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Ideen für dein Kräuterbeet auf dem Balkon

Kräuter vor der Balkontür pflanzen macht Freude, ist einfach und bereichert deine Küche. Hier findest du Tipps, mit denen du deinen Kräutergarten zum Gedeihen bringst.

Lesedauer: 4 Min.
Zusammenfassung

Ab etwa Mai, wenn es nicht mehr friert, und bis in den Sommer kannst du Kräuter auf dem Balkon aussäen oder Setzlinge einpflanzen. Wenn es schnell gehen soll, verwendest du Setzlinge aus dem Bau- oder Gartenmarkt. Zum Pflanzen verwendest du Blumentöpfe oder Balkonkästen. In denen kannst du auch unterschiedliche Kräuter mit ähnlichen Bedürfnissen zusammenpflanzen. Mit einem „Hochbeet” stapelst du verschiedene Kräuter übereinander und nutzt damit den Platz auf deinem Balkon besser aus. Welche Kräuter auf deinem Balkon gut wachsen, hängt davon ab, wie viel Sonne dort scheint. Die meisten Kräuter brauchen viel Sonne. Mediterrane Kräuter brauchen magere, heimische Küchenkräuter nährstoffreiche Erde. Im Sommer solltest du täglich gießen. Die Erde darf nie ganz trocken werden. Regelmäßiges Ernten und Beschneiden ist wichtig, damit die Pflanzen weiter mit Energie wachsen.

Frische Kräuter sind gesund und bereichern jedes Gericht. Ziehst du sie auf deinem Balkon, hast du immer eine breite Auswahl frischer Kräuter zur Hand. So sparst du Geld, vermeidest Verpackungsmaterial für Kräuter aus dem Supermarkt, die möglicherweise chemisch behandelt sind. Spaß macht das Garteln außerdem. Kräuter wie Basilikum, Dill, Petersilie, Thymian, Oregano, Pfefferminze und Schnittlauch sind perfekt für den Balkon. Hier erfährst du in acht Schritten, wie du deinen Balkon in einen Kräutergarten verwandelst:

Wann kann ich Kräuter pflanzen?

Prinzipiell gilt: Wenn der letzte Frost vorüber ist, kann es losgehen. Üblicherweise ist das Mitte Mai. Dann kannst du Samen direkt im Topf oder Kasten aussäen oder Setzlinge anpflanzen. Wenn du Setzlinge selbst anzüchten willst, beginnst du mit der Aussaat in Innenräumen schon einige Wochen früher (siehe Punkt 2).

Manche Pflanzen freuen sich auch noch über ein wenig Kälte. So sind Petersilie, Minze, Kerbel und Kresse schon im März bereit für die frische Luft. Dill, Thymian, Majoran, Oregano, Schnittlauch und Salbei dürfen im April auf den Balkon. Den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein kannst du dich problemlos mit Kräutern vom Balkon versorgen. Immergrüne Kräuter wie Salbei oder Rosmarin kannst du auch noch im Winter ernten.

Basilikum, Schnittlauch und Minze kannst du noch bis einschließlich Juli auf dem Balkon ausäen, im August nur noch Petersilie und Dill. Die mediterranen Kräuter Thymian, Salbei, Rosmarin, Oregano pflanzt du im Sommer nur noch als Setzlinge.

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Einpflanzen eines Basilikum-Setzlings

Draußen Aussäen, Vorziehen oder Setzlinge kaufen?

Zur geeignetsten Zeit kannst du alle Kräuter direkt auf dem Balkon aussäen. Besonders schnell wachsen Dill, Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum. Möchtest du nicht abwarten, bis aus Samen Pflanzen entstehen, kaufst du dir Setzlinge aus dem Gartenmarkt. Kräuterpflanzen aus dem Supermarkt eignen sich nicht so gut. Diese sind so gezüchtet, dass sie oft nicht mehr als eine Ernte überstehen.

Wenn du die Zeit vor dem geeigneten Pflanztermin nutzen und Geld für gekaufte Setzlinge sparen möchtest, ziehst du dir deine Setzlinge in der Wohnung auf der Fensterbank vor. Damit beginnst du einige Wochen vor dem Auspflanzen. Mehr zur Vorzucht (auch Anzucht genannt) erfährst du hier. Besitzt du bereits mehrjährige Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin, kannst du sie über Stecklinge vermehren.

