Parkett ist ein beliebter und sehr vielseitiger Bodenbelag. Mit modernen Parkettvarianten sparst du neben Zeit auch noch Geld. Denn beim Verlegen von Parkett muss nicht mehr zwangsläufig ein Profi ran. So geht’s:
Kaum etwas hat so großen Einfluss auf das Ambiente und die Atmosphäre einer Wohnung, wie die Wahl des richtigen Bodenbelags. Vor allem Allergiker haben die Nase voll von schmuddeligen Teppichen. Laminat ist günstig, zeichnet sich aber vor allem durch helle Klack-Geräusche aus. Behaglich wird es dagegen mit einem Holzparkettboden, der dumpfer und satter klingt. Der sorgt zusätzlich für ein angenehmes Raumklima. Je nach Variante kannst du das Parkett sogar selbst verlegen – wenn du denn ein paar Dinge beachtest.
Obwohl es mit massivem Einschicht- und Mehrschichtparkett viele Optionen für den hölzernen Bodenbelag gibt, eignet sich für Heimwerker vor allem Fertig- beziehungsweise Mehrschichtparkett. Hier lässt sich auch Geld sparen, weil die Oberfläche bereits geölt, gewachst oder lackiert ist. Mehrschichtparkett gibt es mit zwei oder drei Schichten. Der Unterschied liegt vor allem in der Dicke der Nutzschicht, die bei zwei Schichten etwas größer ausfällt und die Diele langlebiger macht. Allerdings sollte diese Variante mit dem Untergrund verklebt werden. Für die schwimmende Verlegung ist eine Diele mit drei Schichten zu empfehlen. 3-Schicht-Parkett besteht in der Regel aus einer Edelholz-Deckschicht, einer Trägerschicht aus Weichholzstäbchen und dem Rückzugsfurnier für die Formstabilität. Hölzer wie Ahorn oder Buche arbeiten stark und brauchen ein konstantes Raumklima. Pflegeleichter ist dagegen Eichenparkett, das kaum auf Temperaturschwankungen und hohe Luftfeuchtigkeit reagiert.
Aufwändige Verlegemuster wie Fischgrat oder Tafelparkett machen optisch viel her, sollten aber dem Fachmann überlassen werden. Für das Verlegen in Eigenregie eignet sich Fertigparkett am besten. Den gibt es als Dielen und in quadratischer Form. Mit einer Klickverbindung kannst du die einzelnen Teile schwimmend verlegen, also ganz ohne Verklebung. Steht eines Tages der Auszug aus der Mietwohnung an, ließe sich das Fertigparkett leicht wieder entfernen. Beim fest verklebten Parkett fallen dagegen Gehgeräusche deutlich gedämpfter aus, was besonders in hellhörigen Wohnungen ein Vorteil sein kann. Allergiker sollten hier bei der Wahl des Klebstoffs auf wenig reizende Inhaltsstoffe achten.
Befindet sich unter dem Parkett eine Fußbodenheizung, solltest du dich für eine Verklebung entscheiden. Der Luftraum zwischen Belag und Boden bei einer schwimmenden Variante hemmt den Wärmefluss, Energie geht verloren. Robuste Hölzer wie Eiche, Nussbaum oder Bambus sollten hier bevorzugt werden. Im Badezimmer kommt es auf Hölzer an, die Feuchtigkeit aufnehmen wie Teak, Doussie und Merbau. Besonders bei Exotenhölzern dieser Art solltest du auf eine nachhaltige Forstwirtschaft achten, die etwa mit dem FSC-Siegel zertifiziert ist.
Neben dem Parkett selbst entscheidet die Art des Verlegens über die Größe des Einkaufs. Bei der Wahl der richtigen Trittschalldämmung – mit oder ohne Folie–, lohnt eine Beratung im Baumarkt. Nicht vergessen: Knieschoner, Schutzbrille und Schutzmaske. An Material und Werkzeug brauchst du:
Materialliste
Werkzeugliste
Die Parkettdielen müssen sich zunächst akklimatisieren. Sie sollten dazu verpackt etwa 48 Stunden waagerecht im Raum liegen. Wichtig ist außerdem, dass der Boden oder Estrich trocken und eben ist. Minimale Unebenheiten lassen sich später mit der Trittschalldämmung ausgleichen. Mineralische Untergründe werden zusätzlich vorher mit einer dampfdichten Folie ausgelegt. Die Folie sollte in sich 20 Zentimeter überlappenden Bahnen ausgelegt werden. Zu den Wänden sollte ein Übersatz von etwa fünf Zentimetern stehen. Die Trittschalldämmung wird anschließend ohne Überlappungen ausgelegt.
Die Verlegerichtung spielt für die Wirkung des Raums eine große Rolle. Kleine Räume lassen sich durch quer verlegte Dielen etwa optisch verbreitern. Verlegst du die Dielen zum Fenster hin, wird das Licht optisch besser in den Raum getragen. Quer zum Fenster verlegte Dielen ziehen den Fokus auf die Fugen. Der Raum bekommt mehr Tiefe.
Die erste Diele wird mit der Nutseite an die Wand gelegt. Wichtig ist hierbei, eine Dehnungsfuge einzuplanen, da sich der Naturstoff Holz immer wieder leicht verziehen wird. Ein Keil oder ein Abstandshalter helfen dir dabei. Alle weiteren Teile lassen sich nun Stück für Stück mit Schlagholz und Hammer fugendicht anfügen. An der gegenüberliegenden Wand angekommen, empfiehlt es sich, die Diele umzudrehen und mit der Nute zur Wand anzulegen. So lässt sich am leichtesten abmessen, wie viel anschließend mit der Fuchsschwanzsäge gekürzt werden muss. Dehnungsfuge nicht vergessen! Im letzter Schritt müssen die Sockelleisten zugeschnitten und angebracht werden.
Damit die Parkettdiele unter die Tür passt, musst du die Holzzarge mit einer Feinsäge oder einem Fuchsschwanz gekürzt werden. Ist die Türzarge aus Metall, musst du dagegen die Diele absägen. Eine Stichsäge hilft, die Bereiche um die Heizungsrohre auszuschneiden. Kleine Fehler werden verziehen, da später eine Rosette die Schnittstelle verdeckt.
Damit das Holz nicht aufquillt, sollte Parkett immer nur nebelfeucht gewischt werden. Geöltes Parkett solltest du außerdem zwei- bis dreimal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl behandeln. So kannst du auch kleine Unebenheiten wegzaubern. Alle Parkettvarianten lassen sich zudem abschleifen und müssen anschließend erneut lackiert, geölt oder gewachst werden.