Autonomes Fahren, Elektromobilität, Wasserstoff – Die Mobilität ist im Wandel. Was tut sich, was kommt? Alles, was du über die Megatrends wissen musst.
Die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, wird neu gedacht und auch schon neu gelebt. Konzepte werden entwickelt, eine „Mobilitätswende” wird gefordert. Die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind zusammen mit technologischer Innovation die Treiberinnen der Entwicklung. Auch die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Nutzer verändern sich – aber nicht so schnell, wie manche sich das wünschen. Das sind die Trends:
Seit ungefähr 120 Jahren verfeuern wir beim Autofahren Öl – einen Rohstoff, der auf unserer Erde nur begrenzt zur Verfügung steht. Damit lassen wir nachfolgenden Generationen nichts übrig und beschleunigen darüber hinaus den Klimawandel. Der motorisierte Individualverkehr trägt 16 Prozent zu den weltweiten CO2-Emissionen bei.
Der Anteil von Elektrofahrzeugen nimmt in Österreich nur langsam zu. Im Jahr 2023 erreichte der Anteil reiner Elektroautos an den Neuzulassungen 23 Prozent. In den skandinavischen Ländern und auch in Deutschland liegt der Marktanteil schon wesentlich höher. Dafür fährt man in Österreich mit einem E-Auto fast komplett „grün”: 87 Prozent des erzeugten Stroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern.
Viele Menschen sind heute mit unterschiedlichen Fahrzeugen unterwegs – und können dabei Schäden verursachen. Deshalb gibt es die Mobilitätsversicherung von Wüstenrot.
DerVersicherungsschutz geht weit über die Leistungen einer klassischen Kfz-Haftpflichtversicherung hinaus und gilt auch für Fahrräder, E-Bikes, Scooter, Rollstühle und Co. Es ist möglich, auch einfach nur ein nicht-kennzeichenpflichtiges Fahrzeug (Fahrrad, E-Bike, Scooter, Rollstuhl etc.) über die Mobilitäts-Haftpflichtversicherung zu versichern, ohne ein kennzeichenpflichtiges Fahrzeug bereits versichert zu haben.
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Elektroautos ständig ans Kabel hängen zu müssen, ist lästig. Doch das Aufladen geht auch kabellos mittels elektromagnetischer Induktion – so wie bei Telefonen oder Rasierapparaten schon üblich. Die Energie wird dabei über ein Magnetfeld zwischen einer im Boden installierten Sendespule und einer im Fahrzeug integrierten Empfangsspule übertragen. Die Technologie hat Fortschritte gemacht.
Das österreichische Unternehmen Easelink hat eine bequeme und praktikable Ladelösung entwickelt, die sie „Matrix Charging“ nennt.
Automobilhersteller testen bereits Modelle mit induktiver Lademöglichkeit. Zur Anwendung kommt sie jedoch zunächst nur für Gewerbe-Fahrzeuge – etwa Taxis und Elektrobusse.
Langfristig könnten Fahrzeuge per Induktion sogar während der Fahrt aufgeladen werden. Diese Technologie wird auf Teststrecken bereits erprobt. Sie würde die Reichweite und Flexibilität von Elektrofahrzeugen erheblich erhöhen. Allerdings erfordert sie einheitliche Lade-Standards. Und es müssten großflächig Spulen in die Straßen eingelassen werden, was mit großen Kosten verbunden wäre.
Ein Antriebsstoff, der unbegrenzt zur Verfügung steht und aus dem Auspuff kommt Wasserdampf statt Abgasen – klingt super. Aber wo ist der Haken?
Wasserstoffautos sind eigentlich Elektrofahrzeuge. Nur erzeugen sie den benötigten Strom gleich selbst. Lange Ladezeiten fallen dadurch weg. In einer Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff aus dem Tank des Fahrzeugs und Sauerstoff aus der Umgebungsluft miteinander. Bei dieser Reaktion entsteht elektrische Energie.
Der erste Haken: Der Wasserstoff kommt in der Natur vor allem in Form von Wasser vor. Um Wasserstoff aus Wasser zu gewinnen, muss viel Energie aufgewendet werden. Wirklich „grün”, also CO2-frei, wird die Technologie erst, wenn der dazu benötigte Strom aus regenerativen Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie stammt.
Der zweite Haken: Wasserstoff ist in Verbindung mit Sauerstoff explosiv. Und er ist flüchtig. Er muss entweder in Hochdruckgasflaschen gespeichert oder bei Temperaturen von minus 200 Grad verflüssigt werden. Auch das ist mit enormem Energieaufwand verbunden.
