Edler Look für Fußböden: Folien und Aufkleber für Bodenfliesen müssen besonders strapazierfähig sein, damit sie sich bei häufigem Putzen und Betreten nicht lösen oder verblassen. Bei einer Fußbodenheizung solltest du keine Folie oder Aufkleber verwenden.
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Fliesenfolien: So verpasst du hässlichen Fliesen einen neuen Look

Alte, unschöne Fliesen zu erneuern macht viel Arbeit und ist eine dauerhafte Veränderung. Mit Fliesenfolien und -aufklebern kannst du Küche und Bad ohne großen Aufwand umgestalten – und den neuesten Trends anpassen.

Lesedauer: 2 Min.

Die neue Mietwohnung ist perfekt – bis auf die alten Fliesen in Bad und Küche. Während sich die Wände zum Einzug schnell streichen lassen, ist der Austausch von Fliesen nicht nur aufwendiger und teurer, sondern bedarf unter Umständen einer Zustimmung des Vermieters. Abhilfe schaffen hier Fliesenfolien, die du ohne teures Werkzeug oder besonders großes handwerkliches Geschick leicht selbst anbringen und nach Lust und Laune wieder auswechseln kannst. Auch für experimentierfreudige Eigenheimbesitzer sind Folien und Aufkleber ein einfacher Weg, neue Akzente in Bad und Küche zu setzen oder ganze Räume zu verändern – zum Beispiel mit trendigen Marmor-, Holz- oder Zementfliesen-Folien, mit orientalischen Mustern oder in Steinoptik.

1. Material und Werkzeug

Du kannst Fliesenfolien und Aufkleber in der Größe deiner Fliesen einzeln bestellen oder sie von der Rolle selbst zurechtschneiden. Für letzteres benötigst du eine Schneideunterlage, ein Lineal aus Stahl und ein Cuttermesser. Außerdem brauchst du Reinigungsmittel, um die Fliesen von Fett, Staub und Kleberesten zu säubern. Um die Fliesenfolien möglichst glatt zu streichen, nimmst du einen Folienrakel. Damit du weißt, wieviel Folie du benötigst, misst du die Fläche mit einem Maßband oder Zollstock aus. Eine große Auswahl an Mustern bieten beispielsweise CreatistoResimdo und Boubouki an.

Das benötigte Material im Überblick:

  • Zollstock/Maßband und Bleistift
  • Glasreinigungsmittel und Haushaltsschwamm oder Topfreiniger
  • Schneideunterlage, Schneidemesser/Cutter und Lineal
  • Fliesenfolie und Folienrakel
  • Weiches Tuch
Weniger ist manchmal mehr: Mit Wandbildern wie diesem von Boubouki kannst du Akzente setzen.
Weniger ist manchmal mehr: Mit Wandbildern wie diesem von Boubouki kannst du Akzente setzen. (© Boubouki)

2. Vorbereitung

Räume die zu beklebende Flächen frei und säubere sie. Die Oberfläche muss trocken sowie fett- und staubfrei sein. Türgriffe oder Knöpfe montierst du ab. Bei komplizierten Ecken oder Rundungen fertigst du eine Schablone aus Zeitungspapier an und überträgst sie auf die Folie. Das hilft dir bei Armaturen an der Wand oder bei asymmetrischen Fußböden. Schneide nun deine Folie zurecht und lege die Folie in die richtige Reihenfolge. Wenn du ein Muster kleben möchtest, kannst du die Folien mit einem abziehbaren Paint-Klebeband oder Papierband an der Wand anordnen. So hast du die Möglichkeit die Folien hin und her zu schieben. Bevor du loslegst, beachte, dass Fliesenfolien und -aufkleber sich in der Anbringung unterscheiden und lies dir die Anleitung des Herstellers gut durch. Die wichtigsten Arbeitsschritte haben wir für dich hier zusammengefasst:

3. Fliesenfolie kleben

Fliesenfolie wird mit einem Gemisch aus Wasser und Spülmittel angebracht. Vermenge dafür Wasser mit ein, zwei Tropfen Spülmittel in einer Sprühflasche und trage die Mischung nicht zu flüssig auf die Fliese und die Rückseite der Fliesenfolie auf. Platziere die Folie auf der Fliese. Halte die Folie an den zwei oberen Ecken auf Spannung und lege die Kanten passgenau an. Prüfe, ob die Ecken sauber sitzen. Wenn die Folie richtig positioniert ist, kannst du auch die Vorderseite der Folie einsprühen, dann gleitet der Folienrakel besser. Dies empfehlen jedoch nicht alle Hersteller. Nimm den Folienrakel und streiche von der Mitte heraus das Wasser zu den Rändern. Falls Falten entstehen, ziehe den unteren Teil so weit wie nötig noch einmal ab und aufs Neue fest. Oftmals kommt es beim Anbringen zur Bildung von Luftblasen. Diese kannst du problemlos mit dem Folienrakel herausdrücken. Wische zum Schluss die Folie mit einem weichen Tuch trocken. Nach etwa einem Tag ist das Wasser unter der Folie weggetrocknet.

Frisches Leben für Küche und Bad: Mit Fliesenfolien und Fliesenaufklebern kann man öfter mal was Neues ausprobieren.
Frisches Leben für Küche und Bad: Mit Fliesenfolien und Fliesenaufklebern kann man öfter mal was Neues ausprobieren. © Boubouki

4. Fliesenaufkleber kleben

Fliesenaufkleber sind selbstklebend. Zum Anbringen genügt das Abziehen einer Schutzfolie. Setze die Folie an einer oberen Ecke an und klebe von dort den Rest passgenau. Wische gleichzeitig mit einem weichen Tuch über die Folie. Nimm gegebenenfalls einen Folienrakel, um die Folie noch fester an die Fliese zu drücken. Manche Hersteller empfehlen bei Aufklebern, die Fliese vor der Anbringung leicht einzusprühen. Informiere dich also über den Anwendungshinweis des Herstellers. Achte bei Folie und Aufkleber darauf, dass du sie so gerade wie möglich ausrichtest, damit du den Sitz später nicht aufwendig korrigieren musst. Die Streichrichtung ist immer von oben nach unten und von innen nach außen. Arbeite sorgfältig, damit die Folien oder Aufkleber glatt und fest sitzen.

Tipp: Überleg genau, welches Klebematerial du für deinen Anwendungszweck benötigst. Böden, Küchen und Bäder haben sehr unterschiedliche Anforderungen. Folien und Aufkleber für Küche und Bad sollten zu 100 Prozent wasserfest sein.

Gerade Kante: Wenn du die Folie oben ansetzt, kannst du sie unten erstmal überlappen lassen und im zweiten Arbeitsschritt an der Abschlusskante der Arbeitsplatte mit dem Scheidemesser entlangschneiden.
Gerade Kante: Wenn du die Folie oben ansetzt, kannst du sie unten erstmal überlappen lassen und im zweiten Arbeitsschritt an der Abschlusskante der Arbeitsplatte mit dem Scheidemesser entlangschneiden. @ schürzenträgerin.de

5. Fliesenfolie und Fliesenaufkleber entfernen

Hast du genug vom Muster? Dann kannst du die Folien und Aufkleber ganz leicht entfernen, indem du sie zunächst mit einem Föhn erwärmst und danach abziehst. Das klappt besonders gut, wenn du mit einer Ecke anfängst und die Folie oder den Aufkleber diagonal abziehst. Rückstände lassen sich abschaben oder mit einem Reinigungsmittel wegputzen.

 

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