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So findest du die beste Anlagestrategie für dich

Eine Anlagestrategie ist ein langfristiger Plan für die Geldanlage. Wir erklären, warum Anlagestrategien Privatanleger:innen beim Vermögensaufbau helfen, wie du die richtige für dich findest und welche Anlagefehler es zu vermeiden gilt.

Lesedauer: 4 Min.

1. Was ist eine Anlagestrategie?

Eine Anlagestrategie bestimmt, wie du dein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen und Anlageformen verteilst. Eine gute Anlagestrategie ist auf deine persönlichen Präferenzen und deine Situation zugeschnitten und berücksichtigst dabei insbesondere:  

  • dein Anlageziel: Was möchtest du erreichen? 

  • deinen Anlagehorizont: Über welchen Zeitraum möchtest du dein Geld anlegen?

  • dein Vermögen: Wie viel hast du und wie viel willst du riskieren? 

  • dein Risikoprofil: Wie viel Risiko bist du bereit einzugehen? 

Die Fragen wird jeder unterschiedlich beantworten. Es gibt daher nicht die eine Anlagestrategie, die für alle Anlegerinnen und Anleger gleichermaßen die beste ist. Grundsätzlich geht es bei jeder Anlagestrategie um das Abwägen von Risiko und Sicherheit.

Wüstenrot Produktinfo

Die morgen&mehr Vorsorge von Wüstenrot ist eine Lebensversicherung, bei der du die Anlagestrategie deiner Versicherung selbst wählen kannst. Je nach deinem Risikoprofil nutzt du entweder die Ertragschancen des Kapitalmarkts nutzen oder gehst ganz auf Nummer sicher. Dabei hast du drei Strategien zur Auswahl:

  • klassisch, das heißt 100-prozentig sicher,

  • dynamisch: eine Veranlagung zu 100 Prozent in Fonds und damit mit Chancen auf einen höheren Ertrag

  • oder ein Mix aus beiden. Wie die Mischung aussieht, ob es ein 50/50- oder 70/30-Mix wird – auch das entscheidest du.

Eine Lebensversicherung wird für mehrere Jahrzehnte abgeschlossen. Da kann sich im Leben einiges verändern. Daher lässt sich die morgen&mehr-Vorsorge unkompliziert deiner deiner jeweiligen Situation anpassen.

Alle Fonds sind zu 100 Prozent grün, das heißt, nachhaltig in Hinblick auf ökologische und soziale Aspekte. Gewinne werden also durch nachhaltige Investitionen erzielt. Mit morgen&mehr sicherst du nicht nur deine Familie und dich ab, sondern leistest auch einen Beitrag für eine sichere Zukunft auf unserem Planeten.

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2. Dein Anlageziel

Bevor du entscheidest, wie du dein Geld anlegst, solltest du dir zunächst überlegen, welches Anlageziel du verfolgst. Das sind die wichtigsten Ziele:

  • Kapitalerhalt: Das Vermögen soll gesichert und vor Verlusten geschützt werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Werterhalt, weniger auf Wachstum. Geeignete Anlageformen dafür sind Staatsanleihen, Tagesgeld, Festgeld, sichere Anleihen.

  • Inflationsschutz: Anlagen sollen eine Rendite erzielen, die höher als die Inflationsrate ist, um die Kaufkraft des Vermögens zu erhalten oder zu steigern. Geeignete Anlageformen sind Immobilien, inflationsgeschützte Anleihen, Aktien, Sachwerte.

  • Hohe Rendite: Das Vermögen soll hohe Renditen erzielen. Dafür werden Risiken in Kauf genommen. Geeignete Anlageformen: Aktien, Aktienfonds, ETFs, Unternehmensanleihen.

  • Altersvorsorge: Es soll ein Vermögen aufgebaut werden, um im Ruhestand den Lebensstandard zu sichern. Das Geld wird langfristig angelegt. Mit fortschreitendem Alter liegt der Fokus zunehmend auf Sicherheit. Geeignete Anlageformen: Pensionsfonds, Aktienfonds, Lebensversicherungen, Immobilien.

  • Regelmäßige Erträge: Durch die Veranlagung sollen regelmäßige Erträge in Form von Zinsen, Dividenden oder Mietzahlungen erzielt werden. Das Ziel ist also ein passives Einkommen. Geeignete Anlageformen sind Dividenden-Aktien, Immobilien, Rentenfonds, Unternehmensanleihen.

