Mein Zuhause

Sicherheit, Flexibilität und Nachhaltigkeit – Das sind die Wohntrends

Unsere Wünsche in Bezug auf das Wohnen verändern sich. MEIN LEBEN stellt die wichtigsten aktuellen Wohntrends vor.

Lesedauer: 4 Min.

Sicherheit hat einen größeren Stellenwert in unserem Leben bekommen. Der Trend zum Cocooning, das Bedürfnis sich in die eigene Wohnung zurückzuziehen, es sich dort gemütlich zu machen und Schutz vor der Außenwelt zu finden, setzt sich fort. Das eigene Zuhause wird zum Mittelpunkt unseres Lebens . Dadurch muss unser Wohnraum höheren selbst gewählten Ansprüchen genügen. Das Motto lautet: mehr Sein statt Schein. Der Wohnraum soll sich unseren Bedürfnissen anpassen.

Große Bedeutung kommt der Küche zu. Sie avanciert zum wichtigsten Lebens- und Gemeinschaftsraum im Zuhause. Die Küche soll in puncto Optik zurückhaltend und gleichzeitig ansprechend sein, wohnlich-gesellige Orte bieten – etwa Theken oder gemütliche Esstische – und aus möglichst nachhaltigen, rückstandsfreien Materialien bestehen. Um auch dem Trend nach gesunder und bewusster Ernährung und dem gesteigerten Hygienebewusstsein zu entsprechen, sind selbstreinigende und antibakterielle Oberflächen gefragt. Das Lagern von Lebensmitteln in der Vorratskammer erlebt ein Comeback. So müssen wir seltener hinaus zum Einkaufen.

Wir wollen Nachhaltigkeit

Holz ist angesagt.

Viele Verbraucher möchten ihre CO2-Emissionen reduzieren und möglichst klimaneutral konsumieren. Deshalb spielt die Frage, woher die Rohstoffe für Einrichtungsgegenstände kommen, eine immer wichtigere Rolle. Möbelstücke aus lokaler Herstellung und Handwerkskunst gewinnen an Bedeutung. Für diese sind Verbraucher zunehmend bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Nachhaltig produzierte Möbel aus lokaler Produktion sind teurer, wegen der hohen Qualität und des anspruchsvollen Designs im Gegensatz zu Fast Furniture aber auch langlebiger.

Lampen-Unikat aus Schwemmholz

Bei Möbeln und Wohntextilien sind nachhaltige Materialien aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Naturstein, Sisal oder Wolle angesagt. Neu dazu kommen die Naturmaterialien Kork, Leinen, Jute und vor allem Hanf. Wer auf Plastik, Metall oder Kunststoff nicht verzichten möchte, wählt recycelte Materialien und Werkstoffe, kauft Vintage oder macht Upcycling.

Auch Sharing-Konzepte, die soziale und ökologische Aspekte miteinander verbinden, gehören zum Nachhaltigkeitstrend. So finden sich Nachbarn zur gemeinschaftlichen Nutzung von Stadtteilgärten oder Urban-Gardening-Projekten zusammen. 

Auch in Innenräumen gibt es nachhaltige gemeinschaftliche Nutzungskonzepte, wie beispielsweise Coworking Spaces. Wer sich Küche, Drucker oder Internet teilt, minimiert den individuellen CO2-Ausstoß, Ressourcen und spart Geld.

Wir wollen Flexibilität

Flexible Raumgestaltung bei Ikea

Veränderung erfordert Flexibilität, das hat die Pandemie erneut gezeigt. Für die Wohnräume sind kompakte, platzsparende und flexible Lösungen beliebter denn je. Die Küche ist ein klassischer Multifunktionsraum, indem gekocht, gegessen, gewohnt – und nun auch im Homeoffice gearbeitet wird. Während wir tagsüber Arbeit und Privates vereinen, möchten wir es abends wieder trennen.

Typische Einrichtungselemente flexibler Mehrzweckräume sind Raumteiler wie Trennwände, Schiebewände, Vorhänge, Regale oder Paravents. Sie gliedern Räume in einzelne Zonen. Aber auch multifunktionale Möbel wie Klapptische, Schlafsofas, Beistelltische, die auch als Hocker, Nachttisch oder Tritt funktionieren und clevere Stauraumlösungen in Bänken, Betten und unter Treppen gehören zum Wohntrend Flexibilität.

Besonders smart sind modulare Möbel. Sie passen sich unterschiedlichen Situationen und Lebensphasen an. Regalsysteme wachsen oder schrumpfen je nach Bedarf, Couchgarnituren lassen sich nach Lust und Anlass zusammenfügen oder auseinanderziehen.

