Du willst Espresso und Cappuccino zuhause wie im Kaffeehaus oder in Italien genießen? Dann kommst du um den Kauf einer Siebträgermaschine nicht herum. Wir beraten dich beim Kauf und sagen dir, was du als Hobby-Barista wissen musst.
Fast alle Österreicher trinken Kaffee, die meisten sogar zweimal am Tag. Er wird als Muntermacher geschätzt, doch in der Kaffeebohne steckt eine einzigartige Vielfalt von Aromen. Sie reicht von fruchtig und blumig bis hin zu schokoladig und nussig. Welche Geschmacksnuancen zur Geltung kommen, hängt neben der Kaffeesorte, dem Anbaugebiet und der Röststufe vor allem von der Zubereitung ab.
Die Ansprüche sind gestiegen, der Genuss von hochwertigem Kaffee zu Hause wird zunehmend beliebter. Die Zubereitungsmethoden sind vielfältig, von der Aeropress bis zum Siphon. Die 0815-Filtermaschine, bei der der Kaffee auf der Wärmeplatte stundenlang vor sich hin schmort, hat jedenfalls ausgedient. Ambitionierte Kaffeeliebhaber, die auf Espresso und Cappuccino schwören, erweitern mit einer Siebträgermaschine ihren Kaffee-Horizont. Das Prinzip: Heißes Wasser wird mit hohem Druck durch ein feines Sieb mit Kaffeepulver gepresst.
Von vier Heim-Espressi pro Tag aufwärts ist die Anschaffung einer Siebträgermaschine eine Überlegung wert. Dieser Artikel möchte dir als Kaufberatung dienen und verraten, worauf du achten solltest.
Eins sollte dir klar sein: Mit dem Kauf einer Siebträgermaschine investierst du nicht nur Geld, sondern wendest zukünftig auch mehr Zeit für die Kaffeezubereitung auf.
Wenn du tiefer einsteigen willst, kann das Kaffeekochen sogar zum Hobby werden. Gerät-Kaufen reicht also nicht. Du solltest auch Lust haben, dich mit dem Thema Kaffee zu beschäftigen.
Eine Siebträgermaschine bietet dir die Möglichkeit, die für den Geschmack wesentliche Parameter individuell einzustellen. Du entwickelst für die jeweilige Kaffeesorte ein deinem Kaffeegeschmack entsprechendes „Brührezept”. Die wesentlichen Komponenten sind dabei Kaffeemenge, die Wassermenge sowie die „Extraktionszeit”, also die Dauer des Brühvorgangs. Auch die Einstellung des richtigen Mahlgrads spielt eine wichtige Rolle.
So geht Kaffeekochen mit der Siebträgermaschine:
Die Kunst der Espressozubereitung mit einer Siebträgermaschine liegt darin, durch die Abstimmung von Kaffeemenge, Mahlgrad, Wassermenge, Tamperdruck und Extraktionszeit eine Vielfalt an Aromen in einer Tasse einzufangen und dabei ein Ergebnis zu erzielen, das deinem persönlichen Kaffeegeschmack entspricht.
Eine Siebträgermaschine muss zweierlei können: Kaffee zubereiten und Milch aufschäumen. Für beide Aufgaben werden unterschiedliche Temperaturen benötigt. Zum Aufschäumen von Milch benötigt man höhere Temperaturen (125–130 Grad) als für das Brühen von Espresso (90-96 Grad). Für dieses kleine Problem wurden unterschiedliche Lösungen gefunden.
Sogenannte Einkreis-Geräte haben nur einen Heizkreis. Sie erhitzen das Wasser jeweils für die eine oder die andere Anwendung. Man kann also zur gleichen Zeit nur entweder Milchschaum erzeugen oder Kaffee brühen. Für den Wechsel braucht die Maschine eine Pause. Wenn du hauptsächlich Espresso trinkst und den Milchaufschäumer kaum einsetzen wirst, könntest du einen günstigen Einkreiser wählen.
