Ein Marder kann im Haus große Schäden anrichten. So wirst du den unerwünschten Mitbewohner wieder los.
Stell dir vor, du bist nachts alleine zuhause und es kratzt und scharrt direkt neben dir in der Wand oder in der Decke. Dann machst du wahrscheinlich so schnell kein Auge zu. Solche Geräusche bedeuten jedoch nicht unbedingt, dass du unter Wahnvorstellungen leidest, der Geist eines Verstorbenen umgeht oder Einbrecher am Werk sind. Oft steckt ein kleiner Marder hinter dem Rumoren. Der ist zwar ein Raubtier, aber für uns Menschen ungefährlich.
Der Steinmarder oder Hausmarder hat einen langgestreckten Körper, kurze Gliedmaße und einen langen buschigen Schwanz. Er fühlt sich in der Nähe des Menschen wohl, ist aber sehr scheu. Man hört in eher, als das man ihn sieht. Er ist als Einzelgänger unterwegs und nistet sich gerne in Zwischenböden und Dachschrägen ein. Dort bewegt er sich oft zwischen Dachziegeln und Gipskartonplatten. Besonders aktiv ist er nachts und in der Dämmerung. Marder können gut springen und klettern. Besonders gefährdet sind Häuser mit Fassadenbegrünung, einem dicht stehenden Baum oder einem niedrigen an das Haus anschließender Gebäudeteil wie einer Garage oder einem Carport. Aber auch entlang eines Regenfallrohrs können sie nach oben klettern. Schon fünf Zentimeter breite Öffnungen reichen ihnen als Einstieg.
Der Marder erschreckt und nervt nicht nur die menschlichen Hausbewohner. Er kann auch erheblichen Schaden an der Dachisolierung, an Dämmmaterial, Kabeln, sowie am Dach selber (Ziegel und Dachpappe) anrichten. Er hinterlässt Kot und Urin. Mitgebrachte Beute, zum Beispiel Ratten, kann zu Verwesungsgeruch führen. Es gibt also gute Gründe, den ungebetenen Gast wieder loszuwerden. Aber das ist gar nicht so einfach. Marder unterliegen als Wildtiere dem Jagdrecht und dürfen daher nicht durch Gift oder Fallen getötet werden.
Eine Möglichkeit, den Marder zu bekämpfen, ist daher, ihn einzufangen. Willst du ihn mit einer Falle lebend fangen, musst du einen Jäger hinzuziehen. Steinmarder dürfen nur in der Wintersaison zwischen Oktober und Februar gefangen werden. So kann man sichergehen, dass sie allein sind und keine Jungtiere zu versorgen haben. Ist der Marder eingefangen und vor die Tür gesetzt, solltest du anschließend sicherstellen, dass er oder ein Artgenosse nicht zurückkehrt. Wie, das zeigen die folgenden Tipps.
Bevor du deinen Dachboden mardersicher machst, solltest du sicher sein, dass er sich dort nicht mehr befindet. Er könnte sonst bei einem Befreiungsversuch Schäden verursachen oder in einem Versteck sterben und verwesen. Zwischen März und Juli ist das Aussperren erwachsener Tiere verboten, da sich in dieser Zeit Jungtiere im Nest befinden könnten.
Um den Marder auszusperren, musst du die Schlupflöcher ausfindig machen, über die er in den Dachboden gelangt. Hierfür suchst du Mauerwerk und Dach nach Öffnungen ab und schließt sie, zum Beispiel mit Kaninchendraht. Oft weisen Kotreste auf die Einstiegsstellen hin. Du kannst zum Beispiel um das Gebäude fein geharkte Sandflächen ausstreuen und Ein- und Ausgänge anhand der Spuren aufspüren. An Regenfallrohren kannst du Vorrichtungen anbringen, die verhindern, dass Marder an ihnen emporklettern.
Marder haben einen ausgeprägten Geruchssinn und reagieren auf bestimmte Gerüche allergisch.
Als Hausmittel werden Hundehaare, WC-Duftsteine oder mit Dieselkraftstoff getränkte Lappen genannt. Im Handel werden Sprays und Konzentrate angeboten, mit denen mitgelieferte Filzpads benetzt und diese dann ausgelegt oder angeheftet werden. Es besteht die Gefahr, dass die abschreckende Wirkung nachlässt, weil sich der Marder an den Geruch gewöhnt. Manche Gerüche riechen aber mitunter auch für Menschen sehr streng und können daher in der Nähe von Wohnräumen nicht eingesetzt werden.
Als scheue Wildtiere lassen sich Marder im Dachboden mit Geräuschen vertreiben. Zum Beispiel mit einem lauten Radio, das du tagsüber, also zur Schlafenszeit der Marder, im Dachboden aufstellst. Das raubt den Tieren den Schlaf, sodass sie bald den Rückzug antreten.
Wir empfehlen jedoch spezielle Ultraschallgeräte, die entweder permanent ein Geräusch produzieren oder durch einen Bewegungsmelder ausgelöst werden. Das treibt Marder auf die Palme und aus dem Haus. Menschen können bis zu 23 kHz wahrnehmen. Sie können sich deshalb von den Tönen oft selbst gestört fühlen. Die Frequenz des Geräusches sollte daher im Bereich oberhalb von 23 kHz und der Grenze des Hörbereichs von Mardern (44 kHz) liegen.
Helfen die oben genannten Mitteln nicht, lass Profis ans Werk: Schädlingsbekämpfungsunternehmen, Jäger oder Dachdecker. Sie helfen dir dabei, das Tier zu fangen und umzusiedeln, Schlupflöcher aufzuspüren und zu verschließen oder mit Hochdruck-Geräten Vergrämungsmittel in die Schlupflöcher und Laufwege auszubringen.