Ob sich die Technologie durchsetzen kann, ist angesichts dieser Schwierigkeiten ungewiss. Batteriebetriebene Elektroautos sind bereits etabliert und günstiger. Bisher wird Wasserstoff vor allem für Nutzfahrzeuge, beispielsweise Busse, genutzt. In Österreich gibt es bisher erst fünf öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen.
Autos werden immer autonomer. Einige Automobilhersteller bieten bereits Fahrzeuge mit Level-3-Funktionen des autonomen Fahrens an. Mercedes-Benz hat in Deutschland die Zulassung für ein System erhalten, das es dem Fahrzeug ermöglicht , unter bestimmten Bedingungen die vollständige Fahraufgabe zu übernehmen, sodass der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen kann. Allerdings ist die Nutzung auf Autobahnen mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h begrenzt.
Fahrzeuge für hochautomatisiertes Fahren („Level 4”) sind in der Test- und Pilotphase. Erste Länder haben bereits einen rechtlichen Rahmen für diese Stufe geschaffen.
Die Entwicklung geht weiter. Die Vision: Wir werden beim Autofahren Filme schauen, E-Mails schreiben oder schlafen. Am Zielort steigen wir aus und lassen das Auto selbstständig einen Parkplatz suchen. Dann könnten sogar Kinder schon allein zum Musikunterricht oder Fußballtraining fahren. Ein Führerschein wäre nicht mehr nötig. Selbstfahrende Fahrzeuge sind nicht nur bequem, sie könnten den Verkehr auch sicherer und effizienter gestalten.
Die breite Einführung vollständig autonomer Fahrzeuge („Level 5”) wird nicht vor 2040 erwartet. Die Technologie macht Fortschritte. Doch es sind noch erhebliche Herausforderungen bei gesetzlichen Regelungen, bei Sicherheit, Infrastruktur und gesellschaftlicher Akzeptanz zu bewältigen.
Immer mehr Menschen nutzen verschiedene Verkehrsmittel. Apps und digitale Plattformen erleichtern die Planung und Buchung von Fahrzeugen und Fahrten mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln.
Vor allem in den Städten ist die Auswahl groß. So kann man sich abhängig von der Strecke, von der Tageszeit oder der Zahl der zu befördernden Personen jeweils für ein passendes Verkehrsmittel entscheiden: für spontane Kurzstrecken den E-Scooter, für Stadtfahrten das Fahrrad, bei schlechtem Wetter die öffentlichen Verkehrsmittel, für Wochenendausflüge oder den großen Einkauf das eigene oder ein Carsharing-Auto, für Reisen im eigenen Land oder ins nahe Ausland Bahn oder Auto, für Fernreisen das Flugzeug.
Werden verschiedene Verkehrsmittel miteinander kombiniert, kommt man oft schneller, komfortabler oder umweltfreundlicher ans Ziel, zum Beispiel wenn man am Land mit dem Auto oder dem Fahrrad zum nächstgelegenen Bahnhof fährt und von dort mit dem Zug in die Innenstadt.
Anbieter digitaler Plattformen bündeln verschiedene Mobilitätsdienste und bieten ihren Nutzer:innen integrierte Lösungen an: „Mobility-as-a-Service” – Mobilität wird zur Dienstleistung.
Jede zweite Autofahrt in Österreich ist kürzer als fünf Kilometer. Und meist sitzt nur eine Person im Wagen. Gerade bei kurzen Strecken lohnt sich der Wechsel zu anderen Verkehrsmitteln: Auf dem ersten Kilometer verbraucht ein Auto drei- bis viermal so viel Sprit als im Durchschnitt. Und ein Pkw mit Verbrennungsmotor setzt 17-mal mehr Treibhausgase pro Person und Kilometer frei als die Bahn.
Um das Bahnfahren noch attraktiver zu machen, baut Österreich die Schieneninfrastruktur weiter aus. Im Zuge des ÖBB-Rahmenplans 2023–2028 werden 19 Milliarden Euro ins Eisenbahnnetz investiert. Und mit dem günstigen „Klimaticket Ö” fährst du für 1.095 Euro ein Jahr lang mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln durch ganz Österreich. Ausgenommen sind nur touristische Angebote. Das Klimaticket bekommst du hier online oder bei den Vertriebspartnern. Mit dem Online-Routenplaner der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) findest du schnell die beste Verbindung – auch in Nachbarländer.