3. Dein Anlagehorizont

Der Anlagehorizont ist der Zeitraum, über den du dein Geld anlegen möchtest, bevor du es wieder benötigst. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Anlagestrategie. Menschen mit einem langen Anlagehorizont können beispielsweise größere Kursverluste aussitzen. Sie können daher größere Risiken eingehen und damit potenziell höhere Renditen erzielen.

Je kürzer der Anlagehorizont, desto wichtiger ist es, Verluste zu vermeiden. Es werden sichere Anlagen bevorzugt, deren Kurse nicht stark schwanken.

Der Anlagehorizont hängt auch von deinen Anlagezielen und deinem Alter ab. Wer für das Alter vorsorgen oder sich ein regelmäßiges Einkommen sichern möchte, hat in der Regel zunächst einen weiten Anlagehorizont. Mit fortschreitendem Alter legen auch solche Anleger:innen mehr Wert auf Sicherheit.

4. Die Größe deines Vermögens

Für welche Anlagestrategie du dich entscheidest, hängt auch von der Größe deines Vermögens ab. Ist deine Zukunft gesichert, weil du Immobilien oder sonstiges Vermögen geerbt hast oder dir schon früh ein Geldpolster zulegen konntest? Dann kannst du Verluste verkraften und ohne größere Bedenken einen Teil deines Vermögens auch spekulativ anlegen.

Anders sieht es jedoch aus, wenn du Verantwortung für eine Familie trägst, dir eine private Altersvorsorge aufbauen möchtest oder ein langfristiges Immobiliendarlehen abbezahlen musst. Dann wirst du auf die Risikotragfähigkeit achten, das heißt darauf, in welchem Maß du Verluste verkraften kannst, ohne deine Ziele zu gefährden oder dich oder deine Familie in Schwierigkeiten zu bringen.

Die grafische Darstellung eines Aktienkurses
Austrian-Traded-Index: Trotz starker Abstürze, auf lange Sicht gingen die Aktienkurse in den vergangenen Jahrzehnten bergauf.

4. Dein Risikoprofil

Die Bereitschaft, bei der Geldanlage Risiken einzugehen, hängt zunächst einmal von den Anlagezielen, dem Anlagehorizont und der Risikotragfähigkeit ab.
Die individuelle Risikobereitschaft ist aber auch eine Typfrage.

Das sind die gängigen Risikoprofile:

  • Konservativ: Du legst großen Wert auf Sicherheit und den Erhalt deines Kapitals? Du verzichtest lieber auf hohe Renditen, um das Risiko möglicher Verluste zu minimieren? Dann bist du ein konservativer Typ und investierst dein Geld vorzugsweise in Staatsanleihen, Festgeld, Tagesgeld, sichere Unternehmensanleihen oder Rentenfonds.

  • Ausgewogen: Legst du Wert auf Sicherheit legen, bist aber auch bereit, ein moderates Risiko einzugehen, passt zu dir eine ausgewogene Verteilung zwischen risikoarmen und risikoreicheren Anlageklassen. So profitierst du von Renditechancen, ohne das Verlustrisiko stark zu erhöhen: Mischfonds, ETFs, Anleihen, Aktien großer Unternehmen mit stabilen Dividenden.

  • Dynamisch: Wer bereit ist, größere Kursschwankungen und vorübergehende Verluste hinzunehmen, um langfristig hohe Renditen zu erzielen, setzt auf Anlageformen mit hohem Wachstumspotenzial: Aktien, auch Aktien kleinerer Unternehmen und Aktienfonds.

  • Spekulativ: Anlegende, die sehr hohe Renditen erzielen möchten, müssen auch bereit sein, sehr hohe Risiken einzugehen. Sie akzeptieren, dass der Wert ihrer Anlagen stark schwankt und dass erhebliche Verluste möglich sind. Sie investieren oft in sehr volatile oder spekulative Märkte und Anlageformen: Neben Aktien beispielsweise auch Derivate, Kryptowährungen, Rohstoffe, Optionsgeschäfte.

Dein individuelles Risikoprofil ermittelst du entweder durch Selbstreflexion, anhand standardisierter Fragebögen und Tests oder du lässt dich fachkundig beraten: Die Wüstenrot Privatkundenberater:innen unterstützen dich gerne bei der Ermittlung deines Risikoprofils.

Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme des Innenlebens der New Yorker Börse
Zu häufiges Kaufen und Verkaufen ist für Privatanleger nicht zu empfehlen. New Yorker Börse 1963 ©Thomas J. O'Halloran

5. Die häufigsten Fehler von Privatanleger:innen

Eine Reihe typischer Fehler von Anlegerinnen und Anleger führen zu geringeren Renditen oder unnötigen Verlusten. Die konsequente Verfolgung einer langfristigen Anlagestrategie hilft dir, diese Fehler zu vermeiden.

