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Mein Zuhause

Die zehn häufigsten Fehler in der Küchenplanung

Eine Küche ist täglich im Gebrauch, eine Investition für Jahrzehnte und für viele der wichtigste Ort zu Hause. Wir zeigen dir, welche Fehler du vermeiden solltest, damit du dich zwischen Herd, Kühlschrank und Spüle immer wieder gerne aufhältst.

Lesedauer: 4 Min.

Es ist kein Zufall, dass es so viele Küchenstudios und -planer gibt. Eine Küche einzurichten ist mehr als ein paar Möbel kaufen. Es spielen viele Aspekte eine Rolle: Technik, Design, Ergonomie. Auf diese Stolperfallen solltest du rund um den Herd achten, damit schon beim Einrichten nichts anbrennt.

Gerade Häuslebauer unterschätzen häufig die Zeit, die eine Küchenplanung einnimmt. Wer einen Stichtag für den Einzug festgelegt hat, sollte mindestens ein halbes Jahr vorher mit der Küchenplanung beginnen. Hilfreich ist es, schon vor Installation der Abwasserleitungen zu wissen, wo die Spüle ihren Platz haben wird, also vor Baubeginn. Ebenso sollte der Elektriker einen genauen Plan haben, wo welche Stromanschlüsse zu liegen haben. Jede nachträgliche Verlegung ist ein weiterer Kostenfaktor. Bedenke auch, das Boden-, Fliesen- und Wandarbeiten ebenfalls Zeit benötigen. Passt alles, ist die maßgefertigte Küche innerhalb von ein bis zwei Tagen aufgebaut.

2. Falsche Budgetvorstellungen

Es ist durchaus möglich, auch für kleinere Küchen den Preis eines Kleinwagens auszugeben. Besondere Arbeitsplatten oder Elektrogeräte lassen das Budget schnell auf 20.000 Euro oder mehr anschwellen. Der durchschnittliche Küchenpreis liegt aber eher zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Setz dir einen Budgetrahmen und wäge dann zwischen Materialien und Ausstattung ab. Brauche ich wirklich volllackierte Fronten oder ein Kochfeld mit integriertem Dunstabzug? Schließlich gibt es für jedes Budget eine Lösung. Wer sich ein Vergleichsangebot einholt, kann bei einer baugleichen Küche vom selben Hersteller meist deutlich sparen.

3. Stil- und Formfehler

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Praktisch: Essen in oder nahe bei der Küche

Eine Küche ist eine Investition für Jahrzehnte und kann dich bei falscher Planung ebenso lange ärgern. Die Ausstattung muss nicht nur deinen persönlichen Vorlieben entsprechen, sondern bei einer Bestandsimmobilie auch den Gegebenheiten, wie etwa Fenster oder Türen. Wichtig ist die Entscheidung zwischen einer geschlossenen oder einer zum Wohnraum offene Küche. Auch bei einer Bestandsimmobilie kannst du eventuell eine bisher nicht vorhandene offene Küche schaffen. Von dieser Entscheidung hängt dann die Wahl der Kücheneinrichtung ab.

Für den Stil gilt: Nicht unbedingt einem Trend hinterherjagen, sondern eher herausfinden, was dauerhaft zu dir passt. Tipp: Küchenstudios nutzen 3D-Planungstools, die die neue Küche fotorealistisch im Raum einpassen und einen perfekten Eindruck aus jeder Perspektive vermitteln.

4. Fehler beim Aufmaß

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Bei guter Vorbereitung ist die maßgefertigte Küche innerhalb von ein bis zwei Tagen aufgebaut.

Beim Zimmermann gilt der Grundsatz: Zweimal messen, einmal schneiden. Auf diese Weise sollen Verschnitt oder unnötige Herausforderungen beim Einpassen vermieden werden. Gerade bei der Küche können sich schon wenige Millimeter oder Winkelgrade rächen, wenn die Arbeitsplatte nicht passt oder nur mit Lücke zur Wand eingebaut werden kann. Häufige Fehlerquelle sind auch Spülen vor Fenstern. Viele bemerken erst, wenn der Wasserhahn installiert ist, dass sich das Fenster nicht mehr öffnen lässt. Beachte beim Aufmaß auch die Position von Lichtschaltern und Steckdosen. Bei Räumen mit Dachschrägen oder in Zweifelsfällen sollte immer ein Fachmann das Aufmaß machen.