Schon vor dem letzten Frost können Kräuter drinnen vorgezogen werden.
Schon vor dem letzten Frost können Kräuter drinnen vorgezogen werden.

Welcher Topf ist der Richtige?

Der klassische Blumentopf ist die einfachste Variante, um Kräuter auf dem Balkon zu pflanzen. In den meisten Fällen genügt ein Durchmesser von 20 cm. Tiefwurzler wie Dill, Petersilie, Rosmarin brauchen besonders hohe Töpfe.

Du kannst auch mehrere Kräuter zusammen in einen Balkonkasten setzen. Das spart Platz und oft schützen sich Kräuter gegenseitig vor Schädlingen. Dabei solltest du jedoch darauf achten, die richtigen Kräuter zusammen zu pflanzen. Solche mit ähnlichen Bedürfnissen vertragen sich meist gut. Petersilie passt zu Basilikum, Dill, Kresse und Schnittlauch, Basilikum neben Petersilie zu Oregano und Rosmarin. Auch Oregano, Rosmarin und Salbei können gut miteinander. Auch andere Pflanzen kannst du mit Kräutern kombinieren, zum Beispiel eine Tomate mit Basilikum oder Petersilie.

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Manche Kräuter vertragen sich gut miteinander.

Mehr Kräuter mit einem „Hochbeet“

Mit einem mehrstöckigen „Hochbeet” oder Kräuterregal nutzt du den begrenzten Raum deines Balkons optimal für viele verschiedene Kräuterpflanzen. Hier sortierst du deine Pflanzen ihren Bedürfnissen entsprechend ein. Kräuter, die viel Sonne brauchen, kommen nach oben, diejenigen, die mit weniger Licht auskommen, nach unten.

Für ein Kräuterregal kannst du ein schmales Holzregal verwenden. Du kannst dir auch eines selbst bauen - aus einer oder mehreren Paletten. Zuerst entfernst du das zweite und vierte Brett. Dann schraubst sie an der Unterseite der Leisten, die normalerweise am Boden stehen, wieder an, um Kisten zu bilden. In diese stellst du die Blumenkästen.

Welche Pflanzen passen zu meinem Balkon?

Welche Pflanzen sich auf deinem Balkon wohlfühlen werden, hängt vor allem von der Menge an Sonnenlicht ab. Die meisten Kräuter wollen viel Licht. Südbalkone sind perfekt für mediterrane Kräuter oder heimische Sonnenanbeterinnen: Rosmarin, Thymian, Oregano, Majoran, Salbei, Koriander und Zitronenmelisse freuen sich über viel Licht und Wärme. Auch Basilikum mag es hell, verträgt aber keine pralle Mittagssonne. Auch anderen Pflanzen kann im Sommer die Sonne in der Mittagszeit zu stark werden.

Idealerweise spendest du deinen Kräutern dann mit einer Markise Schatten. Besonders heimische Kräuter müssen auf einem Südbalkon täglich gegossen werden. Nicht zu viel Sonne, nicht zu wenig: Minze, Petersilie, Zitronenmelisse, Schnittlauch und Dill kommen auch mit weniger Sonne aus. Bärlauch und Brunnenkresse gedeihen auch an einem schattigen Standort, zum Beispiel auf einem nach Norden ausgerichteten Balkon.

Hängst du die Kästen mit deinen Kräutern an die Außenseite des Balkons, ermöglicht du ihnen so viel Sonnenlicht wie möglich einzufangen.

Welche Erde brauchen meine Kräuter?

Entgegen der Erwartung eignet sich Kräutererde aus dem Baumarkt nicht für alle Kräuter. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Koriander, Majoran, Oregano und Salbei sind mageren, trockenen Boden gewöhnt. Für sie solltest du die Erde mit Quarz-, Lava- oder Bimssand mischen.

Heimische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Dill brauchen mehr Nährstoffe, also einen humusreichen, nährstoffhaltigen Boden. Besonders für Basilikum und Minze mische am besten noch etwas Komposterde unter. Die bekommst du auch im Baumarkt.