Zweikreiser-Espressomaschinen verfügen über zwei getrennte Wasserkreisläufe. Dadurch kannst du Kaffee und Wasserdampf gleichzeitig beziehen. Magst du Milchgetränke wie Cappuccino oder Latte macchiato, spricht das für eine teurere Zweikreismaschine.
Auch bei der Zweikreismaschine wird das Wasser für beide Anwendungen in nur einem Brühkessel erhitzt. Anders bei der Königsklasse, der Dualboiler-Espressomaschine: Sie enthält zwei separate Boiler, die unabhängig voneinander betrieben werden, auf unterschiedliche Temperaturen eingestellt sind. Dualboiler-Modelle bieten höchste Präzision und Temperaturstabilität.
Thermoblock-Siebträger kommen ganz ohne Kessel aus. Stattdessen wird das Wasser wie bei einem klassischen Durchlauferhitzer beim Durchfließen eines Rohres von einem Heizstab erhitzt. Das hat den Vorteil, dass die Maschine nach dem Einschalten schnell aufheizt und du bereits nach etwa zwei bis drei Minuten mit der Espressozubereitung starten kannst. Die Nachteile: Die Wassertemperatur kann schwanken. Und der Dampf wird impulsartig ausgepustet. Dadurch wird die Milch häufig wässrig. Die günstigen Thermoblock-Siebträger eignen sich also nur für Espresso-Einsteiger.
Hobby-Baristas möchten möglichst alle Arbeitsschritte selbst ausführen und dabei individuelle Einstellungen vornehmen können. Für weniger ambitionierte Anwender gibt es aber auch Hyridmodelle, die das Prinzip der Siebträgermaschine mit einer vereinfachten Bedienung verbinden. Vor allem durch die eingebaute Kaffeemühle sind sie kompakter und platzsparender als professionelle Maschinen. Die eingebaute Kaffeemühle verfügt oft auch über eine automatische Dosierung. Der Nutzer muss also die richtige Menge an Kaffee nicht manuell abmessen.
Hybrid-Siebträgermaschinen bieten Nutzern in der Regel die Wahl zwischen Automatikfunktionen und individuellen Einstellungen.
Material:
Je teurer die Kaffeemaschine, desto länger sollte sie halten. Viel Edelstahl und wenig Plastik deuten auf solide Verarbeitung und Langlebigkeit.
Bedienkomfort:
Die Anschaffung einer Siebträgermaschine lohnt sich nur, wenn sie viel benutzt wird. Das Gerät sollte daher intuitiv zu bedienen und einfach zu reinigen sein.
Einstellungsmöglichkeiten:
Zum Schluss noch ein Tipp: Kaffee reagiert empfindlich auf Temperaturänderung. Das gilt besonders für Espresso, da es sich um eine sehr kleine Menge handelt. Es empfiehlt sich also, die Tasse vorzuwärmen.
Was kostet eine Siebträgermaschine?
Gute Einstiegsmodelle starten bei unter 200 Euro. Wer sich für gehobenen Siebträger interessiert, muss mindestens 400 Euro auf den Tisch legen, aber auch Preise von 2.000 Euro und mehr sind möglich.
Was ist ein PID?
PID steht für „Proportional-Integral-Derivative“. Es ist ein Element hochwertigen Siebträgermaschinen, das vor allem die Temperatur des Brühwassers in der Siebträgermaschine stabil hält und Temperaturschwankungen minimiert.
Wie reinigt man Siebträgermaschinen?
Zu Hause reicht in der Regel eine wöchentliche Reinigung. Bei der sogenannten Rückspülung wird ein Kaffeefettlöser eingesetzt. Leichte Verschmutzungen entfernst du mittels einer Bürste entfernen.
Brauche ich spezielles Wasser?
Die Qualität des Wassers ist wichtig. Es sollte nicht zu hart sein. Besondere Filter helfen, die Wasserhärte zu regulieren, zum Beispiel ein zweiter Wasserhahn mit eingebauter Filterkerze.