Mit nur fünf Grundzutaten kannst du die meisten chemischen Reiniger im Haushalt ersetzen. Das spart nicht nur richtig Geld, sondern schont die Umwelt und deine Haut.
Spezialreiniger für den Herd und den Kühlschrank, das Waschbecken, den Fußboden, die Dusche und das Klo – die Menge der im Supermarkt angebotenen Putzmittel ist nahezu unüberschaubar. Gegen jedes Leiden ist nicht nur ein Kraut, sondern für jeden Fleck scheint auch eine eigene Sprühflasche gewachsen zu sein. Das will uns zumindest die Industrie glauben machen. Dabei brauchst du nur fünf Zutaten, um fast alle Putzmittel zu ersetzen.
Die erste Zutat hast du garantiert schon in der Küche: Essig. Die saure Flüssigkeit eignet sich 1:1 mit Wasser verdünnt (bei Essigessenz 1:10) als Kalklöser und Glasreiniger oder unverdünnt als Weichspüler. Auch Zitronensäure löst Kalk und bringt verkrustete Pfannen wieder zum Glänzen. Wie Essig funktioniert Zitronensäure als Weichspüler, entfernt aber zusätzlich Flecken aus weißer Kleidung. Wichtig: Zitronensäure sollte man am besten kalt oder lauwarm verwenden, da sich sonst Kalziumcitrat bildet.
Natriumhydrogencarbonat, kurz Natron kennt ihr vielleicht als Hauptbestandteil von Backpulver. Das weiße Pulver ist ein echter Allzweckreiniger: Backofen, verstopfte Abflüsse oder Fugen (nicht bei Silikon!) bekommt ihr damit wieder rein. Auch Soda (Natriumcarbonat) eignet sich als starker Reiniger, der zusätzlich Fettflecken aus Kleidern löst.
Grundzutat fünf kannst du auch im Bad verwenden: Kernseife. Dafür wird mit Natriumchlorid der Seifenkern von der restlichen Seife getrennt. Zurück bleibt ein fester, neutraler und langlebiger „Kern“. Weil Duftstoffe fehlen, eignet sich Kernseife als Grundprodukt für selbsthergestellte Pflegeprodukte. Aber auch beim Wäsche waschen oder als Fettlöser in der Küche ist der Alleskönner eine echte Bereicherung.
Natron und Soda bildeten schon zu Omas Zeiten die Grundzutaten für ein sauberes Heim. Richtig gemischt lässt du damit dein Geschirr glänzen. Einfach in eine leere Flasche mit 500 Milliliter Fassungsvermögen mit einem Trichter einen Teelöffel Natron und einen Esslöffel Soda geben und dann langsam mit Wasser auffüllen. Für einen angenehm sauberen Duft 20 Tropfen ätherisches Zitronenöl hinzufügen. Zum Schluss die Flasche verschließen und einmal gut schütteln. Fertig.
Waschmittel kann Hautreizungen verursachen. Der Grund: Chemikalien, die die Wäsche duften lassen und weich machen. Für empfindliche Haut lohnt sich unser Rezept deshalb ganz besonders. Neben einer ausreichend großen Flasche brauchst du zwei Liter Wasser, vier Esslöffel Soda, 30 Gramm Kernseife und – erneut für den Duft – ätherisches Öl. Wie schon für das Duschgel raspelst du die Kernseife in einen Topf mit Wasser und kochst diese zusammen mit dem Soda auf, bis sich die Seife aufgelöst hat. Mit einem Schneebesen rührst du alles glatt und fügst dem sich bereits abkühlenden Waschmittel auf Wunsch ätherisches Lavendel- oder Lemongrass-Öl hinzu.
Übrigens: Für Wolle und Feines eignet sich dein Universalwaschmittel nicht. Soda lässt tierische Fasern aufquellen. Für eine Alternative mischst du 250 Milliliter Wasser mit 50 Gramm geraspelter Kernseife und fügst – wenn sich die Seife aufgelöst hat und die Mischung abkühlt ist – 100 Milliliter Brennspiritus hinzu.
Zitronensäure ist ein starkes Helferlein gegen Kalk – perfekt also für den eigenen Kalkreiniger. Nur Silikonfugen solltest du damit nicht behandeln, da diese durch Zitronensäure porös werden. Und so geht’s: Einfach 50 Gramm Zitronensäure in 500 Milliliter lauwarmem Wasser auflösen. Dann einen Teelöffel Spülmittel (das hast du ja vielleicht schon selbst gemacht!) und zehn bis 15 Tropfen ätherisches Öl deiner Wahl für einen tollen Duft im Bad dazugeben. Den Kalklöser kannst du in eine Sprühflasche füllen oder direkt auf einen Putzlappen geben.
Kernseife eignet sich nicht nur zur Herstellung von Waschmittel, sondern ist auch die Grundzutat für dein eigenes Duschgel. Du brauchst 40 Gramm Kernseife, 400 Milliliter Wasser und einen Teelöffel Öl – beispielsweise Olivenöl, Kokosöl, Mandel- oder Jojobaöl. Und wenn du willst, kannst du für einen angenehmen Duft ätherisches Öl dazugeben – beispielsweise Minzöl für einen kühlenden Effekt, Citrus- und Orangenöl für einen erfrischenden Start in den Tag oder Lavendel für Entspannung am Abend. Rasple die Kernseife einfach mit einer Küchenreibe in Flocken in einen Topf. Jetzt kochst du die Masse langsam mit der halben Menge Wasser auf. Gieße nach und nach vorsichtig weiter Wasser hinzu, bis die Masse die von dir gewünschte Flüssigkeit erreicht hat. Wichtig: Beim Abkühlen wird das Gel wieder etwas fester! Während das Gel abkühlt, rührst du etwa zehn Tropfen des ätherischen Öls oder einen Teelöffel Honig ein. Wenn dein Duschgel abgekühlt ist, füllst du es in eine saubere Flasche.
Noch etwas einfacher als Duschgel stellst du Shampoo her. Die Mischung lohnt sich vor allem bei fettenden Haaren und in Kombination mit einer sauren Spülung. Für die Haarwäsche brauchst du nur – je nach Haarlänge und Verschmutzungsgrad – ein bis vier Teelöffel Natron und 200 bis 400 Milliliter Wasser. Einfach beides mischen und in eine Shampoo-Flasche füllen. Tipp: Fang mit etwas weniger Natron an und erhöhe, wenn notwendig, langsam die Menge. Deine Haarspitzen und die Kopfhaut pflegst du nach der Wäsche mit einer sauren Spülung. Diese mischst du einfach aus 500 Milliliter kaltem Wasser und einem Teelöffel Apfelessig. Ätherisches Öl wie Teebaumöl oder Rosmarinöl beruhigt deine Kopfhaut.