Familie Sidlo war auf der Suche nach einem barrierefreien Zuhause. In Strasshof an der Nordbahn hat sie eine Genossenschaftswohnung gefunden, die alle Wünsche erfüllte. Wüstenrot ließ den Traum Wirklichkeit werden.
Fröhlich und auch ein klein wenig aufgeregt öffnet Alexandra Sidlo an einem Donnerstag im April ihre Haustür. Es ist das erste Mal, dass ihr Privatkundenberater Georg Niessner sie und ihre Familie in ihrem neuen Zuhause besucht. Seit einem halben Jahr lebt die Familie mittlerweile in der Neubauwohnung in Strasshof an der Nordbahn und hat sich bereits gut eingelebt. Niessner staunt: „Wahnsinn, was ihr hier schon alles geschafft habt!“ Auch den Garten der Erdgeschosswohnung haben Alexandra und ihr Mann Leonhard bereits nach ihren Wünschen gestaltet und dabei auch viele Spielmöglichkeiten für ihre dreijährige Tochter geschaffen. „Das ist schon eine andere Lebensqualität hier“, sagt Niessner und begutachtet das Außengehege der Schildkröte, die neuerdings zur Familie gehört.
Dass Familie Sidlo überhaupt in ihr Wunschzuhause einziehen konnte, das haben sie auch dem Einsatz von Georg Niessner und seinem Kollegen Jonathan Leuschner zu verdanken. Denn die Wohnung ist eine Genossenschaftswohnung mit Vorkaufsrecht. Den Genossenschaftsanteil wiederum musste Familie Sidlo finanzieren – und erhielt bei mehreren Banken eine Absage. Gleich Zweierlei erschwerte dabei die Bewilligung eines Kredits. Zum einen finanzieren viele Banken keinen Genossenschaftsanteil. „Denn hier gibt es als Sicherheit nur eine Abtretung statt eines Eintrags im Grundbuch“, erklärt Georg Niessner. „Das reicht vielen Banken nicht.“ Zum anderen ist Alexandra Sidlo seit 2012 Pensionärin. Wegen einer schweren Erkrankung – 2010 wurde bei ihr Multiple Sklerose diagnostiziert – kann die 35-Jährige nicht mehr arbeiten und erhält eine kleine Pension. „Diese aber wollten viele Banken gar nicht als Einkommen anerkennen“, erinnert sich die ehemalige Notfallsanitäterin.
Die Krankheit ist auch der Grund, weshalb sich die Familie 2018 überhaupt nach einem neuen Zuhause umsieht. Denn in der Dachgeschosswohnung, in der das Ehepaar damals mit seiner kleinen Tochter wohnt, konnte Alexandra Sidlo auf Dauer nicht bleiben. Zu sehr strengten die engen Stiegen hinauf zur Wohnung sie an. „Ich musste immer überlegen, ob ich überhaupt die Kraft habe, mit dem Kind draußen spazieren zu gehen und die Stiegen anschließend wieder hochzusteigen“, berichtet die gebürtige Regensburgerin, die seit 2008 in Österreich lebt. Doch bezahlbare barrierefreie Wohnungen in der Umgebung sind rar. Als Leonhard Sidlo im Internet schließlich auf eine Wohnungsanzeige stößt, packt er seine Familie kurzerhand in den Wagen und fährt zum Bauplatz. Das Haus, der barrierefreie Grundriss und die Umgebung sagen den beiden sofort zu. Und auch ein Kindergarten für die Tochter ist gleich um die Ecke. Als sie kurz darauf die Zusage für die Wohnung erhalten, sind die beiden überglücklich – bis sie merken, wie schwer es wird, eine passende Finanzierung zu finden.
Doch Familie Sidlo gibt nicht auf. Schließlich werden Alexandra und Leonhard auf Wüstenrot aufmerksam. Sie stellen eine Online-Anfrage – und werden schon am Tag darauf von Niessners Kollegen Jonathan Leuschner kontaktiert. „Ab da hatten wir quasi eine Standleitung“, schmunzelt Leonhard Sidlo heute entspannt. Damals aber war die Anspannung hoch. „Bei einer Finanzierung ist es immer eine Frage der Aufstellung, ob sich das bonitätstechnisch ausgeht. Das war insbesondere bei Familie Sidlo wichtig, wo ein Teil der Rente aus Deutschland kommt“, erklärt Niessner. Zu der besonderen finanziellen Situation kam der Zeitdruck. „Gerade im Bereich Strasshof sind Wohnungen schnell weg“, weiß Niessner. Mit Hochdruck arbeiteten Niessner und Leuschner deshalb an der Finanzierung für die Familie, um eine Zusage noch rechtzeitig einzuholen – mit Erfolg.
Ein gutes Jahr später ist klar: Der Aufwand hat sich gelohnt. „Wir fühlen uns hier so wohl!“, strahlt Alexandra Sidlo und sagt zu Georg Niessner gewandt: „Wir sind euch von Herzen dankbar! Für mich ist es nicht selbstverständlich, wieviel Arbeit ihr reingesteckt habt.“ Auch auf die Krankheit hat sich das neue Zuhause positiv ausgewirkt. „Es gibt Tage, da merke ich fast nichts von der Krankheit und an anderen brauche ich einen Rollstuhl“, beschreibt die gebürtige Regensburgerin ihren Alltag. „Letztere werden, seitdem wir hier sind, seltener. Es geht mir hier deutlich besser. Das hat mir auch mein Arzt bestätigt: Meine MS-Werte sind so niedrig wie zuletzt vor fünf Jahren“, berichtet Alexandra Sidlo froh. Mit dem Einzug ist eingetreten, was sich Familie Sidlo erhofft hat: mehr Kraft für den Alltag. „Das Beste an der Wohnung ist, dass ich hier sorgenfreier leben kann“, lacht Alexandra Sidlo.