Zu häufiges und emotionales Handeln: Anleger:innen kaufen und verkaufen oft zu häufig – ausgelöst von Kursschwankungen oder aufgrund von Emotionen wie Angst oder Gier. Das führt zu Fehlentscheidungen: Kaufen in Euphorie, wenn die Märkte auf einem Höchststand sind oder – besonders verlustreich – Verkaufen in Panik bei fallenden Kursen.

Verlustaversion bedeutet, dass der Schmerz, Geld zu verlieren, stärker wahrgenommen wird als die Freude, denselben Betrag zu gewinnen. Sie verleitet Anleger:innen dazu, Wertpapiere, die an Wert verloren haben, zu früh verkaufen, um weitere Verluste zu vermeiden – anstatt eine Erholung abzuwarten. Oder aber auch zum Festhalten an verlustreichen Anlagen, in der Hoffnung, dass sich die Investition wieder erholt, anstatt den Verlust zu akzeptieren und das Geld umzuschichten

Der Availability-Bias bedeutet, Entscheidungen aufgrund von leicht zugänglichen, kürzlich gehörten oder einprägsamen Nachrichten zu treffen, anstelle von fundierten Analysen. Der Availability-Bias verstärkt oft Herdentrieb, unsere Neigung, das zu tun, was alle anderen auch tun. Diese Fehler führen dazu, dass in überbewertete Anlagen investiert wird. Oder zum Verkauf bei fallenden Märkten. 

Mangelnde Diversifikation, also die Konzentration auf wenige Anlageklassen oder Wertpapiere, erhöht das Risiko, schwerwiegende Verluste zu erleiden.

6. Zwei Strategien für alle

Eine der wichtigsten Prinzipien bei der Geldanlage und Teil jeder Anlagestrategie ist die Diversifikation. Dabei geht es darum, das Kapital breit gestreut zu investieren – auf verschiedene Anlageklassen wie Immobilien, Anleihen, Aktien oder Gold und bei Aktien und Anleihen noch einmal auf verschiedene Unternehmen oder Staaten. So verringerst du das Verlustrisiko. Fallen an einer Stelle die Kurse, so besteht die Aussicht, dass diese Verluste durch andere Anlagen abgefedert oder aufgewogen werden.

Für Privatanleger:innen, die sich nicht aktiv mit einzelnen Aktien oder Anleihen beschäftigen möchten, sind Fonds und ETFs eine gute Lösung, um das Verlustrisiko zu reduzieren.
Sie bündeln das Geld vieler Anlegenden und investieren es in verschiedene Wertpapiere. ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine beliebte und kostengünstige Form von Fonds.

Die  Buy-and-Hold-Strategie ist eine gute Empfehlung für Privatanleger:innen, die einen längeren Anlagehorizont haben und sich nicht ständig mit dem Finanzmarkt beschäftigen möchten. Sie verfolgt den Ansatz, Aktien, Fonds oder ETFs langfristig zu halten, unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen. Das Ziel ist, von langfristigen Kurssteigerungen und Dividenden zu profitieren und darauf zu vertrauen, dass Kursverluste über einen längeren Zeitraum wieder kompensiert werden.

7. So findest du die passende Strategie

Die für dich richtige Anlagestrategie ist eine Zusammensetzung deines Portfolios, die zu deinem Anlageziel, deinem Anlagehorizont, der Größen deines Vermögens und deinem Risikoprofil passt. Passe deine Strategie gegebenenfalls an, wenn sich deine Lebenssituation, deine Vermögenslage oder der Markt verändert.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Welche Rolle spielt die Inflation bei der Auswahl meiner Anlagestrategie?

Die Inflation verringert die Kaufkraft deines Geldes. Deine Anlagestrategie sollte deshalb darauf abzielen, Renditen zu erzielen, die über der Inflationsrate liegen. 

 

Welche Bedeutung haben Kosten und Gebühren bei der Auswahl meiner Anlageprodukte?

Es lohnt sich, auf die Kosten und Gebühren für ein Wertpapierdepot oder die Verwaltung eines Fonds zu achten. Sie können die Rendite deiner Anlagen erheblich mindern oder gar neutralisieren.

 

Was bedeutet bei der Geldanlage das „Rebalancing” des Portfolios?

Rebalancing bedeutet, das Portfolio regelmäßig so umzuschichten, dass das durch die Anlagestrategie festgelegte Verhältnis zwischen verschiedenen Anlageklassen oder Wertpapieren wiederhergestellt wird. 

 

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