5. Zu wenig Stauraum, zu wenig Arbeitsfläche

Eine Küche ist eine Abwägung zwischen optischen Vorlieben und praktischen Notwendigkeiten
Eine Küche ist eine Abwägung zwischen optischen Vorlieben und praktischen Notwendigkeiten

Du wolltest schon immer eine Spüle mit zwei Becken und ein 90 Zentimeter breites Kochfeld haben? Dann hast du locker schon mehr als anderthalb Meter Arbeitsfläche verplant. Wenn Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster, Obstschale und Messerblock auch noch einen festen Platz haben soll, wird es allmählich eng. Möchtest du der Küche mehr Luft durch freie Wände geben? Oder ist dir ein Hängeschrank auf Augenhöhe für Tassen und Gläser wichtiger? Eine Küche ist eine Abwägung zwischen optischen Vorlieben und praktischen Notwendigkeiten. 

6. Falsche Laufwege und Höhen

Zentrale Anlaufstellen in deiner Küche sind der Kühlschrank, die Spüle und der Herd. Es hat sich bewährt, sie ungefähr in Form eines Dreiecks anzuordnen. Die drei Stationen sollten nicht direkt nebeneinander und ungefähr gleich weit voneinander entfernt liegen sollten. Die Wege zwischen Spüle, Herd und Kühlschrank sollten kurz (zwei Armlängen) und ohne Hindernisse zu begehen sein. Der Umfang dieses Dreiecks sollte sieben Meter nicht überschreiten. Aber nicht nur eine gute Struktur entscheidet über ein angenehmes Arbeiten in der Küche, sondern auch die Höhe der Arbeitsplatten. Die ideale Höhe ist abhängig von der Körpergröße der Person, die am häufigsten in der Küche zu tun hat, und bemisst sich nach dem Abstand zwischen angewinkeltem Ellenbogen und Arbeitsplatte. Liegt der Abstand zwischen zehn und 15 Zentimetern, empfindest du das Stehen und Arbeiten in deiner Küche als angenehm. 

7. Türen statt Auszüge

Türen sind ein Relikt vergangener Küchen. Heute sollte man bei den Unterschränken Auszüge einplanen. Statt umständlich in den Schrank kriechen zu müssen, um alle Gegenstände zu erreichen, fährt bei einem Auszug der komplette Inhalt aus dem Schrank heraus. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Auszügen mit unterschiedlichen Höhen oder Aufteilungen.

8. Fehler bei der Elektrik

Stromquellen, dort wo man sie braucht.
Stromquellen, dort wo man sie braucht.

Bevor du deine Küche planst, verschaff dir einen Überblick über alle elektrischen Geräte, die bei dir zum Einsatz kommen sollen. So braucht ein Stabmixer eine Steckdose in Herdnähe oder eine Innenschrankbeleuchtung eine Stromquelle auf entsprechender Höhe. Denke an Deckenauslässe für Dunstabzugshaube oder Beleuchtung. Sorge dafür, dass du die Kaffeemaschine nicht ausstöpseln musst, wenn du ein Rührgerät bedienen willst. Willst du deine Kaffeemaschine nicht im Blickfeld haben, kannst du diese auch in einem Wandschrank verschwinden lassen, sofern du an die entsprechende Stromversorgung denkst. Sprich: Plane ausreichend Steckdosen an den richtigen Stellen ein. Stromkabel, die bei der Arbeit im Weg hängen, sind nicht nur unpraktisch, sondern auch eine Gefahrenquelle.

9. Mangelhaftes Abfallkonzept

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Mehrere Müllbehälter in einem Auszug

Um Abfall möglichst sinnvoll zu entsorgen und Rohstoffe zu recyceln, benötigst du zwei, drei oder auch mehr Mülleinheiten in deiner Küche. Klingt hochtrabend, ist aber in Zeiten von Mülltrennung und einer nachhaltigen Lebensweise absolut notwendig. Für den Rest- und Biomüll ist traditionell der Platz in der Nähe der Spüle reserviert, weil hier die meisten Abfälle anfallen. Idealerweise verschwinden die Mülleimer ganz elegant hinter einer Küchenfront. Es gibt sogar in der Arbeitsplatte integrierte Öffnungen, in die du die Abfälle nach dem Schnibbeln mit einem Wisch entsorgen kannst. 

10. Alles selber machen

Du siehst: Eine Küchenplanung ist komplex und mit dem Aufbau eines Billy-Regals nicht vergleichbar. Wenn du nicht gerade absolut stilsicher und handwerklich geschickt bist, solltest du auf jeden Fall den Rat eines Fachmanns oder einer Fachfrau hinzuziehen. Häufig sind Erstberatungen in einem Küchenstudio unverbindlich und kostenlos. Bei komplizierten Räumen empfiehlt sich eine alternative Meinung. Außerdem lohnt es sich, ein paar Wochenenden in Küchenausstellungen zu verbringen. Die Hersteller entwickeln sich ständig weiter und zeigen neue Trends, Materialien, Geräte und Lösungen. Dein Einsatz zahlt sich aus, wenn du in fünf oder zehn Jahren immer noch gern in deiner Küche bist und arbeitest.

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