Mein Zuhause

Richtig renovieren oder sanieren

Der Zeitpunkt für größere Investitionen ist angesichts niedriger Zinsen gerade ideal. Warum also nicht das Eigenheim oder die Wohnung verschönern? Wenn du richtig planst, dann werden Sanierung oder Umbau nicht zum Albtraum.

Lesedauer: 4 Min.

In Zeiten niedriger Zinsen ist es schwierig, eine geeignete Immobilie zu finden. Viele Menschen suchen wie du und träumen vom Altbau, der zum Rohdiamanten wird, den sie nur noch richtig schleifen müssen, damit er strahlt und funkelt. 

Deshalb solltest du dich gut informieren, wenn du ein echtes Schnäppchen gefunden hast und zugreifen willst. 

Das A und O für ein gelungenes Projekt ist die richtige Finanzierung: Kreditumfang, Tilgung, Zinsen und die verfügbaren Reserven entscheiden darüber, was du dir leisten kannst und wie umfangreich du anschließend baust. Das besprichst du am besten mit deinem Finanzberater. 

Sei dir klar darüber, was du willst

Als zukünftiger Käufer nutzt du deine Vorstellungskraft. Bei der Besichtigung eines Altbaus setzt du deine Fantasie in Gang und verschiebst gedanklich Wände, lässt Licht in die Räume und renovierst das Gebäude von Grund auf. Dann erkennst du schnell, wie umfangreich du in das Haus oder die Wohnung eingreifen musst. Möglicherweise lohnt es sich für dich, vor dem Kauf einen Bausachverständigen zu Rate zu ziehen. Der findet die später teuren Schwachstellen deines Projekts. 

Altbauwohnung: Vor und nach einer Modernisierung
Altbauwohnung: Vor und nach einer Modernisierung

Bei einer einfachen Renovierung kannst du vieles selbst erledigen – und dir den Handwerker sparen, beispielsweise Tapeten erneuern, Wände und die Fassade neu streichen und Bodenbeläge erneuern. Aufwändiger ist eine Sanierung: Da musst du ernsthafte Mängel am Gebäude beheben, um mehr Wohnqualität zu erhalten. Die Beseitigung von Schimmel, Trockenlegung feuchter oder sogar nasser Keller oder Reparaturen an undichten Dächern oder Fassaden sind typische Sanierungsmaßnahmen. Mit der Modernisierung schließlich bringst du die Immobilie auf den neuesten Stand der Technik – Stichwort energetische Sanierung – und erhöhst nebenbei den Wert der Immobilie.

Suche dir Hilfe

Wenn du weißt, was du willst, dann suche rechtzeitig Unterstützung. Tausch dich aus, hole Meinungen ein und lass dir von Erfahrungen berichten, die Bekannte in deinem Umfeld gemacht haben. Wenn du dir unsicher bist, was genau auf dich zukommt, dann frag jemanden, der die anstehenden Arbeiten ein bisschen einschätzen kann. Das muss kein Architekt oder Bauunternehmer sein. Oft reicht ein Freund, der schon einmal Ähnliches erlebt hat.

Und dann schätze ein, wie weit dein Engagement reicht oder reichen soll. Machst du alles selber und willst jedes Wochenende auf der Baustelle verbringen? Oder leistest du dir die Unterstützung durch Profis? Diese Entscheidungen haben einen immensen Einfluss auf deine Zeit- und Finanzplanung.

Suche die richtigen Handwerker

Qualität hat ihren Preis: Fliesenleger

Du hast die Wohnung gekauft und planst nun voller Elan den Umbau. Bad, Küche, Flur – wo fängst du jetzt am besten an? Vor allem kommt es jetzt darauf an, die richtigen Handwerker zu finden. Lege einzelne Arbeiten fest – wie Badezimmer sanieren oder Fenster aufarbeiten oder austauschen. Hole immer mehrere Angebote ein für die Arbeiten. Im Vergleich erkennst du besser, worauf es bei den Arbeiten ankommt und was die teuren Posten sind. Das heißt nicht, dass das billigste Angebot das beste ist. Meist bewahrheitet sich der Satz, dass Qualität ihren Preis hat.

Möglicherweise kannst du jemanden fragen, der schon Erfahrungen mit dem oder jenem Unternehmen gemacht hat? Bist du zufrieden mit der Leistung, kannst du die Handwerker auch nach Empfehlungen für andere Gewerke fragen. In der Regel wissen die nämlich besser als du, was noch getan werden muss – und wer sich dafür am besten eignet oder sogar gleich loslegen kann. 

