Über nichts lässt sich so schön reden wie über das Wetter. Meistens könnte es besser sein. Doch manchmal wird es richtig heftig. Wir haben die 10 krassesten Wetterextreme in Österreich zusammengestellt: vom schlimmsten Hochwasser bis zum kältesten Ort des Landes.
Die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnung mussten am 9. August 2013 die Bad Deutsch-Altenburger ertragen. Das Thermometer der Wetterstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) südwestlich von Hainburg an der Donau in Niederösterreich kletterte an diesem Tag auf 40,5 Grad. Bad Deutsch-Altenburg ist bekannt für extreme Sommerhitze.
In der Nähe von Lunz am See in den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich befindet sich eine ganz besondere Senke: das Grünloch. Dort wurden am 19. Februar 1932 sagenhafte minus 52,6 Grad gemessen – die tiefste je in Österreich gemessene Temperatur.
Das Grünloch ist bekannt für seine extremen Kältewerte, es ist der kälteste Ort Österreichs. Im Winter wird es selten wärmer als minus 40 Grad und auch im Hochsommer kann man mit Minusgraden rechnen. Doch warum dort, auf gerade mal 1.200 Metern Seehöhe?
Das Grünloch ist ein kleines Becken, umgeben von hohen Bergen. Da kalte Luft schwerer ist als warme Luft, fließt sie von den höheren Lagen in das Becken. Und dort bleibt die kalte Luft lange liegen, denn das Becken ist windgeschützt.
Die kälteste Ortschaft Österreichs ist St. Michael im Lungau. Hier sind die Jahresdurchschnittstemperaturen am niedrigsten, im Winter sind hier Temperaturen von bis zu minus 20 Grad keine Seltenheit. Die kälteste Landeshauptstadt im Winter ist die von Tirol: Innsbruck.
Der bisher trockenste und heißeste Sommer in Österreich wurde im Jahr 2003 verzeichnet. Ganz Europa wurde in diesem Sommer von einer Hitzewelle erfasst. In Österreich fielen nur 40 bis 70 Prozent des langjährigen Niederschlagsdurchschnitts.
Den kältesten Winter erlebte Österreich im Jahr 1929 mit einer Kältewelle von 37 Tagen im Januar und Februar. In Wien sank die Temperatur bis minus 25,8 Grad.
Im Februar 2012 erlebte Österreich die heftigste Kältewelle in jüngerer Zeit. 13 Tage hielt der Winter das Land fest in seiner frostigen Hand. In Wien lagen die Temperaturen 12 Tage in Folge sogar unter minus zehn Grad.
Viele denken bei Lawinenunglücken sofort an die Katastrophe von Galtür: Am 23. Februar 1999 donnerte vom Grießkogel eine 30 bis 40 Meter hohe Lawine hinab in das Tal von Galtür. Die Schneemassen rissen 31 Menschen in den Tod.
Noch folgenschwerer war die Lawinenkatastrophe von 1954 in Vorarlberg: Nachdem innerhalb von 24 Stunden bis zu zwei Meter Neuschnee gefallen waren, gingen über drei Tage hinweg 150 Lawinen nieder. 280 Menschen wurden verschüttet, 125 kamen ums Leben. Besonders betroffen war das kleine Dorf Blons im Montafon, in dem alleine 57 Menschen starben.
Durch heftige Niederschläge im Juli 1954 erlebte Österreich das stärkste Hochwasser des 20. Jahrhunderts. Die Donau stieg in Linz auf einen Pegelstand von 9,62 Metern, in Wien von 8,63 Metern. In Linz wurden 2.000 Hektar des Stadtgebiets überflutet und 5.000 Menschen evakuiert. Beim Donauhochwasser des Jahres 1862 wurde die Wiener Altstadt zum letzten Mal vollständig überflutet.
Auch der Süden Österreichs blieb in der Geschichte nicht vor Hochwasser verschont: In den „Katastrophen-Jahren” 1965 und 1966 erwischte es Kärnten gleich zwei Mal hintereinander - die Bilderstrecke von ORF Kärnten lässt erahnen, welches Ausmaß diese Überschwemmungen hatten.
Am meisten regnet es in Österreich im und am Bregenzer Wald. Dort ist die kleine Gemeinde Schröcken mit um die 2.200 Litern pro Quadratmeter der Ort mit dem meisten Niederschlag im Jahr. Viel regnen tuts außerdem im Salzkammergut und hoch in den Bergen des Dachsteingebirges, der Kalkalpen und der Hohen Tauern.
Niederschlagsarm sind dagegen das östliche Waldviertel, das Weinviertel, das Wiener Becken sowie das Nordburgenland.
Das mit zwölf Zentimetern Durchmesser größte Hagelkorn fiel in Österreich am 13. Juli 1984 in St. Oswald im südlichen Waldviertel. Fast doppelt so groß war der Brocken, der im August 2010 im US-Bundesstaat South Dakota niederging: Mit satten 20,32 Zentimeter war das Korn fast so groß wie ein Fußball.
Die meisten Verkehrsunfälle passieren an Hitzetagen. Steigen die Temperaturen über 30 Grad, ereignen sich 25 Prozent mehr Unfälle mit Personenschaden als an Tagen mit niedrigeren Temperaturen. Der Tag mit den meisten Verkehrsunfällen ist der Freitag, die gefährlichste Uhrzeit ist zwischen 17 und 18 Uhr. Aufgepasst also an heißen Freitagnachmittagen!
Die bisher größte Windgeschwindigkeit in Österreich wurde 1999 auf dem Feuerkogel gemessen und betrug 220 Kilometer in der Stunde. Der stärkste Orkan fegte im Januar 2007 durch Österreich. „Kyrill” sorgte für die Schließungen öffentlicher Einrichtungen, Stromausfälle, knapp zehn Milliarden Euro volkswirtschaftlichen Schaden und forderte 47 Todesopfer.