie einfach es ist, nachhaltiger zu leben. Tipps und Rezepte für eigene Kosmetik und DIY-Reinigungsmittel findest du zudem auf smarticular.net.

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