Wichtig ist in jedem Fall, torffreie Erde zu kaufen – das ist nicht nur für die Pflanzen besser, sondern auch nachhaltiger. Denn für Torf werden immer noch Moore trockengelegt, die ein wichtiger CO2-Speicher sind.

Bevor du die Erde einfüllst, kommt auf den Boden des Topfes oder des Kastens eine Schicht mit Tonscherben, Steinen oder Kies als Drainage – damit überschüssiges Wasser abrinnen kann und sich nicht anstaut.

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Mediterrane und heimische Kräuter brauchen unterschiedliche Erde.

Wie pflege ich meinen Kräutergarten?

Je nachdem, wie viel Feuchtigkeit deine Kräuter brauchen, musst du sie im Sommer täglich oder nur alle paar Tage gießen. Pflanzen in kleinen Töpfen müssen öfter gegossen werden, Jungpflanzen und Setzlinge jeden Tag. Grundsätzlich sollte die Erde nie ganz ausgetrocknet sein.

Damit die Pflanzen gesund wachsen, ist es wichtig, sie regelmäßig zu schneiden – auch wenn du sie gerade nicht ernten möchtest. In jedem Fall müssen die Kräuter über dem Trieb, also der Stelle, wo sie frisch austreiben, geschnitten werden. Einzelne Blätter zu ernten, ist nicht gut. Das Schneiden oder Ernten erledigst du am besten in der Frühe, damit die Pflanzen anschließend die Tagessonne zum Nachwachsen nutzen können.

Das Düngen deiner Kräuter ist nicht notwendig.

Was passiert mit meinen Kräutern im Winter?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einjährigen und mehrjährigen Kräutern. Dill, Kerbel und Majoran überleben den Winter nicht, Petersilie schmeckt im Folgejahr nicht mehr. Wenn es kalt wird, kannst du sie ein letztes Mal ernten und dich dann von ihnen verabschieden. Wenn du dabei mehr Kräuter erntest, als du brauchst, kannst du sie einfrieren, trocknen oder sie in Pesto verwandeln.

Bei mehrjährigen gibt es wiederum Winterharte, die draußen bleiben können, und solche, die du hinein bringen solltest. Thymian, Salbei, Oregano können den Winter in der Regel draußen überstehen. Auch Schnittlauch kann draußen bleiben. Er wird im Herbst zurückgeschnitten und treibt im Frühjahr wieder aus. Eventuell stellst du die Töpfe auf ein Holzbrett und wickelst sie in Gartenvlies. Im Haus sollten es die Pflanzen im Winter nicht zu warm haben – der Keller oder das Treppenhaus sind gute Abstellorte. Gießen musst du sie nur dann, wenn die Erde trocken wird.

FAQs - häufig gestellte Fragen

Was darf im Balkon-Kräuterbeet nicht nebeneinander wachsen?
Kräuter enthalten viele ätherische Öle, die üblicherweise Schädlinge fernhalten. Solltest du Läuse auf den Pflanzen finden, kannst du versuchen, sie mit Wasser abzuspülen. Chemische Schädlingsbekämpfung solltest du nicht verwenden. Du willst die Kräuter ja noch essen.

Was darf im Balkon-Kräuterbeet nicht nebeneinander wachsen?
Im Prinzip gilt: Gleich und gleich gesellt sich gern, durstige Pflanzen mit durstigen, trockene mit trockenen. Dasselbe gilt für Sonnenanbeterinnen und Schattenkräutern. Es gibt einige Kombinationen, die sich gar nicht vertragen: Basilikum und Zitronenmelisse oder Minze, Petersilie und Schnittlauch, Thymian und Majoran, Rosmarin und Estragon, Dill und Estragon oder Salbei, Kerbel und Koriander sollten nicht in den gleichen Topf. Auch einjährige und mehrjährige Kräuter sollte man nicht in einem Beet mischen.

Was muss ich bei einem Kräuterbeet auf der Terrasse beachten?
Auf einer Terrasse hast du mehr Freiheit, da mehr Platz zur Verfügung steht. Du kannst also größere Hochbeete bauen oder die Pflanzen in größeren Töpfe pflanzen; dort können sie zu richtigen Büschen heranwachsen.

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