In dünn besiedelten ländlichen Gebieten verbessern flexible Bus- und Shuttle-Systeme, die bei Bedarf bestellt werden können, die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.
So könnte das Bahnfahren des dritten Jahrtausends aussehen: Reisende rasen in Transportkapseln auf reibungsarmen Luftkissen mit bis zu 1.000 Kilometern pro Stunde durch nahezu luftleere Röhren. Das Ganze nennt sich Hyperloop. Klingt futuristisch, basiert aber auf einer Technik, die es schon Anfang des 20. Jahrhunderts gab: die Rohrpost. Ein Hyperloop-Konzept wurde vom Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk vorgestellt – allerdings schon 2013. In Europa sind mehrere Teststrecken in Betrieb. Die Realisierung von Hyperloop-Projekten ist allerdings ungewiss. Der Bau der Strecken erfordert große Investitionen, die technischen Herausforderungen sind erheblich, so wie auch die Integration dieses ganz neuen Transportsystems in bestehende Infrastrukturen.
Auf dem Weg zur autofreien Stadt
Viele Städte haben erkannt: Mit einer autofreien Innenstadt, Tempo-30-Bereichen, dem Ausbau des ÖPNV und Vorrang für Fahrräder und Fußgänger:innen steigern sie die Lebensqualität und Sicherheit für Bewohner:innen und die Attraktivität für Besucher:innen.
Shared Mobility
Autos werden oft nur wenige Stunden in der Woche gefahren. Viele fragen sich, ob sich dafür die Anschaffung lohnt. Der Trend geht vom Besitzen zum Nutzen: Die Digitalisierung hat dafür neue unkomplizierte Möglichkeiten geschaffen: Mobility-as-a-Service. Zu diesen Services gehört das Auto-Abo, nur für die Zeit, in der wir eines brauchen – zum Beispiel für zwei, drei Monate im Winter. Aber auch spontan können wir, wo auch immer wir unterwegs sind, jederzeit per App ein Auto mieten. Aber auch Anbieter für „Mikromobilität”, für E-Scooter, Räder oder Roller haben sich in vielen Städten etabliert. Die Vielfalt der Möglichkeiten erleichtert neben den Öffentlichen das Leben ohne eigenes Auto.
Mobility Hubs
Mobilitäts-Knotenpunkte bieten eine Infrastruktur für eine Vielfalt unterschiedlicher Verkehrsmittel: Öffentlicher Nahverkehr, Shared-Mobility-Dienste, Taxi-Dienste , Lademöglichkeiten für E-Mobilität, Fahrradstellplätze, Park-and-Ride-Plätze.
Fahrradfreundlichkeit steigert die Lebensqualität für Stadtbewohner:innen und die Attraktivität für Besucherinnen und Besucher. Städte wie Amsterdam oder Kopenhagen haben es vorgemacht, inzwischen ziehen Städte überall in Europa nach – mit dem Ausbau baulich getrennter Radwege, von Fahrradstraßen, in denen Radfahrende Vorrang haben. „Fahrradautobahnen” verbinden einzelne Stadtteile oder Stadt und Umland, ohne dass sich Räder und Autos in die Quere kommen. Fahrradverleihsysteme unterstützen diesen Trend.
Auch Wien hat ein umfassendes Radverkehrsnetz entwickelt und baut es im Rahmen einer Radweg-Offensive um rund 20 Kilometer jährlich weiter aus. Der „Radhighway Süd” bietet eine durchgängige Verbindung vom Stadtzentrum bis nach Niederösterreich. Im Jahr 2023 erreichte der Anteil der Wege, die per Rad zurückgelegt werden, bereits 10 Prozent – mit weiter steigender Tendenz.
Vor allem E-Bikes boomen, auch Lastenräder erfreuen sich in den Städten zunehmender Beliebtheit. Elektrisch betriebene Lastenfahrräder sind eine echte Alternative zum Auto.
Kommen die fliegenden Autos?
An massentauglichen Lösungen wird gearbeitet. Drohnen sollen Waren und Pakete zustellen, um den städtischen Verkehr zu entlasten. Darüber hinaus soll es aber auch richtige fliegende Autos, sogenannte Personal Aerial Vehicles (PAV) geben. Zahlreiche Unternehmen weltweit arbeiten an entsprechenden Technologien. Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren die erste Lufttaxis abheben.