Wer beim Heimwerken Kacheln oder Fliesen durchbohrt, muss vorsichtig sein. Denn diese können splittern oder springen. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen.
Für das Bohren eines oder mehrerer Löcher in Fliesen oder anderes Steinzeug braucht man etwas Fingerspitzengefühl sowie das passende Werkzeug - wie im Video unten beschrieben. Dann kann es auch schon losgehen.
Von vier Heim-Espressi pro Tag aufwärts ist die Anschaffung einer Siebträgermaschine eine Überlegung wert. Dieser Artikel möchte dir als Kaufberatung dienen und verraten, worauf du achten solltest.
Legen Sie sich als erstes das passende Werkzeug bereit. Dazu gehören Bohrmaschine und Bohrsätze - bei Fliesen empfehlen sich Steinbohrer -, außerdem ein Hammer, Schrauben mit passenden Dübeln, ein Körner oder ein Nagel, ein Bleistift zum Markieren der Position des Bohrlochs, Klebeband, Schere, ein Stück Pappe und ein Ortungsgerät zur Prüfung der Wand.
Für die meisten Wände sind Sie mit Universaldübeln bestens gerüstet. Die richtige Dübelgröße für die Schraube ermitteln Sie, indem Sie zum Schraubendurchmesser zwei Millimeter dazuzählen. Die Dübelgröße entspricht dem Durchmesser des Bohrers, den Sie benutzen. Für Fliesen nimmt man am besten Steinbohrer mit einer Keilspitze, außerdem gibt es Metallbohrer, die man an den kegelförmigen Enden erkennen kann und Holzbohrer, die eine Zentrierspitze haben.
Indem Sie die Schraubenlänge mit Klebeband am Bohrer kennzeichnen, erkennen Sie, wann Ihr Loch tief genug ist. Außerdem ersparen sich beim Bohren mehrerer gleich tiefer Löcher ein erneutes Ausmessen.
Ein Ortungsgerät erkennt, ob sich dort, wo Sie bohren möchten, eine Strom- oder Wasserleitung versteckt oder sich Eisen oder anderes Metall befindet. Investieren Sie besser in einen Sensor, um Unfälle und unnötige Schäden zu verhindern. Zu schnell ist ein Rohr oder eine Stromleitung angebohrt und muss dann aufwendig repariert werden.
Zeichnen Sie mit einem Bleistift genau die Stelle ein, an der Sie das Loch haben möchten. Befestigen Sie zwei Klebestreifen kreuzweise über diesen Platz. So rutscht der Bohrer nicht so leicht ab. Außerdem wird das Splittern oder Einreißen der Fliesen verhindert.
Damit die Fliese rund um das Loch intakt bleibt, fertigt man mit einem Körner vorsichtig eine kleine Kerbe in die Lasur des Steinzeugs. Alternativ können Sie alternativ einen Nagel benutzen, mit dem Sie den Fliesenlack leicht abkratzen. Der kleine Spalt verhindert ein Abgleiten des Bohrers und der das Steingut wird schneller erfasst schneller.
Viele Heimwerker nutzen einen Staubsauger, um den Bohrschmutz sofort abzuleiten. Wenn Sie aber alleine arbeiten, können Sie sich einen anderen Staubfänger basteln: Dazu knicken Sie ein Stück Pappe im rechten Winkel und und befestigen es mit Klebeband unterhalb des Lochs. Beim Bohren fällt der Staub dann direkt auf die Pappe und lässt sich leicht beseitigen.
Für Fliesen müssen Sie darauf achten, dass bei Ihrer Bohrmaschine die Schlagfunktion ausgeschaltet ist. Wählen Sie außerdem eine niedrige Drehzahl. Halten Sie die Bohrmaschine auf Brusthöhe, setzen Sie sie senkrecht an und versuchen Sie, mit wenig Druck zu arbeiten. Sobald Sie die Fliese durchbohrt haben, dürfen Sie die Schlagbohrfunktion wieder anschalten. Damit sich die Bohrer nicht verkanten, ziehen Sie die Maschine mit laufendem Motor zurück.
Jetzt müssen Sie nur noch alle Hilfsmittel entfernen und den Staub abwischen - schon haben Sie es geschafft und können das nächste Loch angehen.