482113762

Bungalow: Gründe für und gegen den Eingeschosser

Offene Grundrisse, fließende Übergänge und Barrierefreiheit: ein Bungalow hat viele Vorteile – aber auch Nachteile. Die wichtigsten Fakten im Überblick:

Lesedauer: 6 Min.

Stadtvilla, das klassische Einfamilienhaus mit Satteldach oder lieber ein Bungalow: Schon vor der Grundstückssuche sollten sich künftige Bauherren über ihr Wunschhaus klar sein. Denn nicht jeder Haustyp ist für jedes Grundstück erlaubt. Bist du dir unsicher, welcher Haustyp für dich der richtige ist? MEIN LEBEN hat dir die wichtigsten Argumente zusammengetragen, die für und gegen einen Bungalow sprechen.   

Vorteil: Barrierefrei und altersgerecht

Beim Bungalow sind alle Zimmer auf einer Ebene – ähnlich wie bei einer Wohnung. Das hat viele Vorteile: Man erspart sich nicht nur das Hoch- und Runterschleppen des Staubsaugers und der Wäsche im Alltag, sondern hat von vornherein ein Haus, das zu allen Lebenslagen passt. Denn im ebenerdigen Bungalow lässt es sich auch im Alter gut leben. Und sollte eine Krankheit oder ein Unfall barrierefreies Wohnen notwendig machen, hast du mit einem Bungalow den idealen Haustyp für die veränderten Anforderungen an das eigene Zuhause. Ebenfalls praktisch: Sind Arbeiten an der Fassade, am Dach oder der Regenrinne notwendig, reicht in der Regel eine Leiter aus. Das spart Kosten für ein Gerüst.  

Vorteil: Flexibles Raumkonzept

Anders als beim mehrgeschossigen Haus musst du bei der Planung des Grundrisses nicht die Statik des Obergeschosses berücksichtigen. Das ermöglicht moderne, offene Raumkonzepte sowie eine individuell an deine Bedürfnisse angepasste Raumaufteilung. Darüber hinaus überzeugt der eingeschossige Bau durch seine Vielfältigkeit: Es gibt ihn gemauert, als Fertigteilhaus, quadratisch oder als Winkelbau, mit Flachdach oder Walmdach sowie mit großen Glasfronten und in die Architektur integrierten Terrassen, um nur einige Varianten zu nennen. Auch die Garage lässt sich harmonisch in das Gebäude einfügen.

Vorteil: Wenig Platzverlust

Wer kein Obergeschoss hat, benötigt – logischerweise – auch kein Stiegenhaus. Zudem hast du anders als beim Satteldach auch keine Dachschrägen und kannst deinen Wohnraum komplett nutzen. Entscheidest du dich für ein Walmdach, hast du zudem – aufgrund der großen Grundfläche – einen riesigen Dachboden als Stauraum. Plane eine große Dachluke ein, um auch größere Gegenstände bequem auf dem Dachboden lagern zu können.

Nachteil: Erhöhter Einbruchsschutz nötig

609075010
Einbruchsgefahr: Ebenerdig zu wohnen, bedeutet auch, dass alle Fenster leicht zu erreichen sind – auch für Einbrecher.

Beim Bungalow verzichtest du jedoch nicht nur auf den Ausblick, den dir Obergeschosse bieten können. Solange Hecken und Büsche noch klein sind, hast du auch weniger Schutz vor den Blicken der Passanten. Zudem mag es nicht jeder, ebenerdig zu schlafen. Und das durchaus berechtigt: Denn Bungalows sind anfälliger für Einbrüche, da sie mehr Einstiegsmöglichkeiten bieten als ein mehrgeschossiges Haus. Schließlich sind Fenster und Türen beim ebenerdigen Bau überall bequem zu erreichen. Bungalow-Bauherren und -käufer sollten daher einen entsprechenden Einbruchsschutz einbauen.

Nachteil: Große Grundfläche

Ein Bungalow ist vieles, nur nicht preisgünstig. Denn wer auf einer Ebene lebt, benötigt eine entsprechende Grundfläche des Hauses. Schließlich lässt sich die Wohnfläche beim Bungalow nicht auf mehreren Ebenen verteilen. Je größer aber die Grundfläche des Hauses, desto kleiner fällt auch der Garten aus, was nicht für jeden als Nachteil erscheint. Je nach Bebauungsplan benötigst du beim Bungalow aber aufgrund der maximal erlaubten Bebauungsfläche auch ein größeres Grundstück, was die Kosten deines Bauvorhabens erhöht. Weitere Kostentreiber: Dach und Bodenplatte. Beides fällt beim Bungalow größer aus. Insbesondere der Aufwand, das Dach und die Außenwände zu isolieren, ist beim Eingeschosser größer. 

Nachteil: Mehr Flurwege

Alles auf einer Ebene zu haben, hat auch wohnlich nicht nur Vorteile. Denn bei der Anordnung der Räume müssen entsprechende Flurwege eingeplant werden. Das kompensiert den Platzgewinn durch den Wegfall des Stiegenhauses teilweise, wenn auch nicht ganz. Gleichzeitig lässt sich durch die Flurwege aber auch Arbeiten und Wohnen trennen, sofern du beides in deinem Haus unterbringen willst. 

Irrtum, Änderungen und Tippfehler vorbehalten.