Der Zeitplan ist wichtig

Je größer die Baustelle, desto wichtiger ist die genaue Abstimmung der Handwerker untereinander. Im Zweifel bist du als Bauherr gefragt. Oder du beauftragst jemanden als Bauplaner, der deine Vorstellungen umsetzt. 

Hast du Handwerker beauftragt, solltest du vorab auch prüfen, ob ihre Leistungen in den Zeitplan passen. Wenn du nur nach dem billigsten Angebot gehst, kannst du nicht davon ausgehen, dass sich die Handwerker nach der Verfügbarkeit der anderen Gewerke richten. Das kann zu ganz schönen Komplikationen führen, wenn der Fliesenleger vor dem Elektriker die Wand bearbeitet. 

Plane immer mit ausreichendem Puffer

Wichtig: klare Absprachen mit Handwerkern

Du hast eine alte Wohnung gekauft und begonnen, die Tapeten abzulösen. Doch kaum reißt du auch die vergilbten Styroporplatten an der Decke ab, kommt dir Putz entgegen. Schnell stellt sich heraus: Erst muss die Decke renoviert werden, bevor sie den neuen Anstrich erhalten kann. Am besten, du machst die Elektrik gleich mit – und dann gleich noch die alten Wasserleitungen, die in der Wand verlaufen. Das nennt sich Dominoeffekt. Unvorhergesehene Zusatz-Baustellen sprengen nicht nur die Kostenplanung, sondern auch deinen Zeitplan. Deshalb: Plane bis zum Einzug so flexibel wie möglich. Hast du deine Mietwohnung schon gekündigt, stehst du unnötig unter Druck und Stress, wenn neue Baustellen dazu kommen. 

Senke die künftigen Betriebskosten

Oft ist eine energetische Sanierung einer alten Immobilie unumgänglich. Das ist auch gut so, denn es verringert deinen CO2-Fußabdruck dauerhaft und senkt den Energieverbrauch von Heizung, Belüftung und Warmwasser – und damit langfristig deine Betriebs- und Energiekosten. Eine energetische Sanierung ist meist sehr umfassend.

Auch wenn du nur eine Wohnung sanierst oder ein Dachgeschoss ausbaust, hast du eine Vielzahl von Möglichkeiten: Durch Dämmung von Wänden und Decke oder neue Fenster und Türen kannst du schon viel Energie einsparen. 

Hinzu kommt: Wer saniert oder modernisiert, kann Förderprogramme, zinsgünstige Kredite und Investitionszuschüsse in Anspruch nehmen. Die haben meist mit energetischer Sanierung zu tun – also überlege, ob dein Projekt einen positiven energetischen Aspekt hat. Neue Fenster können nicht nur besser aussehen, sondern auch energetisch sparsamer sein, auch eine Außentür kann sicherer und zugleich besser gedämmt sein.

Die Voraussetzung für die Förderprogramme findest du auf der Webseite www.umweltfoerderung.at. Möglicherweise gewährt auch das Bundesland, in dem sich deine Immobilie befindet, weitere Unterstützung. Manchmal geben die Kommunen Zuschüsse – oder sogar die Energieversorger. Auch hier wissen Wüstenrot Finanzberater meist gut Bescheid. Grundsätzlich gilt: Fang nicht mit dem Projekt an, das gefördert werden soll, bevor dessen Sanierung bewilligt worden ist. 

Sichere dich und die Baustelle ab

Und zum Schluss ein letzter Hinweis: Ob du selber Hand anlegst, Freunde und Verwandte helfen oder ein Fachunternehmen baut – immer bist du für die Sicherheit auf der Immobilie zuständig. Das nennt sich Verkehrssicherungspflicht und bedeutet, dass du offensichtliche Gefahrenquellen vermeiden musst. Unser Tipp: Mit einer Rohbauversicherung inklusive Bauherrenhaftpflicht von Wüstenrot bist du während der Bauzeit deines Eigenheims auf der sicheren Seite.

 

Lesetipp: Wer baut oder sein Zuhause von Grund auf saniert, kann darüber bestimmen, wo und wie viele Lichtschalter und Steckdosen es geben soll. Eine vorausschauende Elektroplanung ist besonders wichtig. Lies dazu unseren Artikel: Hausbau-Checkliste:
Tipps für die Elektroplanung
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