Wir wollen raus

Seit Beginn der Pandemie verbringen wir mehr Zeit Zuhause, wir reisen seltener und weniger oft ins Ausland. Was liegt da näher, als einen zweiten Rückzugsort zu erschaffen, der sowohl das Bedürfnis nach Sicherheit als auch nach Abwechslung und Erholung in der Natur verbindet? Das hat zu einem neuen Trend geführt: Sowohl das kleine Gartenhaus als auch Ferienimmobilien im Inland erleben derzeit einen Boom. Ruhige, abgelegene Orte haben an Attraktivität gewonnen, solange sie von den Metropolen aus gut erreichbar sind. Denn gerade Großstädter sehnen sich danach, in der Natur abschalten können.

Der Wunsch, am Wochenende selbst Tomaten zu pflanzen, zu Angeln oder in den Bergen zu wandern, ist so groß wie nie zuvor. Dieser zweite Zufluchtsort kann ein Schrebergarten, ein Bauwagen, eine Berghütte, ein Haus oder eine Ferienwohnung sein. Immobilien in den beliebten Ski-Regionen Österreichs sind deutlich gefragter als vor Corona.

Wer bereits in einem Haus mit Garten lebt, hat seltener das Bedürfnis, sich noch ein zweites Domizil anzuschaffen. Vielmehr wertet er sein Eigenheim zum Urlaubsparadies auf. So ist zuletzt auch die Nachfrage nach Pools für private Gärten deutlich gestiegen.

Fazit

Ideal für Balkonkraftwerke: unverschattete Ausrichtung nach Süden
Ideal für Balkonkraftwerke: unverschattete Ausrichtung nach Süden

Mit einem Balkonkraftwerk kannst du deinen eigenen Strom produzieren und unabhängiger von Stromversorgern und steigenden Strompreisen werden. Vor allem für Menschen, die in Wohnungen oder kleinen Häusern leben, sind die Mini-PV-Anlagen eine gute Wahl. Sie eignen sich für jeden, der seine Energiekosten senken und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte

Wenn du Platz für eine größere Anlage hast, findest du hier die wichtigsten Infos: Photovoltaik – So wirst du Stromproduzent

Häufig gestellte Fragen

Wie viel Platz wird auf dem Balkon benötigt?

Balkonkraftwerke können überall aufgestellt werden, wo es ein bis zwei Quadratmeter Platz gibt: Balkonbrüstung, Fassade, Terrasse, Dach, Zaun oder Garten.

Wie viel Strom kann ein Balkonkraftwerk erzeugen?

Je nach Aufstellort kann dein Mini-PV-Kraftwerk bis zu 700-800 Kilowattstunden im Jahr erzeugen. Den besten Ertrag erzielt man mit einer Südausrichtung.

Sind Balkonkraftwerke legal in Österreich?

Ja, steckerfertige Mini-PV-Anlagen mit maximal 800 Watt Einspeiseleistung sind in Österreich legal und dürfen genehmigungsfrei installiert werden. Sie müssen vor Inbetriebnahme lediglich dem Netzbetreiber gemeldet werden.

Wie lange dauert es, bis sich ein Balkonkraftwerk amortisiert?

Nach Angaben des VKI rechnet sich die Anschaffung nach etwa fünf bis sechs Jahren. Dies hängt wesentlich vom Aufstellort, Ertrag und dem eigenen Verbrauchsverhalten ab.

Kann ich ein Balkonkraftwerk selbst installieren?

Ja, Balkonkraftwerke können per Schuko- oder Wieland-Stecker angeschlossen werden. Ein Fachinstallateur oder Elektriker werden nicht gebraucht. Der Stromzähler muss aber ein digitaler Zähler mit Rücklaufsperre sein.

Welche Förderungen gibt es?

In Österreich gibt es zahlreiche Förderangebote für Photovoltaikanlagen, zum Teil auch für Kleinsterzeugungsanlagen wie Balkonkraftwerke. Der Bund bietet einen EAG-Investitionszuschuss. Die Fördercalls werden im Herbst auf der Website der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) veröffentlicht. 2022 konnte man für ein 800 Watt-Balkonkraftwerk einen Zuschuss von 228 Euro erhalten. Auch viele Bundesländer fördern PV-Anlagen. Eine Übersicht über aktuelle Förderangebote der Bundesländer bietet die Österreichische Energieagentur.

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