Als TV-Journalistin lebte Merle Zirk das schnelle Reporterleben. Mit 30 kam der Krebs. Sie krempelte ihr Leben um.
Wenn Merle Zirk lacht, strahlt ihr ganzes Gesicht. Auf Videos und Bildern sieht man eine gesunde Frau, die aus jeder Pore Glück und Tatendrang atmet. Tausende Menschen lassen sich über Facebook, Instagram oder ihre Homepage von ihr inspirieren. Zirk ist vegane Ernährungsberaterin, Coach und Buchautorin.
Früher war sie TV-Journalistin, lebte das schnelle Reporterleben und konnte gerade mal eine Tütensuppe kochen. Dann kam die Diagnose: Gebärmutterhalskrebs, mit nur 30 Jahren. Man entfernte ihre Gebärmutter, beide Eierstöcke und 70 Lymphknoten. Während der Chemotherapie machte Merle Zirk das, was sie am besten konnte – recherchieren. Das führte sie hinein in ihr neues Leben, von der Junkfood-Journalistin zur Ernährungsexpertin. Sie aß immer mehr Gemüse, am liebsten in Form von frisch gepressten Säften. Einen Liter trank sie täglich, zum Beispiel mit Gurke, Sellerie und Karottengrün. „Ich habe gespürt, wie gut mir die grünen Säfte tun und wie mir die pflanzlichen Lebensmittel bei meiner Genesung helfen. Ich habe mich viel fitter gefühlt, obwohl mir noch die Chemo in den Knochen steckte.“
Ich möchte den Menschen helfen zu verstehen, wie Ernährung ihren Körper beeinflusst.
Ihre Vorbilder waren zwei Blogger aus den USA, Chris Wark und Bestsellerautorin Kris Carr. Sie ernähren sich mit viel Chlorophyll, den grünen Pflanzenstoffen. „Durch die beiden habe ich mich in meinen Erfahrungen bestätigt gefühlt“, sagt Zirk. So ließ sie sich zur veganen Ernährungsberaterin ausbilden. Merle Zirk gehört aber nicht zu denen, die stur vegane Ernährung propagieren. Vegan ist so ein Trendwort, das sie nicht mag. „Pflanzlich“, findet sie besser. „Ich möchte den Menschen helfen zu verstehen, wie Ernährung ihren Körper beeinflusst. Die pflanzliche Ernährung ist das Gesündeste, das man für sich tun kann. Wenn jemand ab und zu ein Butterbrot essen möchte, ein Ei oder auf einer Grillparty mal ein Stück biologisches Fleisch, ist dagegen in Ausnahmefällen nichts einzuwenden. Aber 80 bis 90 Prozent der Ernährung sollten pflanzlich sein.“
In ihrem Buch „Retreat yourself! Loslassen und neu beginnen“ beschreibt sie ihren Wandel und die Erfahrungen mit der pflanzlichen Ernährung. Es sei kein Anti-Krebs-Buch, sondern „eine Hommage an das Leben“, sagt Zirk. „Eine Inspiration für Kopf, Herz, Küche, für Menschen, die etwas für sich tun möchten.“ Es ist das Feedback der Menschen, das Merle Zirk an ihrem heutigen Beruf so liebt. Wenn sie nach einem Vortrag in strahlende Augen schaut, Hoffnung und Lebensfreude sieht, weiß sie, dass sie den richtigen Weg geht. „Ich habe das Gefühl, ich bin deswegen noch da“, sagt sie. „Weil ich etwas zurückgeben möchte. Meine Erfahrungen sollen anderen Menschen nützlich sein und etwas bei ihnen anstoßen.“
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